Autowerbung muss in Frankreich auf nachhaltige Verkehrsmittel hinweisen

14.01.2022 – Ab März 2022 muss Autowerbung in Frankreich darauf hinweisen, dass Fortbewegungsmittel wie ÖV und Velo die nachhaltigeren Alternativen zum Auto sind.  

Nachhaltigleben
Foto © Kirk Thornton / Unsplash

«Gehen Sie bei kurzen Strecken lieber zu Fuss oder nehmen Sie das Velo» – so lautet einer der drei Hinweise, die Autowerbung in Frankreich ab diesem März begleiten werden.

Dies betrifft sowohl gedruckte Werbung als auch solche im Fernsehen und Radio. Die Regeln für die Platzierung der Slogans ist bereits festgelegt: Sieben Prozent der Werbefläche wird der Hinweis bei Bildanzeigen einnehmen, bei Fernsehspots muss er lange genug eingeblendet sein, um gelesen werden zu können und im Radio ertönt er nach dem jeweiligen Werbespot.

Die Slogans sollen Konsument*innen an die nachhaltigen Alternativen Velo, Bus und Bahn erinnern oder wenigstens dazu anregen, Fahrgemeinschaften zu bilden. Hersteller werden zudem verpflichtet, Social-Media-Beiträge mit dem Hashtag #SeDéplacerMoinsPolluer – übersetzt #SichFortbewegenWenigerVerschmutzen – zu versehen.

Ebenfalls zur Regelung gehört, dass Autos in Werbespots oder auf Werbeplakaten nicht mehr «offroad» zu sehen sein dürfen, sondern nur noch auf festen Strassen. Das soll die Werbung realistischer machen und das Auto klar von der Natur trennen.

Wird gegen diese neue Regelung wiederholt verstossen, drohen den Händlern Strafen von über mehrere 10'000 Euro.

Eigene Meinung: So eindrücklich wie die Warnhinweise auf Zigarettenschachteln mögen die Hinweise in der französischen Autowerbung nicht ausfallen. Weshalb wohl auch die Diskussionen um den Effekt der Slogans nicht allzu bald verstummen werden.

Erschreckender wären vermutlich Bilder von brennenden Wäldern, überfluteten Küstengebieten und ausgedörrten Böden – eben von solchen Szenen, die sich aufgrund des menschengemachten Klimawandels immer öfter abspielen. Um diesen abzuschwächen, wäre unter anderem eine massive Veränderung des Personenverkehrs notwendig.

Dennoch bleibt zu hoffen, dass die Slogans wenigstens ein paar potenzielle Käufer*innen zum (Um-)Denken anregen. Und dass weitere Länder dem Vorbild Frankreichs nacheifern.  

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