Wie du einen Kräutergarten richtig anlegst

Einen Kräutergarten anzulegen ist eigentlich ganz leicht. Das klappt sowohl auf dem Balkon als auch im Garten. Einige Tipps, damit Basilikum, Rosmarin und Petersilie gut im Kräutergarten gedeihen.

Wenn Kräuter im Garten oder auf dem Balkon richtig angepflanzt und gepflegt werden, ist die Ernte später eine besondere Freude.
Kräuter brauchen den richtigen Standort und die richtige Pflege, damit sie im Kräutergarten schön gedeihen. Foto: michael1959/ E+

Ein Kräutergarten kann quasi überall dort entstehen, wo es sonnig und windgeschützt ist. Viele Kräuter sind eher pflegeleicht. Deshalb kann man Bohnenkraut, Schnittlauch oder Basilikum sowohl ins Beet als auch zwischen Ziergewächsen, am Wegrand oder auf dem Balkon pflanzen. Dennoch sind der passende Standort und die Einhaltung der Fruchtfolge bei der Planung im Kräutergarten wichtig. Ferner muss man die Kräuter im Garten einfach erreichen und ernten können.

Kräutergarten: Warm und sonnig ist gut fürs Aroma

Die meisten Kräuter sind wahre Sonnenliebhaber. Es genügen etwa fünf Stunden Lichteinstrahlung, damit diese gut gedeihen und wichtige Aromastoffe ausbilden. Deshalb eignet sich ein Kräutergarten mit Südlage am besten, um Beete anzulegen. Hochwachsende Gewächse wie Estragon pflanzt man am besten in der hinteren Reihe. So erhalten kleinwüchsige Pflanzen wie Petersilie, Thymian und Schnittlauch ausreichend Sonne. Wer Gartenkräuter vor hellen Mauern oder dichten Hecken kultiviert, nutzt darüber hinaus die reflektierte Wärme. Auch der Windschutz entscheidet über eine gute Ernte. So eignen sich hochwachsende Sonnenblumen, um den Kräutergarten gegen Wind und Wetter zu schützen.

Kräutergarten auf dem richtigen Boden anlegen

Kräuter bevorzugen humushaltige und wasserdurchlässige Böden. Eher ungünstig sind schwere oder sandhaltige Bodenarten. Wer schlichtweg nur diese Erde im Garten vorfindet, kann durch Düngung und biologische Zusätze die Struktur sowie den Nährstoffgehalt verbessern. Doch bereits unsere Grosseltern wussten, dass weniger Düngen in jedem Fall mehr ist. Insbesondere stickstoffhaltige Zusätze lassen Kräuter im Garten schneller wachsen, wodurch sie weniger aromatisch schmecken. Es genügt bei nährstoffreicher Humuserde, reifen Kompost im Frühjahr einzuarbeiten.

Tipp: Grundsätzlich sind Kräuter Schwachzehrer. Gerade Mediterrane Kräuter brauchen wenig Mineralien und reagieren auf zu viel Dünger empfindlich. Schnittlauch, Dill Kerbel oder Peterli dagegen mögen nährstoffreiche Erde.

Den Kräutergarten richtig giessen

Wenn du einen Kräutergarten anlegst, bestimmen Lage und Bodenqualität auch die Feuchte der Gartenerde. Ein Kräutergarten benötigt normalerweise wenig Wasser, weil humusreiche Erde die Restfeuchtigkeit hält. Sandige Böden verlangen hingegen mehr Nässe, da das Wasser nicht ausreichend gespeichert wird. Mulch kann jedoch die Verdunstung verhindern. Damit die Feuchtigkeit leichter in die Gartenerde gelangt, bietet sich die regelmässige Bodenbearbeitung mit der Hacke an. Dennoch muss man in der sonnenreichen Zeit häufiger giessen. Dafür ist der Vormittag die beste Zeit. Um einen Kälteschock zu vermeiden, sollte man handwarmes Wasser verwenden. Wer den Kräutergarten hingegen in den Abendstunden wässert, sollte die Laubblätter vor der Nässe schützen, da sich sonst Pilzkrankheiten ausbreiten.

Tipp: Auch im Steingarten kannst du einen Kräutergarten anlegen. Dazu eignen sich unter anderem folgende Kräuter: Thymian, Lavendel, Oregano, Salbei, Bohnenkraut oder Currykraut.

Kräuter im Garten: Lückenfüller und Mischkultur

Wo es unterschiedliche Pflanzenarten gibt, findet man häufig auch eine Vielzahl an Tieren. Auch ein Kräutergarten bringt mehr Vielfalt. So werden Bienen, Schmetterlinge und Vögel angelockt. Kräutergewächse unterstützen auch die «bunte» Mischung im Beet. Meist gibt es zwischen Nutz- und Zierpflanzen ausreichend Platz, damit man Kräuterbeete anlegen kann. Beispielsweise wächst Rosmarin neben Bohnen, Möhren und Kartoffeln. Kerbel macht sich gut neben Kresse, Koriander und Petersilie. Kerbel hat nur eine kurze Kulturdauer, weshalb man zeitweise leere Flächen sinnvoll auffüllen kann. Bei mehrjährigen Kräutern wie der Petersilie, ist genaue Planung gefragt. Denn diese Gewächse «belegen» für eine längere Zeit das Beet. Wer vor hat, einen Kräutergarten anzulegen, muss dabei Pflanzen mit ähnlicher Kulturdauer und Bedürfnissen zusammenzubringen. Beispielsweise benötigen Thymian und Oregano wenig Wasser und Nährstoffe. In diesem Falle bieten sich Extrabeete an. Denkbar ist auch, dass man diese Kräuter als Randeinfassungen anpflanzt.

Tipp: Wenn du kleinere Kräuterpflanzen mit üppig wachsenden mischen möchtest, achte darauf, die Kräuter nicht zu dicht anzupflanzen. Rosmarin, Estragon oder Minz wachsen hoch und können kleineren Kräuterpflanzen das Licht nehmen. Pflanze sie daher eher am hinteren Rand Ihres Kräutergartens.

Auf dem Balkon einen Kräutergarten anlegen

Kleine Fläche, aber oho: Auch ein Balkon ist als Kräutergarten geeignet. Die Lage und die Sonneneinstrahlung entscheiden über die Wahl der Pflanzen. Ein Südbalkon ist normalerweise wegen des Lichteinfalles optimal. Jedoch können die Blätter zum Beispiel von Dill und Kerbel bei zu viel Sonne verbrennen. Bohnenkraut und Majoran vertragen hingegen viel Licht. Wer einen nach Osten oder Westen ausgerichteten Balkon hat, kann aus einer Menge an Kräutern auswählen. Beispielsweise mögen Basilikum, Dill, Estragon, Kresse, Majoran, Kerbel, Oregano, Petersilie, Schnittlauch und Salbei sonnige Standorte. Wenige Pflanzen gedeihen allerdings auch auf einem Nordbalkon. Nur Bärlauch, Kerbel, Borretsch und Minze können mit wenig Licht wachsen. 

Tipp: Wenn du einen Kräutergarten auf dem Balkon anlegst, achte darauf darauf, torffreie Erde zu verwenden. Denn Torf ist zwar ein beliebter Zusatz in Gartenerde, sein Abbau beeinflusst aber das Klima und Biodiversität negativ.

 

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Kräuter gibt es in Hülle und Fülle! Am liebsten würde man sie gleich alle mitnehmen und im Garten oder auf dem Balkon pflanzen. Die Vielfalt von Kräutern hält für jeden Geschmack das passende bereit.    Wenn Sie sich für Ihre ganz persönliche Kräuterkomposition entschieden haben, geht es nur noch um die richtige Pflege und die Inszenierung des Kräutergartens. Hierzu liefern wir Ihnen nachfolgend ein paar tolle Tipps und vielleicht kann die ein oder andere Ideen Sie inspirieren. Foto © Baloncici / iStock / Thinkstock

Kräuter gibt es in Hülle und Fülle! Am liebsten würde man sie gleich alle mitnehmen und im Garten oder auf dem Balkon pflanzen. Die Vielfalt von Kräutern hält für jeden Geschmack das passende bereit.

Wenn Sie sich für Ihre ganz persönliche Kräuterkomposition entschieden haben, geht es nur noch um die richtige Pflege und die Inszenierung des Kräutergartens. Hierzu liefern wir Ihnen nachfolgend ein paar tolle Tipps und vielleicht kann die ein oder andere Ideen Sie inspirieren. Foto © Baloncici / iStock / Thinkstock

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Kräutergarten: Mehr Arbeit steckt in Balkongärten

Kräuterpflanzen auf dem Balkon benötigen mehr Pflege als einfache Kräuterbeete im Garten. Neben spezieller Kräutererde werden organischer Flüssigdünger und grosse Mengen an Giesswasser benötigt. Jedoch nicht alle Kräuter sind unbedingt als Kübelpflanzen geeignet. So haben Thymian, Salbei, Majoran und Rosmarin überhaupt keine Schwierigkeiten, auf «engem Raum» zu wachsen. Diese Pflanzen kann man auch gemeinsam in einem Kübel und in einem Kasten pflanzen. Generell empfehlen Experten, einjährige Kräuter jedes Jahr in eine andere Erde auszusäen. Deshalb ist wichtig, keine ein- und mehrjährigen Arten zu vermischen. Denn zwei- und mehrjährige Gewächse gedeihen besser, wenn sich ihre Umgebung nicht ständig wechselt. Weiterhin empfiehlt sich, vertrocknete Blätter und Stängel von Kräutern in Töpfen und Kübeln zu entfernen, um Schädlinge zu verhindern.

Wie Sie welches Kraut richtig pflegen und weitere Tipps zum Kräutergarten.

Hier findest du weitere Tipps zum Thema Naturgarten.

Frische Kräuter aus dem eigenen Garten oder vom Balkon haben mehr Geschmack als gekaufte und abgepackte.

Frische Kräuter aus dem eigenen Garten oder vom Balkon haben mehr Geschmack als gekaufte und abgepackte. Foto: Alison Stieglitz, iStock, Thinkstock

Kräuterauswahl im Kräutergarten

Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich hinsichtlich der jeweiligen Bedürfnisse sowie aufgrund des Geschmacks.

Basilikum: Die Staude mag keinen Frost und liebt viel Wärme sowie Licht. In der Regel ist die Pflanze einjährig und wächst im Kräutergarten an einem sonnigen sowie windgeschützten Standort mit nährstoffreichen Boden. Um den Blattwuchs anzuregen, sollte man die Blüten entfernen. Wer Basilikum im Beet kultiviert, bereitet den Boden mit etwa sieben Litern reifem Kompost pro Quadratmeter im Frühjahr vor. Dabei ist auch die Fruchtfolge zu beachten, weil die Staude am besten jedes Jahr an einem anderen Platz gedeiht.

Rosmarin: Die immergrünen Sträucher können bis zu 1,5 Meter hoch werden. Die Pflanzen wachsen an einem windgeschützten und sonnigen Platz. Als Mittelzehrer bevorzugen sie durchlässigen und mageren Boden. Jedes Frühjahr ist eine Düngung notwendig, insbesondere nachdem man die Triebe nach der Blüte zurückgeschnitten hat.

Koriander: Das einjährige Kraut versteckt sich in vielen Gewürzmischungen. Wie auch Kerbel ist die Pflanze ein Schwach- bis Mittelzehrer. Da Koriander auch zu den Doldenblütlern gehört, kann man die beiden Gewächse im Kräutergarten nicht zusammen anbauen. Koriander benötigt zudem viel Sonne und nährstoffreiche Erde. 

Petersilie: Die zweijährige Pflanze hat einen ähnlichen Nährstoffbedarf wie Rosmarin. Wer das Kraut im Topf zieht, sollte dabei biologischen Flüssigdünger einsetzen. Am besten wächst Petersilie  auf lockeren, nährstoffreichen Boden und im Halbschatten. Die Pflanze kann nur alle fünf Jahre im gleichen Boden angepflanzt werden.

Kerbel: Das anspruchslose Kerbel erinnert äusserlich und geschmacklich an Petersilie. Die Pflanze wächst zwar in Kübeln, gedeiht aber nicht so gut auf der Fensterbank. Der Schwach- bis Mittelzehrer verlangt nach Halbschatten. Man kann im Frühjahr etwa 5 Liter pro Quadratmeter reifen Kompost im Kräutergarten aufbringen oder im Topf eine Portion Hornspäne verwenden. In jedem Fall ist darauf zu achten, dass der Boden nie komplett austrocknet. Zudem ist Fruchtfolge relevant, weil man Kerbel nur alle vier Jahre an der gleichen Stelle pflanzt.

Thymian: Es gibt viele Sorten der immergrünen, niedrigen Thymiansträucher. Alle bevorzugen einen sonnigen und trockenen Standort. Da Thymian ein Schwachzehrer ist, wächst dieser auch im Steingarten. Wenn man einen Kräutergarten anlegen möchte, kann man fast alle Pflanzen mit vergleichbaren Bedürfnissen mit Thymian anbauen.

Gewisse Kräuter, wie etwa Schnittlauch oder Lavendel bringen mit ihren Blüten Farbe in den Kraeutergarten.

Gewisse Kräuter, wie etwa Schnittlauch oder Lavendel bringen mit ihren Blüten Farbe in den Kräutergarten. Foto: © iStockphoto / Thinkstock

Gewürzpflanzen aus dem Kräutergarten richtig trocknen

Die Kräuter schneidet man vor der Blüte – am besten am späten Vormittag. Diese sind nach der Ernte kurz mit kaltem Wasser abzuwaschen und mit Küchenpapier oder einem Tuch trocken zu tupfen. Anschliessend bündelt man die Pflanzen und hängt die Kräuter luftig auf. Alternativ kann man diese auch auf Küchenpapier legen. In jedem Falle sollte der Ort schattig, trocken und warm sein. Splitternde Stängel oder brüchige Blätter verraten, dass die Trocknung beendet ist. Dann streift man die Blätter von den Stielen ab oder zerkleinert die Pflanze mit einer Schere. Um die getrockneten Kräuter vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen, bewahrt man diese in beschrifteten Dosen oder dunklen Gläsern mit Deckel auf. Insbesondere Koriander, Lorbeer, Majoran, Oregano, Rosmarin, Salbei und Thymian bewahren das eigene Aroma noch nach dem Trocknen.

Kräutergarten: Einfrieren oder Einsalzen konserviert das Aroma noch besser

Wer Basilikum, Estragon oder Rosmarin nicht trocknen möchte, kann die Kräuter stattdessen in Weissweinessig oder Olivenöl erntefrisch einlegen. Denkbar ist auch eine Art Kräuterpaste mit Öl herzustellen. Etwas energieaufwändiger ist es, Gewürzpflanzen aus dem Kräutergarten einzufrieren. Diese verlieren dadurch jedoch weniger Aroma. Dazu portioniert man die gewaschenen und zerkleinerten Kräuter in Eiswürfelbehälter und übergiesst alles mit Wasser. Dann stellt man die Behälter in das Gefrierfach. Grössere Portionen kühlt man einfach in beschrifteten Gefrierdosen.

Quellen: «Der Selbstversorger Balkon» (2011) von Michael Breckwoldt, «Kräutergärten» (2000) von Helmut Jantra, «Mein Kräutergarten» (2010) von William Denne, «Kräutergarten» (2012) von Joachim Mayer, «Die besten Gartentipps aus Omas Zeiten» (2012) Compact via, Text: Kerstin Borowiak

Kräuter im Garten anbauen: Tipps und Tricks mit Bildern

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Es geht nichts über selbst geerntete frische Kräuter! Mit ihnen verleihen Sie Ihren kulinarischen Kreationen nicht nur den letzten Feinschliff, sondern auch eine frische und unvergleichlich würzige Note. Wir zeigen Ihnen ein paar gute Ideen für die Umsetzung Ihres eigenen Kräutergartens. Zunächst einmal benötigen Sie das Grundmaterial, bestehend aus reichlich Erde, einer kleinen Handschaufel und nicht zu vergessen: Kräuter Ihrer Wahl! Und schon kann's losgehen! Foto © John Foxx / Stockbyte / Thinkstock

Es geht nichts über selbst geerntete frische Kräuter! Mit ihnen verleihen Sie Ihren kulinarischen Kreationen nicht nur den letzten Feinschliff, sondern auch eine frische und unvergleichlich würzige Note. Wir zeigen Ihnen ein paar gute Ideen für die Umsetzung Ihres eigenen Kräutergartens. Zunächst einmal benötigen Sie das Grundmaterial, bestehend aus reichlich Erde, einer kleinen Handschaufel und nicht zu vergessen: Kräuter Ihrer Wahl! Und schon kann's losgehen! Foto © John Foxx / Stockbyte / Thinkstock

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