Das musst du über Schwierigkeitsgrade von Wanderwegen wissen

 Von T1 bis T6: Lerne mehr über die gängigen Wanderweg-Schwierigkeitsgrade in der Schweiz und sei vorbereitet für dein nächstes Bergabenteuer.

Eine Frau schaut auf einen Wegweiser mit zahlreichen Schildern in gelb, weiss-rot und blau an.
Die Farbe der Schilder gibt Auskunft darüber, welche Schwierigkeiten auf dem Wanderweg zu erwarten sind. © Mystockimages / iStock / GettyImages

Der Besitz von Wanderschuhen gehört in der Schweiz schon beinahe zum guten Ton. Doch es gibt riesige Unterschiede zwischen einer entspannten Spazierrunde im Tal und einer nervenaufreibenden Klettertour auf einen felsigen Gipfel.
Um die ideale Tour für dich zu finden, ist es deshalb wichtig zu wissen, welcher Schwierigkeitsgrad welche Anforderungen an seine Bezwingerinnen und Bezwinger stellt. 

Diese Wanderweg-Schwierigkeitsgrade triffst du in der Schweiz an

Die Schweiz, bekannt für ihre majestätischen Alpen und wunderschönen Wanderwege, verwendet ein Bewertungssystem, das auch als SAC-Wanderskala bekannt ist. Diese Skala umfasst sechs Stufen von T1 bis T6 und ist auf den meisten Wanderkarten in der Schweiz gekennzeichnet. 

  • Einfache Wanderwege (T1) sind gelb markiert.
  • Bergwanderwege (T2 und T3) sind rot-weiss markiert.
  • Alpine Wanderwege (T4 bis T6) sind blau-weiss markiert.
Mehrere Schilder mit verschiedenen Wanderweg-Markierungen
Vor allem die rot-weissen Wegmarkierungen beschränken sich meist auf den Rand des Schildes. © Michael Derrer Fuchs / iStock / Getty Images

Aufgrund der Farbe von Wegmarkierungen kann man also auf den ersten Blick eine grobe Einschätzung machen, wie schwierig der bevorstehende Weg ist. Den genauen Schwierigkeitsgrad erfährt man jedoch nicht auf den Schildern, sondern auf Wanderkarten oder durch Erfahrungsberichte im Web. 

T1 - Wandern (gelb)

Die Wege sind gut markiert und erfordern keine speziellen Fähigkeiten oder Ausrüstung. Meist leiten die Wegschilder direkt vom Bahnhof oder vom Dorfzentrum her bis ans Ziel. 

  • Anforderungen: keine
  • Ausrüstung: feste Schuhe
  • Absturzgefahr: nahezu ausgeschlossen

T2 - Bergwandern (rot-weiss)

Der Grad T2 zeichnet sich durch teilweise steiles Gelände und manchmal unebene Wege aus. Du musst in der Lage sein, dich auf den Weg zu konzentrieren, und robuste Schuhe sind ein Muss. 

  • Anforderungen: Trittsicherheit
  • Ausrüstung: Trekkingschuhe und Wanderkarte
  • Absturzgefahr: an steilen Stellen vorhanden

T3 - Anspruchsvolles Bergwandern (rot-weiss)

Ab T3-Wanderungen können abschüssige Pfade vorkommen, an denen man die Hände fürs Gleichgewicht braucht. Die Wege sind nicht mehr überall eindeutig ausgeschildert, weshalb hier eine gute Karte und erste Erfahrungen im alpinen Gelände von Vorteil sind.

  • Anforderungen: gute Trittsicherheit, Orientierungsvermögen und etwas alpine Erfahrung
  • Ausrüstung: gute Trekkingschuhe und Wanderkarte
  • Absturzgefahr: exponierte Stellen 
Auf einem Stein mitten in den Bergen ist ein weiss-rot-weisses Kennzeichen aufgemalt
Bergwanderwege sind in luftiger Höhe oftmals nur noch auf Steinen markiert. © Michael Derrer Fuchs / iStock / GettyImages

T4 - Alpinwandern (blau-weiss)

Ab diesem Niveau sind die Wege blau-weiss markiert. Die Wege erfordern Erfahrung und Trittsicherheit und können bereits über einfache Schneefelder und Gletscherpassagen führen. Bei einem Wetterumschwung kann der Rückweg schwierig werden. 

  • Anforderungen: alpine Erfahrung, keine Höhenangst und gutes Orientierungsvermögen
  • Ausrüstung: stabile Trekkingschuhe und Wanderkarte
  • Absturzgefahr: einige heikle Stellen – nur bei trockenem Untergrund und stabilem Wetter zu empfehlen

T5 - Anspruchsvolles Alpinwandern (blau-weiss)

Die Wege sind oft nicht mehr klar erkennbar und erfordern das Überwinden von kleineren exponierten Kletterpassagen. Eine gute Ausrüstung und ein sicherer Umgang damit sind essentiell. Bergschuhe sind ab diesem Niveau ein Muss.

  • Anforderungen: ausgeprägte alpine Erfahrung, keine Höhenangst und sehr gutes Orientierungsvermögen
  • Ausrüstung: Bergschuhe, Wanderkarte und je nachdem Pickel, Seil und Steigeisen
  • Absturzgefahr: vereinzelte Kletterpassagen, sowie heikle Gletscher- und Firnfelder
mehrere blaue Schilder mit alpiner Markierung
Wer inmitten von alpinen Wanderwegen steht, tut gut daran, schwindelfrei und gut ausgerüstet zu sein. © Mario Krpan / iStock / GettyImages

T6 - Schwieriges Alpinwandern (blau-weiss)

Diese Wege sind nur für erfahrene Alpinisten geeignet und führen über extrem schwieriges Gelände. Sehr gute alpine Kenntnisse, eine vollständige Bergausrüstung und stabile Wetterbedingungen sind hier absolute Voraussetzungen.

  • Anforderungen: umfangreiche alpine Erfahrung, keine Höhenangst und ausgezeichnetes Orientierungsvermögen
  • Ausrüstung: Bergschuhe, Wanderkarte sowie alpine Hilfsmittel wie Pickel, Seil und Steigeisen
  • Absturzgefahr: häufig sehr exponiert, sowie Gletscher- und Firnfelder mit erhöhter Ausrutschgefahr

Weitere Skalen für den Bergsport

Neben der SAC-Wanderskala gibt es noch andere Bewertungssysteme für alpine Bergsportarten. Die Französische Skala ist beispielsweise bei Kletterern beliebt. Für Klettersteige und Hochtouren gibt es ebenfalls SAC-Skalen, die in der ganzen Schweiz gelten.

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