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Nationalrat fordert einen Pestizid-Kurs für alle Hobbygärtner

14.09.2022 – Die Verwendung von Pestiziden für Hobbygärtnerinnen und -gärtner ganz zu verbieten, geht dem Nationalrat zu weit. Stattdessen sollen Private nun eine Ausbildung absolvieren müssen, bevor sie Gift spritzen.

Frau schneidet einen kleinen Rosenstrauch
Ein Pestizid-Verbot für Privatgärten geht dem Nationalrat zu weit. © Gary Barnes / Pexels

Was heute für Landwirtschaftsbetriebe und Gärtnereien gilt, soll nun auch für Hobbygärtnerinnen und -gärtner Pflicht werden: Bevor mit Pestiziden gespritzt wird, muss ein Kurs absolviert werden.

Diese Motion wurde heute mit 104 zu 90 Stimmen bei einer Enthaltung in der grossen Kammer angenommen. Ursprünglich wollte die Motion von Ständerätin Maya Graf (Grüne) etwas anderes – nämlich Pestizide in Privatgärten ganz verbieten. Dieses Anliegen wurde auch vom Ständerat unterstützt.

Eine «verwässerte» Motion

Die vorberatende Wissenschaftskommission des Nationalrats änderte den Text der Motion jedoch, da sie ein Verbot verhindern wollten. Was daraus hervorging, ist ein Bürokratiemonster. Bauernverbandspräsident Markus Ritter (Mitte) rechtfertigte dies mit der Erklärung, so schaffe man gleiches Recht für alle. Denn so müssten nicht nur Landwirte eine Ausbildung zur Verwendung von Pestiziden absolvieren, sondern auch Privatpersonen.

Hinter dem alternativen Vorschlag zur ursprünglichen Motion vermuten einige einen Trick der Bauernlobby. Dadurch wolle man den Vorstoss bürokratisch so aufblähen, dass er im Parlament keine Chance hat.

Nach der Annahme durch den Nationalrat geht die Motion nun zurück in den Ständerat, wo in einem nächsten Schritt über die geänderte Fassung entschieden wird.

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