Liebstöckel nachhaltig im eigenen Garten anbauen

NachhaltigkeitHerkunftAnwendungenStandort und BodenPflanzen und MischkulturSchneiden und PflegenWasserbedarfSchädlings- und KrankheitsbekämpfungDüngerBienenLebensdauerNachhaltigkeitsscore

Liebstöckel, oft auch als Maggikraut bekannt, bietet weit mehr als seinen charakteristischen Geschmack. Ursprünglich aus dem Nahen Osten stammend, hat sich dieses robuste Kraut in der Küche und Naturheilkunde etabliert. In diesem Artikel erfährst du, wie du Liebstöckel in deinem Garten erfolgreich anpflanzen und nutzen kannst, um sowohl deine Speisen zu bereichern als auch deine Gesundheit zu fördern.

Grüner Liebstöckel
Grüner Liebstöckel. © dabjola / Getty Images / iStocks

Nachhaltigkeit von Liebstöckel

Nachhaltigleben Nachhaltigkeitsscore

Liebstöckel ist eine mehrjährige und robuste Pflanze mit vielen positiven Eigenschaften. Sie hat einen hohen Wasserbedarf, ist jedoch hitzeresistent und winterhart. Natürliche Mittel zur Schädlingsbekämpfung sind effektiv einsetzbar, und die Pflanze hilft auch, Schädlinge bei benachbarten Pflanzen zu vermeiden. Liebstöckel ist attraktiv für Bestäuber und bietet Insekten Nahrung. Aufgrund seiner Konkurrenzstärke sollte er jedoch nicht zu dicht neben anderen Pflanzen stehen. Insgesamt erreicht Liebstöckel 5 von 8 Punkten von unserem Nachhaltigkeitsscore.

Herkunft des Liebstöckels

Liebstöckel (Levisticum officinale), auch bekannt als Maggikraut oder Badekraut, ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler. Seine Ursprünge liegen vermutlich im Nahen Osten oder in Persien, von wo aus es sich über den Mittelmeerraum nach Europa verbreitete. In Mitteleuropa wurde Liebstöckel bereits im Mittelalter in Klostergärten kultiviert und fand Verwendung als Gewürz- und Heilpflanze.

Anwendungen von Liebstöckel in Küche und Medizin

In der Küche verleiht Liebstöckel mit seinem kräftig-würzigen, an Sellerie und Maggi erinnernden Geschmack Suppen, Eintöpfen, Fleisch- und Fischgerichten eine unverwechselbare Note. Dank seiner ätherischen Öle wirkt es zudem verdauungsfördernd und krampflösend. In der Naturheilkunde kommt Liebstöckel bei Harnwegsinfekten, Gicht, Rheuma und Wassersucht zum Einsatz. Äusserlich angewendet kann es Hautreizungen und Entzündungen lindern.

Idealer Standort und Boden für Liebstöckel

Liebstöckel gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort mit lockerem, tiefgründigem und nährstoffreichem Lehm- oder Humusboden. Er bevorzugt einen schwach sauren bis neutralen pH-Wert und verträgt keine Staunässe. Im Topf benötigt er ein erdiges Substrat und ausreichend Platz, da er eine stattliche Grösse von bis zu 2 m erreichen kann.

Zeitpunkt zum Pflanzen und Mischkultur

Die beste Zeit zum Anpflanzen von Liebstöckel ist im Frühjahr oder Herbst. Samen können ab April/Mai oder August/September direkt ausgesät werden. Jungpflanzen lassen sich ganzjährig vorziehen und später auspflanzen. Aufgrund seiner Wuchsfreudigkeit und Konkurrenzstärke sollte Liebstöckel einen Mindestabstand von 1 m zu anderen Pflanzen einhalten. Geeignete Mischkultur-Partner sind beispielsweise Lilien.

Schneiden und Pflegen des Liebstöckels

Um den Liebstöckel länger ernten zu können, sollten die Blütenstände regelmässig entfernt werden. Im Herbst ist ein Rückschnitt der abgestorbenen oberirdischen Teile ratsam, damit die Neuaustriebe im Frühjahr ungehindert wachsen können. Kranke oder vertrocknete Pflanzenteile können jederzeit entfernt werden.

Wasserbedarf und Hitzeresistenz des Liebstöckels

Liebstöckel benötigt ausreichend Feuchtigkeit und sollte bei Trockenheit gegossen werden, insbesondere wenn die Blätter für den Verzehr geerntet werden sollen. Trotz seiner Herkunft aus wärmeren Regionen ist die Pflanze durchaus winterhart und kann Fröste gut überstehen, solange das Rhizom mit Mulch oder Vlies geschützt wird. 

unger Liebstöckel im Garten
Noch kleiner Liebstöckel im Garten. © c12 / Getty Images / iStocks

Schädlings- und Krankheitsbekämpfung des Liebstöckels

Der robuste Liebstöckel hat einige natürliche Bekämpfungsmöglichkeiten gegen gängige Krankheiten und Schädlinge.

Nachhaltige und natürliche Schädlingsbekämpfung

Liebstöckel ist gegenüber Schädlingen recht robust, kann aber von Blattläusen befallen werden. Hier empfiehlt sich der Einsatz natürlicher Gegenspieler wie Marienkäfern oder die Anwendung von Neemöl oder Schmierseifenlösung. Regelmässiges Abspritzen mit Brennnesseljauche oder Knoblauchbrühe kann ebenfalls vorbeugen.

Nachhaltige und natürliche Krankheitsbekämpfung

Liebstöckel ist anfällig für Rostpilze, die sich durch gelb-orange Pusteln auf den Blättern bemerkbar machen. Betroffene Pflanzenteile sollten umgehend entfernt und nicht auf den Kompost gegeben werden. Zur Vorbeugung hilft ein Aufguss aus Schachtelhalm, Brennnessel oder Eichenrinde, mit dem die Pflanze regelmässig besprüht wird.

Welcher Dünger ist für Liebstöckel geeignet?

Als Starkzehrer benötigt Liebstöckel einen nährstoffreichen Boden und sollte jährlich gedüngt werden. Ideal sind organische Dünger wie Kompost oder ein Langzeitdünger mit hohem Stickstoffanteil. Für Topfkulturen eignet sich ein Flüssigdünger, der alle 2-3 Wochen während der Wachstumsphase verabreicht wird. Regelmässiges Mulchen und die Zufuhr von Kompost versorgen die Pflanze zusätzlich mit Nährstoffen.

Mehrwert für Bienen und andere Bestäuber

Die Liebstöckelblüte lockt mit ihrem Nektar- und Pollenangebot zahlreiche Insekten an, darunter auch Bienen. Für Honigbienen hat sie zwar nur einen mittleren Nektarwert, für andere Bestäuber wie Schwebfliegen ist sie jedoch attraktiv. Wer die Artenvielfalt im Garten fördern möchte, kann mit einer Mischung aus Liebstöckel und anderen bienenfreundlichen Kräutern und Blumen ein reichhaltiges Nahrungsangebot schaffen.

Lebensdauer und Vermehrung von Liebstöckel

Liebstöckel ist eine ausdauernde Staude, deren oberirdische Teile im Winter absterben. Das unterirdische Rhizom überwintert jedoch und treibt im Frühjahr neu aus. Die Pflanze kann ein Alter von bis zu vier Jahren erreichen. Zur Vermehrung eignet sich am besten die Teilung des Rhizoms im Spätherbst oder Frühjahr, wobei jedes Teilstück eine Triebspitze benötigt. 

Auch eine Aussaat ist möglich, erfordert aber etwas mehr Geduld. Mit den richtigen Standortbedingungen, einer angepassten Pflege und nachhaltigen Schädlingsbekämpfung lässt sich Liebstöckel über viele Jahre im eigenen Garten kultivieren und liefert nicht nur ein vielseitiges Gewürz, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt.

Nachhaltigkeitsscore: +5 Punkte

Der Nachhaltigkeitsscore stellt sich aus 8 verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit zusammen. Dabei fliessen verschiedene Faktoren in die Beurteilung ein, die nicht alle eindeutig sind. Mit dem Score lassen sich verschiedene Pflanzen vergleichen und nachhaltigere Entscheidungen im Garten treffen. Die maximal zu erreichende Punktzahl ist 8, die tiefste -8. 

  • Wasserbedarf: Liebstöckel benötigt ausreichend Feuchtigkeit und sollte bei Trockenheit gegossen werden (-1 Punkt).

  • Hitzeresistenz: Die Pflanze ist winterhart und kann Fröste gut überstehen, solange das Rhizom geschützt wird (+1 Punkt).

  • Natürliche Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten: Liebstöckel hat einige natürliche Bekämpfungsmöglichkeiten gegen gängige Krankheiten und Schädlinge (+1 Punkt).

  • Hilft das Kraut andere Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden oder vertreiben? Der Einsatz von natürlichen Bekämpfungsmitteln wie Neemöl oder Schmierseifenlösung gegen Blattläuse und Brennnesseljauche oder Knoblauchbrühe zur Vorbeugung hilft auch anderen Pflanzen (+1 Punkt).

  • Interessant für Insekten und Bestäuber: Die Blüte lockt zahlreiche Insekten an, darunter auch Bienen und Schwebfliegen (+1 Punkt).

  • Eigenschaften neben anderen Pflanzen: Liebstöckel ist ein Starkzehrer und sollte aufgrund seiner Konkurrenzstärke einen Mindestabstand zu anderen Pflanzen einhalten (0 Punkte).

  • Mehrjährig: Liebstöckel ist eine ausdauernde Staude, deren oberirdische Teile im Winter absterben, aber das Rhizom überwintert und treibt im Frühjahr neu aus (+1 Punkt).

  • Selbstständig vermehrbar: Liebstöckel kann durch Teilung des Rhizoms im Spätherbst oder Frühjahr vermehrt werden. Auch eine Aussaat ist möglich (+1 Punkt).

  1. – Erstellt von Philippe mit Unterstützung von ChatGPT und Perplexity.

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