Gladiolen richtig pflanzen und pflegen

Die eleganten Blüten der Gladiolen, auch Schwertlilien, verschönern jedes Blumenbeet. Gladiolen sollte man ab Ende April in sehr nährstoffreicher, durchlässig sandiger Erde pflanzen. Da die Sommerblumen frostempfindlich sind, muss du die Knollen ausgraben und einlagern.

Gladiolen
Tipps und Tricks für das richtige Pflanzen der prachtvollen Zwiebelblüher Gladiolus. Foto: © MayaAfzaal / iStock / Getty Images Plus

Wann Gladiolen pflanzen?

Gladiolen, auch Schwertlilien genannt, verschönern jeden Garten und Balkon mit ihrer üppigen Blütenpracht. Damit die Blumen sich im Beet oder Topf richtig wohl fühlen, kannst du Gladiolen ab Ende April und noch bis in den Juni hinein in die Erde setzen.

Als Faustregel gilt: Um Gladiolen anpflanzen zu können, muss der Boden frostfrei sein. Es dürfen auch keine Fröste mehr zu erwarten sein

Welche Erde eignet sich für Gladiolen?

Der Boden sollte eher durchlässig, sandig sein und nährstoffreich. Achte darauf dass du die Zwiebeln gut 15 cm tief einsetzt, dann haben die Pflanzen später einen stabilen Stand. 

Sind Gladiolen einjährig oder mehrjährig?

Die Gladiole (bot. Gladiolus, Familie der Schwertliliengewächse), auch Schwertblume aufgrund der markanten Blattform oder Siegwurz genannt, ist eine Zwiebelpflanze, die leider nur selten und bedingt winterhart ist. Die Zwiebeln müssen im Winter trocken gelagert und in jedem Frühjahr neu gesetzt werden. Nach der Blütezeit kannst du die Knollen Ende Oktober ausgraben. Entferne einfach die Blätter, sobald sie verwelkt sind und kürze die Stiele auf einige Zentimeter zurück. Befreit von Erde kannst du die Knollen im Keller einlagern bis zum nächsten Frühjahr. Mehr Infos, wie du Gladiolen überwintern kannst, findest du am Ende des Artikels. 

Mit ein paar Tricks und der entsprechenden Sortenwahl der Schwertblume verlängerst du die Blütezeit.

Tipp: Gladiolus sind eine besonders beliebte Schnittblume, die in vielen Selbstpflückanlagen angeboten werden. Meist ist es dann die gängige Garten-Gladiole, Gladiolus x hortulanus genannt. Diese beliebten Schnittblumen blühen von Juni bis August und zählen zu den grossblumigen Vertretern.

Wie Gladiolen Pflanzen?

Der Boden wird tiefgründig gelockert und mit etwas Humus verfeinert. Schwere Böden werden mit Sand oder Perlit vermengt, da die Knolle keine Staunässe mag. Um Gladiolen anzupflanzen wird ein leicht feuchter, sonniger Standort ohne Staunässe ausgewählt. Die Zwiebeln werden in ein vorbereitetes Loch mit den Wurzeln nach unten eingesetzt. Zwischen den einzelnen Gladiolen-Pflanzen ist ein Abstand von 15 Zentimetern ideal. Setz die Zwiebeln etwas tiefer in die Erde, sodass sie je nach Grösse der Zwiebeln bis zu zehn Zentimeter mit Erde bedeckt sind. Die langen Blütenstängel haben dann mehr Halt und knicken bei Wind nicht so schnell um.

Tipp: Schwertblumen gedeihen auch in grossen Töpfen. Gernekannst du sie - ob Beet oder Topf - mit anderen Sommerblumen, beispielsweise Dahlien, kombinieren.

Zeitversetzt neue Schwertblumen einpflanzen

Die Blütezeit der Schwertblumen ist mit vier bis sechs Wochen recht kurz. Um immer neue Blüten zu haben, solltest du zeitversetzt die Gladiolen so anpflanzen, dass immer ein, zwei Wochen zwischen dem Setzen der Zwiebeln liegen. Denn je später sie gesetzt werden, desto später erscheint auch die Blüte. So hast du über einen langen Zeitraum schöne Blütenstände und kannst auch welche für die Vase schneiden. Als zusätzlichen Halt kannst du einen Stab als Stütze neben die Knolle setzen und später die Blütenstängel daran anbinden. Dies ist vor allem bei grossblumigen Gladiolen zu empfehlen, die bei starkem Wind und Regen umknicken könnten.

Zudem kannst du die Blütezeit verlängern, wenn du Verblühtes von unten her entfernst. Der Grund ist simpel. Jede Blühpflanze hat das Ziel, Samen für die Vermehrung zu bilden. Entfernen du entstehende Samenstände an der Schwertlilie, wird eine weitere Blütenbildung angeregt.

Die Sortenvielfalt für lange Blüte nutzen

Der Fachmann unterscheidet zwischen frühen, mittleren und späten Arten. Diese bewusst zu kombinieren macht Sinn, wenn die Blütezeit von Mai oder Juni bis September, in milden Regionen sogar bis in den Oktober gehen soll. Zu den frühen Sorten gehören die Byzantinische Siegwurz (Gladiolus communis ssp. byzantinus) und die Illyrische Siegwurz (Gladiolus illyricus), die bereits im Juni und bis Juli blühen. Wenn die frühen Sorten so langsam keine Blumen mehr ausbilden, dann kommen die mittleren Gladiolen zum Zuge. Eine der gängigsten hierbei ist die Wiesensiegwurz. Zu den späten Vertretern der Gladiolus für den Garten, die bis September ihre Blüten bilden, zählt beispielsweise die Schmetterlings-Gladiole, auch Butterfly-Gladiole (Gladiolus papilio) genannt.

Tipp: Die Byzantinische Gladiole ist eine der wenigen Sorten, die bedingt winterhart ist. Sie wurde als eine der ersten im 17. Jahrhundert in Mitteleuropa eingeführt, begeistert mit ihren untypischen, trichterförmigen Blüten und soll bis -12 Grad aushalten können. Eine Stroh- und Reisigabdeckung ist jedoch sehr zu empfehlen für diese bedingt winterharte Gladiole. Zudem sollte der Standort eher trocken, mindestens jedoch sehr gut wasserdurchlässig sein.

Wenn die Pflanze nicht blüht...

Sie sind nun wirklich keine komplizierten Pflanzen, doch manchmal kann es sein, dass die Zwiebelblüher einfach keine Blüte schieben. Folgende Gründe sind hierfür verantwortlich:

  • Der junge Austrieb der Pflanze bekam Frost ab.
  • Sie stehen eher schattig als am bevorzugten, vollsonnigen bis halbschattigen Standort.
  • Die Gladiole wurde überdüngt und schiebt dadurch nur jede Menge Blattwerk.
  • Staunässe beziehungsweise zu feuchter, undurchlässiger Boden.

Knollen vorziehen

Du möchtest eine frühere Blüte erzielen? Dann lohnt es sich, die Pflanzen im Haus vorzuziehen. Hierzu füllst du im März kleine Töpfe mit normaler Pflanzerde und platzierst hierin die Knollen. Sie sollten lediglich zu zwei Drittel bedeckt sein. Nun auf der hellen Fensterbank platzieren und ab Mitte April an die Aussenbedingungen - bei Frostfreiheit - gewöhnen. Nachts immer bis zum Ende der Frostgefahr ins Haus bringen. Wie gewohnt Mitte, Ende Mai in den Garten oder Topf pflanzen.

Profitipp: Falls du die Knollen überwinterst, solltest du sie ab Februar oder März kontrollieren. Treiben diese bereits deutlich aus, dann ist die Voranzucht ratsam. Ansonsten könnendeine Pflanzen im dunklen Lager lange, dünne Stiele bekommen, was man Vergeilen nennt. Das sorgt später für dünne, abknickende Triebe.

Gladiolen überwintern

Zur Überwinterung müssen die Gladiolen-Pflanzen wie Dahlien ausgegraben und die Zwiebeln von der anhaftenden Erde befreit werden. Spätestens vor den ersten Nachtfrösten oder wenn das Blattwerk bereits zu welken beginnt. Die Blätter verbleiben zunächst an der Pflanze bis sie welken. So kann die Zwiebel die enthaltene Energie speichern. Verwelkt werden diese bis auf ein paar Zentimeter abgeschnitten. Am besten überwinterst du sie in Zeitungspapier gewickelt an einem dunklen, frostfreien Ort. Sorge beim Überwintern für eine Belüftung der Zwiebeln, damit sie nicht faulen. Bei richtiger Lagerung kannst du im nächsten Frühjahr die Gladiolen wieder anpflanzen und dich an den eleganten Blütenständen erfreuen.

Optional überwintert die Schwertblume, wie auch Dahlien-Knollen, in einem trockenen Erd-Sand-Gemisch, welches du in eine Kiste gibst. Das hält die Knollen schön trocken. Für die Überwinterung ist es ratsam, Sorten und Farben zu sortieren, soll es nach der Überwinterung nicht kunterbunt im Garten zugehen.

Die optimale Temperatur zum Überwintern liegt bei zehn Grad Celsius.

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