Zürcher Startup Wayste liefert jetzt Lebensmittel zero waste nach HauseVerpackungsfrei einkaufen können wir nur in Unverpackt-Läden – bis jetzt. Die beiden Jungunternehmer Daniel Kunz und Michel Bürki wollen mit ihrem Zero Waste Lieferservice schweizweit den Markt aufmischen.Michel Bürk (l.) und Daniel Kunz wollen mit ihrem Lieferservice Wayste das Zero Waste Shopen vereinfachen. Foto © zVg Sabina Galbiati Merken Sie sind jung, ambitioniert, sie denken nachhaltig und vor allem in grösseren Dimensionen. Die beiden Jungunternehmer Michel Bürki und Daniel Kunz wollen einen schweizweiten Mehrweg-Lieferservice für unverpackte Lebensmittel und Produkte ganz nach dem Zero Waste Prinzip aufbauen. In Zürich ermöglicht das Startup bereits ohne grossen Aufwand abfallfrei einzukaufen. «Wir haben dafür ein zirkuläres Mehrwegsystem zusammen mit lokalen Quartierläden aufgebaut», sagt Michel Bürki. «Damit wollen wir Menschen, die Familie haben und stark eingespannt sind in ihrem Alltag einen nachhaltigeren Konsum und Lebensstil ermöglichen.» In Zürich arbeitet das Startup mit den bekannten Unverpacktläden FOIFI und Chez Mamie zusammen. Sie versorgen den Wayste-Lieferservice mit Trockenlebensmitteln wie Pasta, Reis aber auch Tee und Gewürzen. Daneben können Kunden auch erste Putz- und Hygieneartikel bestellen. Alles, was wir brauchen Künftig will Wayste mit grossen Produktmarken & Detailhändlern zusammenarbeiten um auch bekannte Produkte im Mehrwegsystem den Kundinnen und Kunden anzubieten. «Unser Ziel ist es, das Sortiment auszubauen und in künftig ein volles Supermarktsortiment zu führen», sagt Bürki. Bald auch in Bern, Basel und Luzern Doch nicht nur das Angebot soll wachsen sondern auch der geografische Radius. Bisher liefert das Unternehmen in der Stadt Zürich und der näheren Umgebung. Die Postleitzahlen finden sich auf der Website. Lieferzeit und Lieferzone kann der Kunde bei seiner Bestellung angeben. Sobald das Liefersystem von A bis Z gefestigt ist, wollen Bürki und Kunz ihren Unverpackt-Service auch in anderen Städten der Schweiz anbieten. Geliefert werden Linsen, Reis, Salz, Pfeffer und über 80 weitere Alltagsprodukte in Glasbehältern, welche mehrere hundert Male wiederverwendet werden. Der ganze Einkauf wird in Holzboxen geliefert. Die Glasbehälter sowie die Holzbox sollen zukünftig durch leichtere und robustere Materialien ersetzt werden. Das ganze Equipment gibt der Kunde bei der nächsten Lieferung einfach wieder zurück. Lesetipp: Alle Unverpackt-Shops in der Schweiz auf einen Blick Wenn es um ihr Startup geht, scheuen die beiden jungen Inhaber keinen Aufwand. «Wir bringen die Pakete heute noch persönlich mit dem Fahrrad oder dem öV vorbei», sagt Bürki. Stünden mehrere Lieferungen an, komme das Auto zum Zug, dann würden aber mehrere Lieferungen so gebündelt, dass es ökologischer ist, als wenn jeder Kunde den Einkauf selber machen würde. Bald will Wayste mit Lokalen Fahrradkurieren und weiteren Logistikunternehmen, wie der Post zusammenarbeiten. Leere Behälter und Boxen holen sie auf Wunsch wieder ab, ohne dass eine weitere Bestellung nötig ist. Mehrwert für die Gesellschaft Michel Bürki und Daniel Kunz haben zusammen an der HSG St. Gallen Wirtschaft studiert. «Unser Fokus lag auf Innovationsmanagement und wir wussten beide, dass wir später etwas machen wollen, das der Gesellschaft einen Mehrwert bringt und Sinn macht», erzählt Bürki. Beobachtungen und ganz viele Gespräche mit Zero Waste-Einkäufern, anderen Shoppern und Experten hätten ihnen klar gemacht, dass Zero Waste einkaufen in den Läden zwar ein cooles Erlebnis sei. Dies aber für viele, gerade geschäftstüchtige Familien, aufgrund der Distanz zum Laden und der nötigen Vorbereitung nicht mit ihrem momentanen Lifestyle vereinbar sei. Die Jungunternehmer sind überzeugt, dass ein solches Mehrwegsystem zur Lösung des Abfallproblems beitragen kann. Publiziert: 18.08.2019