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Lilien nachhaltig im eigenen Garten anbauen

Die Lilie, eine der ältesten Zierpflanzen der Welt, erzählt eine Geschichte, die tief in der Geschichte der Menschheit verwurzelt ist. Dieser Artikel führt dich durch die Welt der Lilien, erläutert ihre Herkunft, Vielfalt und gibt wertvolle Tipps für den Anbau und die Pflege in deinem Garten. 

InhaltsverzeichnisNachhaltigkeitHerkunftLilienartenIdealer StandortPflanzen und MischkulturSchneiden und PflegenWasserbedarf und HitzeresistenzSchädlings- und KrankheitsbekämpfungDüngerBienenLebensdauerNachhaltigkeitsscore
Weisse Lilie in einem Blumengarten.
Lilien können mehr als nur gut aussehen. © Valery Bocman / Getty Images Plus / iStocks

Nachhaltigkeit von Lilien

Nachhaltigleben Nachhaltigkeitsscore

Lilien sind ausdauernde und nachhaltige Zierpflanzen, die mit ihrem hohen Wasserbedarf und der Notwendigkeit halbschattiger Standorte in heißen Regionen aufmerksamkeitsbedürftig sein können. Ihre Neigung zu natürlichen Schädlings- und Krankheitsbekämpfungsmethoden, die Verwendung ökologischer Düngemittel, der Mehrwert für Bestäuber und ihre Fähigkeit zur selbstständigen Vermehrung machen sie zu einer bereichernden Wahl für einen umweltbewussten Garten. Mit einem Nachhaltigkeitsscore von +5 sind Lilien eine attraktive Option für die Förderung der Biodiversität und Nachhaltigkeit im eigenen Garten.

Herkunft der Lilien

Lilien sind eine der ältesten Zierpflanzen der Welt und haben eine faszinierende Geschichte. Ihre Ursprünge reichen bis in die Antike zurück, als sie bereits in den Gärten der Pharaonen und der griechischen Mythologie eine wichtige Rolle spielten. Heute sind Lilien auf der ganzen Welt verbreitet, doch ihre Heimat liegt hauptsächlich in den gemässigten Zonen der nördlichen Hemisphäre. Die wilden Vorfahren dieser majestätischen Blumen stammen aus Asien, Europa und Nordamerika. Besonders in den Bergregionen Chinas und Japans entwickelten sich im Laufe der Evolution viele verschiedene Arten. Von dort breiteten sich die Lilien nach und nach in andere Teile der Welt aus.

Lilienarten

Orientalische Lilien (Lilium auratum, Lilium speciosum)

Diese Gruppe umfasst einige der prächtigsten Lilien mit grossen, duftenden Blüten in verschiedenen Farben. Dazu gehören:

  • Japanische Berglilie (Lilium auratum)
  • Pracht-Lilie (Lilium speciosum)
Orientalische Lilien in einem Garten.
Orientalische Lilien in einem Garten. © PaulMaguire / Getty Images Plus / iStocks

Asiatische Lilien (Lilium lancifolium, Lilium tigrinum)

Asiatische Hybriden haben meist sternförmige, aufrechte Blüten in kräftigen Farben und Mustern. Bekannte Arten sind:

  • Tiger-Lilie (Lilium lancifolium)
  • Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum)

Trompetenlilien (Lilium regale, Lilium longiflorum)

Diese Gruppe zeichnet sich durch trompetenförmige, hängende Blüten aus:

  • Königs-Lilie (Lilium regale)
  • Oster-Lilie (Lilium longiflorum)

Weitere bekannte Arten:

  • Türkenbund-Lilie (Lilium martagon)
  • Madonnenlilie (Lilium candidum)
  • Henrys Lilie (Lilium henryi)

Verwechslungsgefahr «Grünlilie»

Die Grünlilie ist keine echte Lilienpflanze, sondern gehört zur Gattung Chlorophytum. Es handelt sich um eine beliebte Zimmerpflanze, die auch unter Namen wie Beamtengras oder Spinnenkraut bekannt ist. Die Grünlilie (Chlorophytum comosum) hat nichts mit den klassischen Gartenlilien aus der Familie der Liliengewächse (Liliaceae) zu tun. Letztere sind Zwiebelpflanzen mit auffälligen, duftenden Blüten in verschiedenen Farben.

Die Grünlilie ist eine mehrjährige Zierpflanze, die aus Südafrika stammt. Ihre Blätter sind grasartig, schmal und oft weiss-grün gestreift. Aus der Mitte der Pflanze wachsen lange Stängel mit weissen, unscheinbaren Blüten. Während echte Lilien kräftige, mehrjährige Gartenpflanzen sind, wird die Grünlilie hauptsächlich als robuste Zimmerpflanze kultiviert. Sie fällt durch ihre luftreinigende Wirkung und die einfache Pflege auf.

Idealer Standort und Boden für die Lilien

Lilien lieben es sonnig und warm, vertragen aber auch etwas Halbschatten gut. Such dir für deine Lilienpflanzen einen Platz im Garten aus, an dem sie für mindestens 6 Stunden pro Tag Sonne abbekommen. Zu viel Schatten führt zu einer geringeren Blütenbildung.

Bezüglich des Bodens sind Lilien nicht allzu wählerisch, solange er durchlässig und nährstoffreich ist. Ein leicht saurer, humoser Gartenboden mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7 ist ideal. Staunässe und zu schwere, lehmige Böden mögen die Zwiebeln hingegen gar nicht. In diesem Fall empfiehlt es sich, etwas Sand oder Kompost unterzumischen, um die Drainage zu verbessern.

Rosa Lilie in einer Nahaufnahme in einem BLumengarten.
Lilien haben dank Züchtungen verschiedenste Farben und Formen. © Eagle2308 / Getty Images Plus / iStocks

Zeitpunkt zum Pflanzen und Mischkultur

Die beste Zeit zum Pflanzen der Lilienzwiebeln ist im Frühjahr oder Herbst. Von März bis Mai, wenn der Boden auftaut, oder von September bis November, bevor der erste Frost kommt.Lilien eignen sich hervorragend für eine Mischkultur im Beet oder Hochbeet. Hier einige Beispiele für gute Nachbarn:

  • Lavendel: Mit seinem intensiven Duft vertreibt er Schädlinge und schützt die Lilien.
  • Thymian: Das aromatische Kräutlein fördert das Wachstum und stärkt die Abwehrkräfte.
  • Kapuzinerkresse: Ihre leuchtend orangenen Blüten sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern locken auch Nützlinge an.
  • Rittersporn: Die hochwachsende Staude spendet den Lilienwurzeln etwas Schatten.
  • Malven: Mit ihren grossen Blüten sind sie ein farbenfroher Blickfang neben den Lilien.

Vermeide es hingegen, Lilien neben Fenchel, Knoblauch oder Zwiebeln zu pflanzen, da diese Pflanzen die Lilienzwiebeln am Wachstum hindern können.

Schneiden und Pflegen der Lilien

Lilien sind pflegeleicht, aber ein paar Dinge sind zu beachten: Sobald die ersten Blüten verwelkt sind, schneide sie direkt unterhalb des Blütenansatzes ab. So investiert die Pflanze keine Energie mehr in die Samenbildung und die restlichen Knospen können besser aufblühen.

Im Herbst, wenn die Lilien vollständig abgeblüht sind, schneide die Stängel bodennah ab, aber lasse die Blätter stehen. Sie versorgen die Zwiebel noch mit wichtigen Nährstoffen, bevor sie selbst absterben. Erst dann räumst du die vertrockneten Reste weg.

Achte auch darauf, dass die Lilienzwiebeln nicht zu tief in der Erde stecken. Die obere Hälfte sollte aus dem Boden herausragen. Ansonsten können sie leicht faulen. Eine Mulchschicht aus Rindenmulch oder Stroh hält den Boden schön locker und feucht.

Wasserbedarf und Hitzeresistenz der Lilien

Lilien haben einen recht hohen Wasserbedarf, besonders während der Blütezeit. Giesse sie regelmässig und reichlich, sodass der Boden immer leicht feucht bleibt. Staunässe ist jedoch zu vermeiden, da die Zwiebeln sonst leicht faulen. In Hitzeperioden mit Temperaturen über 30°C solltest du die Lilien morgens und abends giessen. Eine Mulchschicht hilft zusätzlich, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Trotz ihrer Vorliebe für warmes Wetter vertragen Lilien keine extreme Hitze und direkte Mittagssonne gut. Such ihnen daher einen halbschattigen Standort, wenn du in einer sehr heissen Region lebst.

Schädlings- und Krankheitsbekämpfung der Lilien

Leider sind Lilien für einige Schädlinge wie das Lilienhähnchen, Wanzen und Läuse ein gefundenes Fressen.

Lilienhähnchen:

Das leuchtend rote Lilienhähnchen ist einer der Hauptschädlinge bei Lilien. Die Käfer und ihre Larven fressen Löcher in die Blätter und Blüten.

  • Absammeln: Größere Käfer und Larven lassen sich per Hand absammeln und entsorgen.
  • Neem-Öl: Das natürliche Neem-Öl stört die Häutung und Fortpflanzung der Käfer.
  • Brennnesseljauche: Die stinkende Jauche aus Brennnesseln vertreibt die Käfer.

Blattläuse

Blattläuse saugen an den Blättern und Stängeln und können Viren übertragen.

  • Nützlinge anlocken: Marienkäfer, Florfliegen und Schlupfwespen fressen Blattläuse. Lockpflanzen wie Koriander ziehen sie an.
  • Abspritzen: Mit einem kräftigen Wasserstahl lassen sich die Läuse von den Pflanzen abspülen.

Thripse

Die winzigen Thripse verursachen silbrig-weiße Flecken und Wachstumsverzögerungen.

  • Spritzen: Befallene Pflanzen wiederholt mit Neem-Öl oder Schmierseifenlösung einsprühen.
  • Absammeln: Stark befallene Pflanzenteile entfernen und entsorgen.

Wühlmäuse

Die Nager fressen gerne die Lilienzwiebeln und -wurzeln.

  • Drahtkörbe: Zwiebeln beim Pflanzen in engmaschige Drahtkörbe setzen, die Wühlmäuse nicht durchnagen können.
  • Barrieren: Feines Maschendrahtnetz flach in den Boden eingraben, um die Gänge zu versperren.

Schnecken

Nacktschnecken und Schnecken knabbern gerne an den saftigen Blättern und Blüten.

  • Bier-Fallen: Gefäße mit Bier vergraben, die Schnecken kriechen hinein und ertrinken.
  • Barrieren: Scharfe Sande oder Schalen um die Pflanzen streuen, die Schnecken abhalten.

Nachhaltige und natürliche Krankheitsbekämpfung

Auch vor Pilzerkrankungen sind Lilien nicht gefeit. Besonders die Botrytis-Fäule kann den Pflanzen zusetzen. Hier hilft:

  • Mehr Abstand: Pflanze die Lilien nicht zu dicht, damit die Luft gut zirkulieren kann.
  • Giessen am Boden: Benetze beim Giessen nur die Erde, nicht die Blätter und Stängel.
  • Entfernen: Entferne befallene Pflanzenteile sofort und verbrenne oder entsorge sie.
  • Pflanzenstärkungsmittel: Produkte auf Basis von Schachtelhalm, Brennnessel oder Schafgarbe kräftigen die Abwehrkräfte.

Welcher Dünger ist für die Lilie geeignet?

Lilien sind Starkzehrer und brauchen regelmässig Nährstoffe. Am besten deckst du ihren Bedarf mit einem organischen Volldünger wie Hornspänen, Kompost oder Gäransatzdünger. Diese Dünger liefern die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie Spurenelemente. Streue den Dünger im Frühjahr und nochmal nach der Blüte auf den Boden und arbeite ihn oberflächlich ein. So können die Nährstoffe nach und nach in den Boden eingewaschen werden.

Achte darauf, dass der Dünger nicht direkt mit den Zwiebeln in Berührung kommt, da sie sonst verbrennen können. Für Lilien im Topf oder Kübel empfiehlt sich ein organischer Langzeitdünger, der über mehrere Monate abgegeben wird. Alternativ kannst du auch alle 2-3 Wochen eine Gabe Flüssigdünger verabreichen.

Nahaufnahme einer Biene in einer sogenannten «Stargazer Lilie», einer orientalischen Hypridform.
Nahaufnahme einer Biene in einer sogenannten «Stargazer Lilie», einer orientalischen Hypridform. © PhoDOGrapher0570 / Getty Images Plus / iStocks

Mehrwert für Bienen und andere Bestäuber

Mit ihren grossen, auffälligen Blüten und dem betörenden Duft sind Lilien wahre Insektenmagneten. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge können der Pracht einfach nicht widerstehen und lassen sich zum Nektarschlürfen nieder. Dabei bestäuben sie die Lilien und sorgen für eine reiche Samenbildung. Wenn du Lilien in deinem Garten hast, leistest du also einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt und Ökosysteme.

Übrigens: Nicht nur die Blüten sind für Insekten interessant, auch die Pollen und Samenstände sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Bestäuber. Lass die Pflanzen also nach der Blüte einfach stehen, bis sie ganz vertrocknet sind.

Lebensdauer der Lilien

Lilien sind ausdauernde Zwiebel- und Knollenpflanzen, die mehrere Jahre im Boden bleiben können. Mit der richtigen Pflege halten sie 3-5 Jahre durch, manche sogar noch länger.Nach dieser Zeit lässt ihre Blühfreudigkeit jedoch nach und du solltest sie durch neue Zwiebeln ersetzen. Kein Wunder, haben sie doch in dieser Zeit viel Kraft in die Bildung von Blüten und Samen gesteckt.

Wenn du die Lilien aus dem Beet nimmst, kannst du die Tochterzwiebeln von der Mutterzwiebel trennen und an anderer Stelle einpflanzen. So startest du einen neuen Zyklus und kannst die faszinierenden Blumen noch viele Jahre geniessen.

Nachhaltigkeitsscore: +5 Punkte

Der Nachhaltigkeitsscore stellt sich aus 8 verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit zusammen. Dabei fliessen verschiedene Faktoren in die Beurteilung ein, die nicht alle eindeutig sind. Mit dem Score lassen sich verschiedene Pflanzen vergleichen und nachhaltigere Entscheidungen im Garten treffen. Die maximal zu erreichende Punktzahl ist 8, die tiefste -8. 

  • Wasserbedarf: Lilien haben einen recht hohen Wasserbedarf, besonders während der Blütezeit (-1 Punkt).
  • Hitzeresistenz: Sie vertragen keine extreme Hitze und direkte Mittagssonne gut, bevorzugen aber warmes Wetter (0 Punkte).
  • Hausmittel gegen Schädlinge/Krankheiten: Es gibt natürliche Mittel wie Nützlinge, Brennnesseljauche und Neem-Öl zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten (+1 Punkt).
  • Ökologische Düngemittel: Lilien kommen mit organischen Volldüngern aus, was ihre Nachhaltigkeit unterstreicht (+1 Punkt).
  • Interessant für Insekten/Bestäuber: Sie ziehen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an und tragen zur Artenvielfalt bei (+1 Punkt).
  • Mehrjährigkeit: Lilien sind mehrjährige Zwiebel- und Knollenpflanzen, die 3-5 Jahre im Boden bleiben können (+1 Punkt).
  • Selbstständige Vermehrung: Die Tochterzwiebeln können von der Mutterzwiebel getrennt und neu gepflanzt werden (+1 Punkt).
  • Mögliche Gefahr für Wildpflanzen: Es gibt keine spezifischen Informationen, dass Lilien eine Gefahr für Wildpflanzen darstellen (+1 Punkt).

– Erstellt von Philippe mit Unterstützung von ChatGPT und Perplexity.

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