Sellerie nachhaltig im eigenen Garten anbauen
Um Sellerie erfolgreich anzubauen, benötigt er einen optimalen Standort und den richtigen Boden. Der richtige Zeitpunkt und die passende Mischkultur sind ebenso entscheidend für den Anbau von Sellerie wie die perfekte Pflege. Wir zeigen dir, worauf du achten musst, damit dein Sellerie prächtig gedeiht.
Nachhaltigkeit von Sellerie
Der Sellerie erhält von unserem Nachhaltigkeitsscore 5 von 8 Punkte. Er ist ein nachhaltiges Gemüse, das mit natürlichen Mitteln gegen Schädlinge und Krankheiten geschützt werden kann und ökologische Düngemittel bevorzugt. Seine Blüten sind nützlich für Bestäuber, und er passt gut in die Fruchtfolge. Trotz seines hohen Wasserbedarfs ist er nach dem Anwachsen hitzeresistent und kann selbstständig vermehrt werden.
Herkunft des Selleries
Der Sellerie (Apium graveolens) stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und wurde bereits im Alten Ägypten und Griechenland als Heilpflanze geschätzt. In Europa wurde die Pflanze vermutlich erst um das Jahr 800 nach Christus bekannt. Bis zum 18. Jahrhundert wurde Sellerie hauptsächlich in Kloster- und Hofgärten angebaut. Mittlerweile ist das Gemüse weit verbreitet und wird vorwiegend in Süd- und Mitteleuropa kultiviert, meist im Freiland, aber auch im Gewächshaus.
Idealer Standort und Boden für den Sellerie
Sellerie zählt zu den starkzehrenden Pflanzen und bevorzugt nährstoffreiche, feuchte und gut gelockerte Böden. Ideale Bedingungen finden sich auf sandigen, humusreichen Lehmböden. Der optimale Boden-pH-Wert liegt bei 6,5 und höher. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist für den Anbau am besten geeignet. Da Sellerie salzverträglich ist, kann man ihn auch auf leicht salzhaltigen Böden kultivieren. Allerdings sollte man auf Staunässe unbedingt verzichten, da diese zu Wurzelfäule führen kann. Eine lockere Bodenstruktur ist besonders für die Ausbildung der Knolle beim Knollensellerie wichtig.
Zeitpunkt zum Pflanzen und Mischkultur
Zum Pflanzen von Sellerie muss einiges beachtet werden: Knollensellerie hat eine lange Vegetationsperiode und muss daher zeitig, bereits ab Februar, auf der warmen Fensterbank vorgezogen werden. Einfacher ist es jedoch, sich vorgezogene Jungpflanzen zu besorgen und diese nach den Eisheiligen Mitte Mai auf den Acker zu setzen. Der Pflanzabstand sollte etwa 30 cm und der Reihenabstand 40 cm betragen. Die Pflanzen dürfen keinesfalls zu tief gesetzt werden. Geeignete Vorfrüchte für Sellerie sind Hülsenfrüchte oder Winterwicken.
Eine gute Mischkultur bildet Sellerie mit Kohlgewächsen, da er durch seinen Geruch schädliche Kohlweisslinge fernhält. Kohlpflanzen wiederum schützen Sellerie vor der Selleriefliege. Tomaten sind ebenfalls gute Nachbarn, da sie ähnliche Bodenansprüche haben. Schlechte Nachbarpflanzen sind hingegen Kartoffeln, Mais und Salat, da sie den Sellerie im Wachstum behindern oder gemeinsame Schädlinge haben können.
Pflegen und Ernten des Selleries
Während der Hauptwachstumsphase im Juli und August sollte Sellerie nachgedüngt werden und dringend ausreichend Wasser erhalten. Ab August kann man die ersten Knollen ernten, es empfiehlt sich jedoch, sie lange stehen zu lassen und nur nach Bedarf zu ernten. Dazu schneidet man den Sellerie unterhalb der Knolle flach ab, sodass die Hauptwurzelmasse im Boden bleibt. Stangensellerie kann vom Sommer bis in den Herbst hinein nach Bedarf geerntet werden. Schnittsellerie erntet man die würzigen Blätter und Stiele ebenfalls bei Bedarf.
Wasserbedarf und Hitzeresistenz des Selleries
Sellerie ist sehr wasserbedürftig und verträgt Sommertrockenheit schlecht, was zum vorzeitigen Schossen führen kann. Von Mitte August bis Anfang Oktober hat er den höchsten Wasserbedarf und sollte ein- bis zweimal täglich bewässert werden. Staunässe ist jedoch unbedingt zu vermeiden.Einmal angewachsen, ist Sellerie allerdings ein richtiger Dürrchampion und sehr hitze- und trockenheitsresistent. Ausser direkt nach der Pflanzung muss er kaum noch gegossen werden.
Schädlings- und Krankheitsbekämpfung des Selleries
Sellerie hat einige Probleme, die sich aber bekämpfen lassen.
Nachhaltige und natürliche Schädlingsbekämpfung
Zu den typischen Schädlingen des Selleries zählen die Möhrenfliege, die Selleriefliege, Spinnmilben, Wühlmäuse und Schnecken. Gegen die Möhrenfliege helfen Gelbtafeln zur Überwachung sowie häufiges Hacken und Entfernen befallener Knollen. Vor Wühlmäusen kann ein Schutzgitter im Boden schützen. Schnecken lassen sich mit Schutzzäunen oder Schneckenkorn fernhalten. Zur Bekämpfung der Selleriefliege kann man die Pflanzen mit einem engmaschigen Netz abdecken oder Pflanzenschutzmittel einsetzen. Gegen Spinnmilben hilft ausreichende Bewässerung oder der Einsatz von Akariziden. Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen sind natürliche Gegenspieler vieler Schädlinge und können gezielt eingesetzt werden.
Nachhaltige und natürliche Krankheitsbekämpfung
Die bedeutendste Krankheit im Sellerieanbau ist die Blattfleckenkrankheit, verursacht durch den Pilz Septoria apiicola. Vorbeugende Massnahmen wie Fruchtwechsel, Entfernen befallener Pflanzenteile und Kupferspritzungen können den Befall eindämmen. Potenzielle Alternativen zu Kupfer sind Schwefelprodukte, Tonerdepräparate oder Pflanzenextrakte, die in Versuchen bereits gute Wirkung gegen den Pilz zeigten. Generell sollte man auf widerstandsfähige Sorten setzen und die Pflanzen nicht zu feucht halten, da Feuchtigkeit die Ausbreitung begünstigt.
Welcher Dünger ist für den Sellerie geeignet?
Sellerie ist ein starker Nährstoffzehrer und braucht daher einen humosen, gut mit Nährstoffen versorgten Boden. Drei bis vier Wochen vor der Auspflanzung sollte man das Beet vorbereiten und organisches Material wie Kompost einarbeiten. Im Sommer kann zusätzlich mit einem organischen Dünger wie Tomatendünger nachgedüngt werden, um das Wachstum zu fördern. Zu viel Dünger kann jedoch die Standfestigkeit beeinträchtigen, daher ist Mässigung angebracht. Borhaltige Dünger sind für Sellerie besonders empfehlenswert.
Mehrwert für Bienen und andere Bestäuber
Die weissen Sellerie-Blüten sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber, da sie reichlich Nektar produzieren. Die Pflanze gilt daher als bienenfreundlich. Allerdings blüht der Sellerie erst im zweiten Standjahr, weshalb er meist bereits im ersten Jahr als Gemüse geerntet wird.
Lebensdauer des Selleries
Sellerie ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr bildet er seine Knolle, Stangen oder Blätter aus, die als Gemüse verwendet werden. Im zweiten Jahr verholzt und blüht die Pflanze, wodurch sie an Geschmack einbüsst. Möchte man an die Samen des Selleries gelangen, die auch als Gewürz Verwendung finden, muss man die Pflanze überwintern lassen. Generell hat Sellerie aber nur eine begrenzte Lebensdauer von zwei Jahren. Zur Vermehrung eignet sich die Teilung der Wurzeln bestens.
Nachhaltigkeitsscore: +5 Punkte
Der Nachhaltigkeitsscore stellt sich aus 8 verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit zusammen. Dabei fliessen verschiedene Faktoren in die Beurteilung ein, die nicht alle eindeutig sind. Mit dem Score lassen sich verschiedene Pflanzen vergleichen und nachhaltigere Entscheidungen im Garten treffen. Die maximal zu erreichende Punktzahl ist 8, die tiefste -8.
- Wasserbedarf: Hoher Wasserbedarf, besonders in den Sommermonaten (-1 Punkt).
- Hitzeresistenz: Nach dem Anwachsen sehr hitze- und trockenheitsresistent (+1 Punkt).
- Natürliche Mittel zur Schädlings- und Krankheitsbekämpfung: Mehrere natürliche Methoden, wie Gelbtafeln, Schutzgitter, Schutzzäune, Nützlinge und Pflanzenextrakte (+1 Punkt).
- Ökologische Düngemittel: Kommt mit organischen Düngern wie Kompost und Tomatendünger aus (+1 Punkt).
- Interessant für Insekten und Bestäuber: Blüten bieten Nektar für Bienen und andere Bestäuber, wenn sie blühen (+1 Punkt).
- Mehrjährigkeit: Zweijährige Pflanze (0 Punkte).
- Selbstständige Vermehrung: Vermehrung durch Teilung der Wurzeln möglich (+1 Punkt).
- Fruchtfolge: Geeignet als Teil der Fruchtfolge, insbesondere nach Hülsenfrüchten oder Winterwicken (+1 Punkt).
– Erstellt von Philippe mit Unterstützung von ChatGPT und Perplexity.
Kommentieren / Frage stellen