So nutzen Sie die vielfältige Wirkung der Heilpflanze Salbei

Vielen ist die entzündungshemmende Wirkung von Salbei bekannt. Doch in der Heilpflanze steckt weit mehr. Wie Sie Salbeitee bei Beschwerden richtig anwenden und Rezepte für die Verwendung von Salbei in der Küche.

Salbei Wirkung: Heilpflanze gegen Entzündungen und Magenprobleme
Salbei, Salvia officinalis, wirkt gegen viele gesundheitliche Beschwerden, kann aber auch als Gewürz und Kosmetik verwendet werden. Foto: © tycoon751 / iStock / Getty Images Plus

Bereits an seinem lateinischen Namen erkennt man, welchen Wert Salbei für die Gesundheit hat: «Salvia officinalis» (Echter Salbei) kommt von «salvus» und bedeutet heil, gesund. Wir zeigen, welche Sorten es gibt, gegen welche Beschwerden Salvia eingesetzt werden kann und schnelle Rezepte für die Verwendung in der Küche.

Im Artikel

Die Pflanze Salvia: Ein Ausflug in die Botanik

Die Familie der Lamiaceae, auch Lippenblütler – siehe Lippenform der Blüte – genannt, umfasst insgesamt mehr als 7000 Arten weltweit.

In der Küche wie in der Heilkunde wird der Echte Salbei verwendet und zwar meist die haarigen Blätter. Aber auch die Blüte ist essbar. Er wird daher auch Garten-Salbei oder Küchensalbei genannt.

Gewusst? Echter Salbei oder Garten-Salbei gibt es in stehender und hängender Wuchsform. Letzterer Vertreter der Salvia lässt sich gut am Balkon ranken oder gedeiht auch gut über einer Trockenmauer oder Kräuterspirale.

Neben dem Echten Salbei gibt es viele Ziersalbei-Sorten. Was alle Arten der Salvia gemeinsam haben: Sie gedeihen an trockenen Standorten und sind anspruchslos. Gerade wer Salvia officinalis anbauen möchte, sollte der Pflanz- oder Gartenerde etwas Sand oder Split untermischen. Salvia mögen es karg und gedeihen in solchen Böden prächtig.

Lesetipp:

Eine weitere Gemeinsamkeit: Alle Sorten der Salvia sind bei nektarsuchenden Insekten beliebt.

Salvia nemorosa (Blauhügel) etwa oder auch Salvia nemorosa (Merleau Rosa) sind zwei der vielen mehrjährigen Vertreter aus der Gattung der Salvia, die kleinwüchsige, selbst balkongeeignete Bienenmagnete sind.

Höher hinaus will Salvia sclarea, der mehrjährige Muskatellersalbei. Er ist nicht minder wertvoll für Nektarsammler, allerdings hat er einen sehr intensiven Duft, den nicht jeder mag.

Auch einjährige Sorten wie der Mehlsalbei, Salvia farinacea, sind nicht minder wertvoll für Bienen und Falter.

Salbei als Heilkraut – Die Wirkung

Die Pflanze Salvia officinalis war als Heilpflanze im Altertum und im Mittelalter verbreitet und wurde gerne zusammen mit anderen mediterranen Kräutern wie Rosmarin oder Thymian angebaut. Damals fand sie unter anderem als verjüngendes Heilmittel Anwendung.

Auch heute noch schätzt man die heilenden und entzündungshemmenden Inhaltsstoffe des Salvia und seine medizinische Wirkung. Salbei hat neben ätherischen Ölen einen hohen Gehalt an gesunden Gerbstoffe, die für ihre antibakterielle Wirkung bekannt sind. Wir zeigen, gegen welche Beschwerden Salbei hilft, wie der lindernde Tee am besten gebraut wird und wie das Kraut beim Kochen Anwendung findet.

Gegen diese Beschwerden hilft Salbei

1. Äussere Entzündungen wie Schürfwunden

In Salbeitee oder -öl getränkte Kompressen können wunderbar gegen eine äussere Entzündung angewendet werden. Schürfwunden zum Beispiel heilen so viel schneller.

2. Halsschmerzen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum

Der Tee aus dem Heilkraut lindert Halsschmerzen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Ebenso gibt es viele Lutschbonbons gegen Husten und Halsschmerzen, in denen Salbei enthalten ist. Tipp: Wenn Sie das Getränk nicht so gern mögen, verwenden Sie ihn einfach nur zum Gurgeln.

3. Magen-Darm-Beschwerden und Appetitlosigkeit

Salbei hilft bei Magen-Darm-Beschwerden und Appetitlosigkeit. Er enthält wertvolle Bitterstoffe, die Krankheitskeime bekämpfen. Um gegen Magenprobleme anzukämpfen, trinkt man täglich am besten drei bis vier Tassen frisch aufgebrühten Salbeitee.

4. Hitzewallungen

Wer vor Prüfungen unter Angstschweiss oder in den Wechseljahren unter Hitzewallungen leidet, sollte es unbedingt mal mit Salbeitee versuchen. Dieser wirkt schweisshemmend und er kann wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge Wasserausscheidungen um bis zu 50 Prozent verringern. Bei der Zubereitung  ist es jedoch wichtig, den Tee nicht zu lange ziehen zu lassen, da sonst die Wirkung der ätherischen Öle verloren geht.

5. Schweissfüsse

Auch äusserlich verwendet kann Salvia seine schweisshemmende Wirkung gut entfalten. So bewirkt beispielsweise ein Salbeifussbad bei Schweissfüssen wahre Wunder. Dazu einfach eine Hand voll des Krauts mit heissem Wasser übergiessen, 15 Minuten ziehen lassen und die Füsse 15 Minuten darin baden.

6. Frischen Glanz und Farbe für die Haare

Der Echte Salbei verfügt nicht nur über medizinische wirksame Inhaltsstoffe, sondern ist auch im Bereich der Kosmetik von Bedeutung. So soll ein Mix aus einer Handvoll Salbeiblätter, Schwarztee und 2 EL Obstessig zu einer dunkleren Haarmähne verhelfen.

Wer seine Haare regelmässig mit kaltem Salbeitee spült, verleiht ihnen ausserdem mehr Glanz und Volumen.

Das Salbeitee-Rezept

Salbei – Heilpflanze gegen Entzündungen und Magenprobleme: Salbeitee

Salbeitee hilft gegen viele Beschwerden. Foto: jirkaejc / iStock / Getty Images Plus

Für eine Tasse Salbeitee nehmen Sie eine kleine Handvoll Salbeiblätter, übergiessen diese mit heissem, aber nicht mehr kochendem Wasser und lassen alles zwei Minuten lang ziehen.

Mit etwas Honig gesüsst, wird die Wirkung von Salvia gegen Halsschmerzen noch verstärkt. Den Tee nicht zu heiss trinken und am besten in kleinen Schlucken.

Im Sommer kann man den Salbei dafür frisch aus dem eigenen Garten pflücken. Aber auch getrocknete Salbeiblätter eignen sich bestens für frischen Salbeitee. 

Salbei in der Küche – 3 Rezepte

Salbei ist toll als Würze zum Kochen, auch wenn für viele der typische Geruch und Geschmack zu stark ist. Der Trick: Wenig verwenden oder eben entsprechend zubereiten, dann ist Salbei richtig fein und ein tolles Würzkraut.

Salbei passt als aromatisch herbes Gewürz gut zu Fleisch- und Fischgerichten, zu Gemüse wie Spargeln oder Kartoffeln, aber auch als Kräuteraufstrich (in Quark) oder zu Pasta liefert Salvia mit seinem kräftigen Aroma eine tolle Würze.

1. Salbeibutter-Rezept

Für den Salbeibutter zunächst frische Salbeiblätter von den Zweigen zupfen. Diese waschen und gut abtrocknen.

Zerlassen Sie 50 g Butter (etwa 2 EL) in einer Pfanne bei mittlerer Hitze und schwenken Sie eine Hand voll Blätter darin.

Tipp: Es sollten nur so viele Blätter in die Pfanne, dass jedes davon mit Butter bedeckt ist.

Salbeibutter schmeckt top zu: Pastagerichten wie Spaghetti, Ravioli oder Gnocchi. Salbeibutter passt übrigens auch gut zu grünem Spargel.

Salbeiblätter können Sie auch Verwenden, um die Füllung von Ravioli oder den Gnocchi-Teig zu verfeinern. Einfach ein paar Blätter des Krauts in kleine Stücke zupfen und untermischen.

Das gewisse Etwas für den Salbeibutter: Gehackten Knoblauch die letzten 5 Minuten mit in die Pfanne geben und mit Salz, Pfeffer würzen. Den Salbeibutter über die Pasta verteilen und mit Parmesan bestreuen.

2. Rezept für frittierte Salbeiblätter

Sie brauchen folgende Zutaten:

  • eine Handvoll Salbeiblätter
  • etwas helles Mehl
  • hoch erhitzbares Öl oder Butter

Zubereitung

  1. Die Salbeiblätter werden kurz abgespült und getrocknet
  2. Öl (oder Butter) in einer Pfanne erhitzen. Das Öl ist heiss genug, wenn sich am Stiel eines Holzkochlöffels Blasen bilden.
  3. Nun die Blätter gut in Mehl wenden und in das Öl geben.
  4. Hat der Salbei eine schöne goldbraune Farbe angenommen, auf Haushaltspapier abtropfen lassen.
  5. Nach Belieben mit etwas Salz und Pfeffer würzen.

Pur als aromatischen Snack geniessen oder zum Verfeinern von Spaghetti, Gnocchi und Co.

3. Rezept: Heil- und Würzöl mit Salvia

Das ätherische Öl können Sie einfach selbst gewinnen. Schneiden Sie frische Salbeiblätter in feine Streifen und legen Sie sie in Öl ein.

Als Würzöl verwenden Sie Olivenöl, für medizinische (Schürfunde) oder ästhetische (Hautreinigung) Zwecke ein eher neutrales Öl wie Sonnenblumenöl.

Als Zutat benötigen Sie zunächst 100 g gereinigte Blätter. Diese werden fein geschnitten und in eine saubere Flasche gegeben. Füllen Sie die Flasche mit Öl auf.

Die Flasche gut verschliessen und an einem dunklen, eher kühlen Ort, beispielsweise im Keller, 14 Tage ziehen lassen. Hiernach abseihen, abfüllen und verwenden. Das Öl ist einige Monate haltbar.

Weitere Kräuter und ihre Wirkung finden Sie in dieser Bildgalerie

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Salbei ist nicht nur ein Gewürz zum Kochen, es hilft auch bei Halsschmerzen. Foto: © Printemps / Fotolia.com

Salbei ist nicht nur ein Gewürz zum Kochen, es hilft auch bei Halsschmerzen. Foto: © Printemps / Fotolia.com

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