Bio vom Balkon: Tipps und Tricks für Kräuter und Gemüse

Ein eigener Garten ist wieder im Trend. Egal, ob auf dem Fensterbrett, dem Balkon oder im Schrebergarten. Unter Beachtung von ein paar einfachen Regeln züchtet jeder erfolgreich seine Bio-Gemüse und Küchen-Kräuter.

Frisches Gemüse vom Balkon
Der eigene Biogarten auf dem Balkon. Foto: George Doyle, Stockbyte, Thinkstock

Es ist noch nicht lange her, da wurde schief angeschaut, wer selber Kräuter, Gemüse oder Früchte zog. Doch diese Zeiten sind vorbei: Gärtnern ist wieder modern. Im Vordergrund steht nicht mehr unbedingt, wie früher, die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln, sondern vielmehr der Ausgleich zum Alltag. Oft zählt vor allem das Erlebnis, selbst etwas anzupflanzen, zu sehen, was wächst und dann der Genuss frischer Kräuter und Gemüse als Lohn für die Mühe.

Gesunde Ernährung liegt im Trend. Wer sein eigenes Grünzeug aufzieht, kann am besten beeinflussen, dass Gesundes und Natürliches auf den Teller kommt. Vorausgesetzt, es werden biologische Samen und Setzlinge eingekauft. «Darauf achten immer mehr Menschen», sagt Patricia Knür vom Gartencenter Roth Pflanzen AG.

Bio-Gemüse vom Balkon ist im Trend

Selbst auf dem kleinsten Balkon und dem schmalsten Fensterbrett findet sich gerne ein Plätzchen für Basilikum, Petersilie und Co. Sogar Gemüse wie Tomaten, Zucchetti oder Peperoni können auch auf dem Balkon oder der Terrasse gepflanzt und geerntet werden. «Neu in unserem Sortiment haben wir Naschgemüse speziell für den Balkon», erzählt Patricia Knür. Dieses Mini-Gemüse ist zurzeit besonders beliebt. Es wächst gut in Töpfen, benötigt wenig Platz und ermöglicht grosse Vielfalt auch auf kleinem Raum. Dank der kleinen Früchte eignet es sich auch gut für kleine Haushalte. Niemand muss eine Woche lang täglich Zucchetti essen, nur weil sie gerade reif sind.

Alle Kräuter sollten regelmässig geschnitten werden.

Kräuter brauchen sonnige und windgeschützte Standorte. Foto: uuurska, iStock, Thinkstock

Kräuter können auch in kleineren Töpfen gezogen werden und bieten sich deshalb besonders an, wenn nur ein kleiner Balkon oder lediglich das Fensterbrett zur Verfügung steht. Wer einige Grundregeln beachtet, kann sich über einen reichhaltigen Kräutergarten freuen. Wichtig ist ein sonniger, möglichst windgeschützter Standort. Mediterrane, verholzende Pflanzen wie Rosmarin, Thymian, Lavendel und Salbei benötigen zudem weniger Wasser und werden deshalb am besten zusammen untergebracht. Oregano, Petersilie, Basilikum und Schnittlauch sollten öfter gegossen werden. Schnittlauch sollte separat eingepflanzt werden. Er gibt einen Saft an die Erde ab, der vor allem der Petersilie zu schaffen macht und sie welken lässt. Auch Teekräuter wie Pfefferminze oder Zitronenmelisse lassen sich gut in Töpfen ziehen. Für alle Kräuter gilt: sie wollen regelmässig geschnitten sein. Je öfter geerntet wird, desto besser treiben sie. Wer auf Balkon oder Terrasse Gemüse und Früchte ziehen möchte, wählt neben Mini-Gemüse am besten Pflanzen mit kurzer Kulturzeit. Dies sind Gewächse, die relativ kurz nach der Saat oder dem Pflanzen der Setzlinge geerntet werden können. Dazu gehören Spinat oder Pflücksalate wie Rucola und Lollo aber auch Kopfsalat. Schon eine Kiste mit einem Quadratmeter Platz genügt für die eigene Salatzucht. Sogar Erdbeeren können sich auf einem Stadtbalkon wohl fühlen und einem den Sommer versüssen.

Wiederentdeckung des eigenen Schrebergartens

Nicht nur auf dem Balkon erlebt das Gärtnern ein Revival. Immer mehr Menschen wünschen sich einen richtigen Garten wie zu Omas Zeiten. Es ist noch nicht lange her, da waren Schrebergartenbesitzer die Spiesser schlechthin. Doch heute sind die eingezäunten Parzellen heiss begehrt und viele Schrebergartenvereine haben volle Wartelisten. Ein Garten bietet nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Möglichkeiten zur Vielfalt. Knollengewächse wie beispielsweise Kohlrabi oder gar Sellerie und Kartoffeln haben auf dem Balkon keine Chance. Sie brauchen, wie auch Karotten, tiefere Erde. Auch Zwiebeln, Bohnen oder Kohlgewächse wie Blumenkohl benötigen mehr Weite und Tiefe. Wer es süss mag, kann zudem eigene Beeren wie Himbeeren oder Johannisbeeren ziehen. Je nach Grösse des Gartens hat sogar ein Zwetschgen- oder Apfelbaum Platz. Die Gartenpflege benötigt natürlich mehr Zeit als ein paar Töpfe auf dem Fensterbrett. Ein geschickter Gärtner achtet darauf, seine Beete möglichst durchgehend zu nutzen. Indem kälteunempfindliche Pflanzen und solche mit kurzer Kulturzeit zuerst angepflanzt werden und nach deren Ernte die Hauptkultur, die mehr Zeit und Wärme benötigt, ist das Beet optimal ausgelastet. So kann es durchaus vorkommen, dass der tägliche Bedarf mal für einige Tage aus dem eigenen Garten gedeckt werden kann.

Text: Kanyama Butz

So sind Ihre Kräuter auch im Winter haltbar:

  • Trocknen: Triebe abschneiden und an einem luftigen schattigen Ort aufhängen. Gut getrocknete Blätter und / oder Blüten von den Trieben pflücken und in Gläser oder Dosen füllen.
  • Einfrieren: Frische Kräuter hacken und mit wenig Salz am besten portionsweise einfrieren.
  • Einlegen: Frische Kräuter in Öl einlegen ergibt leckere Würzöle.

 

 

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