Gemüse im Gewächshaus: Ernten Sie früher und öfter als im Beet
Ein eigenes Gewächshaus ist eine feine Sache: Hier gedeiht schon im Winter Frühgemüse und werden im zeitigen Frühjahr Setzlinge von Nutzpflanzen und Blumen vorgezogen. Im Sommer wachsen Tomaten, Gurken und andere empfindliche Gemüse im Gewächshaus rascher und üppiger als im Freien.

Der Anbau von frühem Gemüse im Gewächshaus kann spätestens im Februar beginnen. Gemüsesorten, die mit kurzen Tagen und wenig Licht gedeihen, sind Gartenkresse, Radieschen, Rauke, Spinat und Pflücksalate. So steht bereits im März das erste selbst angebaute Biogemüse auf dem Tisch.
Das Gewächshaus nach dem Aussäen frostfrei halten
Damit das junge Gemüse im Gewächshaus nicht erfriert, muss es frostfrei gehalten werden. Bei Aussentemperaturen bis zu -4 Grad Celsius reicht dafür meist die Isolierwirkung von Glas beziehungsweise Folie aus, am Boden rundherum verstärkt durch Noppenfolie oder Styrofoamplatten.
Wer auch bei kälteren Temperaturen aus Gründen der Nachhaltigkeit auf eine elektrische Heizung verzichten möchte, platziert Wärme abstrahlende Säcke mit Kompost oder Mist im Gewächshaus. Auch wassergefüllte Kunststoffschläuche, die sich tagsüber erwärmen und die Wärme nachts langsam wieder abgeben, sind eine umweltfreundliche Option. Eine frostige Nacht überstehen die Pflänzchen auch mal mit Hilfe einiger brennender Stumpenkerzen oder Grablichter.
Setzlinge von Gemüse im Gewächshaus vorziehen
Tische und Regale vergrössern die zur Verfügung stehende Anbaufläche. Hier lassen sich ab Februar Anzuchtschalen und Töpfe mit Sommergemüse wie Kopfsalat, Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli und Erbsen sowie Balkon- und Sommerblumen platzsparend unterbringen.
Ab März werden Basilikum, Thymian, Majoran und Estragon für das Kräuterbeet vorgezogen. Tomaten, Auberginen und Paprika werden jetzt ausgesät. Im April schliesslich ist die Zeit für die Aussaat von Gurken und Melonen gekommen. Auch Bohnen, Zuckermais, und Zucchini können jetzt vorgezogen werden. An sonnigen Tagen müssen die Lüftungsklappen geöffnet werden, um Stauhitze zu vermeiden.
Das Gewächshaus im Sommer und Herbst

Ein Gewächshaus muss nicht zwingend aus Glas sein. Foto: © Selso / Wikipedia (CC BY-SA 2.5)
Sind die meisten Kräuter und Gemüse aus dem Gewächshaus ins Freiland ausgepflanzt, ziehen Treibhausgemüse und Melonen aus den Töpfen ins Grundbeet um und füllen das Glashaus bis in den Herbst mit üppigem Grün und prächtigen Früchten. Ab September gibt es wieder mehr zu tun: Nun werden späte Gemüse im Gewächshaus ausgesät. Spinat, Salate und Rettich aus dem eigenen Gewächshaus können so bis in den November geerntet werden.
Gemüse aus dem Gewächshaus bereichert fast das ganze Jahr über den Speisezettel. Für Selbstversorger ist so ein Treibhaus also fast unverzichtbar. Wer noch keins hat, baut sich eins - Anleitungen gibt's hier.