Biogarten: Winterharte Stauden pflanzen und pflegenWinterharte Stauden sind pflegeleicht und bei Biogärtnern sehr beliebt. Zudem bieten Wildstauden heimischen Nützlingen Unterschlupf und Nahrung im verschneiten Biogarten.Winterharte Stauden verschönern jeden Biogarten: Jetzt ist die richtige Zeit, sie anzupflanzen. Foto: Zoonar RF, Zoonar, Thinkstock Kerstin Borowiak Merken Kurz bevor der Biogarten in den Winterschlaf fällt, steht der Herbstputz an.Statt grosser Aufräumarbeiten sind Boden und Pflanzen schnell für die kalte Jahreszeit vorbereitet. Insbesondere einheimische Stauden sind robust, sodass sie meist Minusgrade ohne Schaden überstehen. In dieser Zeit dienen sie Nützlingen und Vögeln als Nahrungsquelle. Was gibt es beim Pflanzen und bei der Pflege von winterharten Stauden im Biogarten zu beachten? Mehrjährige Pflanzen brauchen eine passende Umgebung Wildstauden verschönern ganzjährig den Biogarten. Die krautigen, zwei- bis mehrjährigen Pflanzen treiben jedes Jahr neu aus. Wildstaudengärtnerin Lea Walzer meint: «Es gibt glücklicherweise sehr viele Stauden, die sich für einen Naturgarten eignen. Zu empfehlen sind natürlich einheimische Arten, diese sind wertvoll und wichtig für die einheimische Tierwelt. Wichtig ist zu beachten, wo die Stauden im Garten gesetzt werden sollten.» Im Großen und Ganzen sind sie pflegeleicht, doch entscheiden Bodenbeschaffenheit, Sonnenlicht und Feuchtigkeit, wohin man winterharte Stauden im Biogarten pflanzt. So gibt es Wildstauden, die an sonnigen, halbschattigen oder schattigen Standorten und auf mageren, steinigen oder humusreichen Erdböden gedeihen. Ist der Standort gut gewählt, geht es den mehrjährigen Pflanzen langfristig gut, was sich auch in einem sehr geringen Pflegeaufwand widerspiegelt. Stauden im herbstlichen Biogarten pflanzen Gut zu wissen: Herbstzeit ist Pflanzzeit. Hobbygärtner können viele einheimische Wildstauden noch im Oktober und November in den Biogarten setzen. Das Pflanzen ist ganzjährig möglich, doch nur, wenn die Stauden zuvor im Topf gezogen wurden. Wer jedoch eine Blumenwiese aussäen möchte, sollte damit noch bis zum Frühjahr warten. Wenn die winterharten Stauden einmal gesetzt sind, brauchen sie zum Überwintern nicht viel Pflege. Winterharte Stauden: pflegeleichtes überwintern im Biogarten Einheimische Wildstauden sind winterfest und überwintern ohne spezielle Pflege im Biogarten. Im Normalfall sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab, wobei die Fruchtstände in den Wintermonaten stehen bleiben. Biogärtner raten, mit dem Rückschnitt bis zu den ersten Frühlingsmonaten zu warten. «So können die Pflanzen versamen, richtig gut einziehen und Energie speichern und kleine Tierchen haben eine Überwinterungsmöglichkeit sowie Nahrung», erklärt Gartenexpertin Lea Walzer. Ausnahmen sind stark versamende Stauden. Um die Ausbreitung zu verhindern, sollte sie etwa fünf bis zehn Zentimeter über dem Erdboden abgeschnitten werden. Dabei ist zu beachten, dass die Gartenschere nicht die Überwinterungsknospen abtrennt. Sonst wachsen in der nächsten Saison keine neuen Triebe nach. Neben den winterharten Stauden gibt es aber auch empfindlichere Arten, die mit Reisig oder Laub vor der Kälte geschützt werden können. Winterharte Stauden für unterschiedliche Standorte im Biogarten An einem sonnigen Standort mit magerem Boden wachsen zum Beispiel Tauben-Skabiose, Karthäusernelke, Feld-Thymian und das stark wachsende Frühlings-Fingerkraut. Auf eher fetten Böden gedeihen Rainfarn und Malven. Im Halbschatten und in einem humusreichen Boden fühlen sich beispielsweise Alpen-Ziest und wintergrüne, gefleckte Taubnessel heimisch. Wildstauden, die schattige Plätze bevorzugen, sind zum Beispiel das gefleckte Lungenkraut, der Gold-Hahnenfuss und der vielblütige Weißwurz. Alle einheimischen, winterharten Stauden leisten einen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt im Biogarten. Für die Stauden im Kübel überwintern will, muss ihnen etwas mehr Pflege zukommen lassen. Foto: SteSharp, iStock, Thinkstock Immergrüne Stauden als Kübelpflanzen Wer Stauden nicht im Beet, sondern im Topf überwintern lässt, sollte ihnen ein wenig mehr Pflege zu kommen lassen. Die Pflanzen benötigen etwas mehr Schutz, bestätigt Frau Walzer als Staudenexpertin. Regnet es wenig, müssen die Stauden gelegentlich gegossen werden - aber nur solange, bis der Frost einsetzt. Weiterhin ist wichtig, dass das Wasser stets gut abfliessen kann. Vor Witterungseinflüssen hilft es, die Pflanzen abzudecken und in die Nähe einer Hauswand zu stellen. Biogarten-Wintervorbereitung für Nützlinge Wildstauden bieten Insekten eine Möglichkeit zu überwintern und helfen, die Artenvielfalt auch in den Wintermonaten zu fördern. Größere Tiere hingegen, wie Salamander, Frösche oder Igel, suchen in dieser Zeit häufig vergeblich nach einem geeigneten Schlafplatz. Aus diesem Grund sind Nützlinge auf die Hilfe der Menschen angewiesen. Gibt es keinen Teich, ziehen sich Frösche und Kröten in frostsichere Unterkünfte, Erdhöhlen oder vom Menschen gebaute Ast-, Laub oder Steinhaufen zurück. Der Aufbau eines etwa zwei bis vier Quadratmeter grossen Asthaufens ist rasch umgesetzt. Der Biogärtner stapelt in mehreren Schichten verschieden starke Äste aufeinander, bis der Haufen eine Höhe von mindestens einen Meter erreicht hat. Zuunterst schichtet er dickeres Holz und legt darüber dünnes Geäst und Laub. Damit errichtet er ein sicheres und naturnahes «Tierhotel». Quellen: Gemeinde Kilchberg, umwelt-olten.ch, Bioterra, WWF, karch.ch, Wikipedia