Schildläuse: Wie du sie erkennst, bekämpfst und ihnen vorbeugst

Schildläuse befallen vor allem geschwächte oder gestresste Pflanzen. Wegen schützender Schilde und der raschen Entwicklung von Wirkstoffresistenzen sind Schildläuse sehr robuste Schädlinge. Trotzdem ist es möglich, Schildläuse natürlich zu bekämpfen, statt zur Chemiekeule zu greifen. Wir zeigen, wie du deine Pflanzen in Haus und Garten von Schildläusen befreist.

Schildläuse an einem Zitrusast
Schildläuse saugen den Pflanzensaft aus der befallenen Pflanze. © Andrew Waugh / iStock / Getty Images Plus

Schildläuse – das Wichtigste in Kürze:

  • Schildläuse sitzen an den Blattunterseiten befallener Pflanzen. Befall erkennen
  • Schildläuse deuten darauf hin, dass die Pflanze geschwächt ist. Ursachen
  • Besonders Zitruspflanzen, Palmen und andere Zimmerpflanzen werden befallen.
  • Die Pflanze mit Öl zu benetzen kann gegen Schildläuse helfen. Hausmittel
  • Auch Bio-Pflanzenschutzmittel sind effektiv.
  • Schildläusen kannst du vorbeugen, indem du Zimmerpflanzen regelmässig absuchst. Richtig vorbeugen

Schildläuse sind sehr hartnäckige Schädlinge. Mit einem Stechrüssel ausgestattet pieksen sie Pflanzen an und ernähren sich von deren Saft. Das schwächt die befallenen Pflanzen enorm.

Um erfolgreich gegen Schildläuse vorzugehen, brauchst du ein wenig Durchhaltevermögen und musst konsequent vorgehen. Um richtig zu handeln, musst du aber erst einmal wissen, wie du einen Schildlausbefall erkennst.

Schildläuse erkennen

In Mitteleuropa gibt es rund 100 Arten der Schildlaus (Coccoidea). Die verschiedenen Arten unterscheiden sich teils stark voneinander. Doch es gibt einige generelle Anzeichen, die auf einen Schildlausbefall hindeuten.

Die Schildlaus, die zwischen 0.8 und 6 mm klein ist, siedelt sich vor allem an Blattunterseiten und Stängeln befallener Pflanzen an. Hier finden sich auch die robusten, wachsartigen Schilde, unter denen die Schädlinge gut geschützt heranreifen. Bewegen tun sich die Tiere mit dem harten Rückenschild nicht. Meist treten sie gleich in ganzen Kolonien auf und es bilden sich pustelartige Gebilde an einzelnen Stellen der Pflanze.

Eine Schildlaus auf der Unterseite eines Blattes
Schildläuse siedeln sich auf den Blattunterseiten an. © Backiris / iStock / Getty Images Plus

Sind Pflanzen von Schildläusen befallen, ist dies zudem am sogenannten Honigtau, einer klebrigen Substanz an den Blattoberseiten, zu erkennen.

Warum bekommen Pflanzen Schildläuse?

Meistens befallen Schildläuse hierzulande Zimmerpflanzen im Winter und Frühjahr, wenn die Pflanzen geschwächt sind – etwa durch zu warme Standorte, zu wenig Licht oder den Standortwechsel.

Aber auch Pflanzen, die mit Stickstoff überdüngt wurden, sind oftmals Opfer von Schildläusen. Generell deuten die Schädlinge darauf hin, dass die Pflanze nicht richtig gepflegt wird.

Welche Pflanzen werden von Schildläusen befallen?

Es gibt einige Pflanzen, die besonders häufig von Schildläusen befallen werden. Dazu zählen vor allem Zimmerpflanzen, die nicht aus Mitteleuropa stammen und entsprechend überwintert werden müssen. Zu den Pflanzen gehören:

  • Zitruspflanzen
  • Palmen
  • Ficus-Pflanzen
  • Orchideen
  • Sukkulenten
  • Efeu
Ein Zitronenbaum wird gegossen
Zitrusbäume sind anfällig für Schildläuse. © duh84 / iStock / Getty Images Plus

Im Garten hingegen befallen Schildläuse vor allem Obstbäume wie Äpfel, Kirschen & Co.

Was du gegen Schildläuse tun kannst

Entdeckst du den Schädlingsbefall an einer Pflanze frühzeitig, ist Absammeln eine der effektivsten Methoden zur Bekämpfung von Schildläusen. Wasche die Pflanze dafür mit einem Lappen gründlich ab. Verwende dafür am besten Wasser mit Schmierseife. Um die Tiere zu lösen, musst du unter Umständen fest reiben.

Die Nachteile dieser Methode sind, dass man den Befall meist erst erkennt, wenn sich bereits einige Schildläuse auf der Pflanze angesiedelt haben. Das Reiben kann die Pflanze zudem beschädigen und im schlimmsten Falle die Eier verteilen.

Entdeckst du einen starken Schildlausbefall erst spät, kannst du aber auch mit biologischen Mitteln etwas gegen die Plagegeister unternehmen.

Hausmittel gegen Schildläuse

Öl-Präparate haben sich als natürliche Mittel gegen Schildläuse bewährt. Trage hierfür täglich eine dünne Schicht Raps- oder Olivenöl auf die befallenen Stellen auf. Unter dem dünnen Ölfilm ersticken die Schildläuse und sterben ab.

Wichtig: Teste das Öl an einem kleinen Blatt der Pflanze, bevor du sie vollständig benetzt. Denn nicht alle Pflanzen vertragen das Öl gut.

Tipp: Gib einen Tropfen Teebaumöl oder Neemöl zum Pflanzenöl hinzu. Diese ätherischen Öle können die Schildläuse zusätzlich bekämpfen.

Schildläuse mit natürlichem Pflanzenschutzmittel bekämpfen

Eine weitere Alternative ist die Verwendung eines Bio-Pflanzenschutzmittels, etwa mit Neemöl. Der Wirkstoff Azadirachtin, der darin enthalten ist, verteilt sich auch in den Blättern der Pflanze und erwischt die Schädlinge selbst dann, wenn du sie nicht direkt angesprüht hast.

Ein Niembaum, von dem das Neemöl gewonnen wird
Ein Niembaum, von dem das Neemöl gewonnen wird © Srinivasan J / iStock / Getty Images Plus

Welche Nützlinge helfen gegen Schildläuse?

Da Nützlinge nicht jede Schildlausart befallen, sondern sehr spezifisch sind, kann nicht pauschal gesagt werden, welche Nützlinge Schildläuse bekämpfen.

Gegen die Gemeine Napfschildlaus etwa kannst du mit Schlupfwespen Metaphycus helvolus vorgehen. Diese Nützlinge helfen auch gegen Halbkugelige Napfschildläuse (Saissettia coffeae) und die Schwarze Napfschildlaus (Saissetia oleae). Damit diese Nützlinge erfolgreich gegen die Schildläuse ankommen, musst du unbedingt die Anwendungshinweise der Schlupfwespen befolgen.

Schildläusen vorbeugen

Schildläuse sind nicht leicht zu bekämpfen, weshalb du gut daran tust, ihnen vorzubeugen. Die sicherste Variante ist es, deine Zimmerpflanzen vor allem im Winter und Frühling regelmässig auf die verdächtigen, unbeweglichen Schilde der Schädlinge zu untersuchen. Dabei kannst du jedoch nur die grossen weiblichen Schildläuse entdecken. Die Junglarven sind für das menschliche Auge kaum sichtbar.

Dennoch solltest du, auch bei neu gekauften Zimmerpflanzen, einen genauen Blick auf und unter die Blätter sowie auf die Stiele werfen.

Vor allem der Zustand deiner Pflanze ist entscheidend für einen Schildlausbefall. Damit deine Pflanze im Winter und Frühling nicht geschwächt ist, kannst du ein paar Dinge beachten:

  • Setze die Düngung im Winter (von Oktober bis März) aus
  • Zu warme Luft ist für Zitruspflanzen & Co. im Winter fatal, vor allem, wenn sie wenig Licht abbekommen
  • Wenn die Zimmerpflanze im Winter wenig Licht abbekommt, sollte sie kühl stehen (nur so kühl, wie die Pflanze selbst es verträgt)
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