Die Avocado ist out! 7 gute Alternativen
Die Avocado hat ihren Ruf verspielt – zumindest, was ihre Umweltbilanz angeht. Gesund ist die Frucht allemal, doch es gibt mindestens 7 gute Alternativen.
Als «ökologisch höchst fragwürdig» bezeichnete «Die Zeit» bereits 2016 die Avocado. Doch als eine der wichtigsten Zutaten der gesunden Küche – insbesondere in der vegetarischen und veganen – war die südamerikanische Riesenbeere nicht von ihrem Podest zu heben.
Die Aufschreie über die Ökobilanz von Avocados verloren sich irgendwo im luftleeren Raum, so schien es. Zumindest wurden die gesunden Früchte munter weiter gekauft.
Mit dem zunehmenden Bewusstsein für eine umwelt- und klimafreundliche Ernährung hinterfragen jedoch immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten die Ökobilanz von Avocados und suchen nach alternativen Lebensmitteln, welche die Avocado ersetzen können.
7 Alternativen zur Avocado
Zwar gibt es kein Lebensmittel, das die Avocado mit all ihren positiven Eigenschaften ersetzt. Doch es gibt zahlreiche regionale Lebensmittel, die einzelne oder mehrere Inhaltsstoffe der Avocado enthalten. In Kombination bieten sie durchaus eine gute Alternative zur Avocado. Die meisten dieser Lebenmittel wie Leinsamen, Beeren oder Randen werden sogar regional oder im grenznahen Ausland angebaut. Gerade wer sich vegan oder vegetarisch ernährt, sollte Avocados öfter mit den folgenden Lebensmitteln ersetzen:
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1. Baumnüsse
Insbesondere Baumnüsse enthalten die gesunden Fettsäuren, Vitamin A, C und mehrere B-Vitamine sowie Zink, Magnesium, Eisen und weitere Mineralstoffe. Statt der Avocado kannst du für deinen Salat Baumnüsse nehmen oder einen Brotaufstrich mit Baumnüssen machen. Eine gesunde Alternative sind auch Sonnenblumenkerne und Kürbiskerne. Foto: © seb_ra/ iStock / Getty Images Plus
Massenproduktion als eigentliches Problem
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Die Avocado scheint mehr denn je im Sinkflug zu sein. Doch das Problem ist weniger die Frucht selber als vielmehr ihre Massenproduktion.
Die Nachfrage nach der Superfrucht ist in den vergangenen Jahren dermassen gestiegen, dass für Avocadofelder, insbesondere in Mexiko, Wälder illegal gerodet werden. Zudem braucht die Superbeere grosse Mengen an Wasser: 1000 Liter sind es für 3 Avocados. Das führt in einigen Regionen mit extensivem Anbau zu Wassermangel.
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Auch soziale Probleme hat die Superbeere schon reichlich ausgelöst. So hat das organisierte Verbrechen in Mexiko das Geschäft mit dem grünen Gold längst für sich entdeckt.
Bis die Avocados bei den Schweizer Detailhändlern im Regal liegen, legen die Früchte nicht nur mehrere Tausend Kilometer zurück. Sie müssen dabei auch auf 6 Grad heruntergekühlt und gut eingepackt werden, weil sie druckempfindlich sind. Schätzungen gehen beim Transport von 0,6 bis 13 Kg CO2 aus, je nachdem, ob mit dem Schiff oder per Flugzeug transportiert wird.
Böse, böse Avocado – oder doch nicht?
Sollen wir also aufhören Avocados zu essen? Jein, denn nach der Umweltbilanz-Logik müssten wir tatsächlich zuerst von Fleisch, Eiern und Käse die Finger lassen. Ein Kilo Eier benötigt 3'300 Liter Wasser und verursacht knapp 2 Kg CO2. Milchprodukte wie Joghurt und Käse verbrauchen 1,2 bis 8,5 Kg CO2 und bis zu 5'000 Liter Wasser pro Kilo. Ein Kilo Rindfleisch verbraucht 15'000 Liter Wasser und verursacht rund 22 Kg CO2.
Umgekehrt gibt es – und hier kommt das Ja ins Spiel – viele regionale Lebensmittel, die eine bessere Ökobilanz haben als die Avocado. Kartoffeln beispielsweise brauchen pro Kilo 150 Liter Wasser und verursachen 0,1 Kg CO2, gleich viel wie ein Kilo Äpfel, die zudem nur rund 700 Liter Wasser benötigen.
Letztlich sind diese Vergleiche aber wie jener zwischen Apfel und Birne, den man eher nicht machen sollte. Denn Kartoffeln, Äpfel und Avocados haben ihre ganz eigenen Nährwerte, Energiedichte oder Vitamine und damit ihre Vor- und Nachteile gegenüber anderen Lebensmitteln.
Fazit: Weniger Avocados zu essen tut der Umwelt gut. Wer trotzdem hin und wieder eine Avocado essen möchte, sollte beim Kauf auf Bio-Avocados aus Spanien oder Israel setzen. Dies, weil nur in europäischen Ländern und Israel die Standards des EU-Bio-Siegels gelten und kontrolliert werden. Zudem ist der Transportweg wesentlich kürzer, was CO2 spart.