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Agapanthus richtig pflegen: So wird die Schmucklilie zur Blütenpracht

Der Agapanthus, auch Schmucklilie, steht von Juni bis August in voller Blüte. Die robuste Kübelpflanze mit meist weissen oder blauen Blütenbällen ist einfach zu kultivieren. Die wichtigsten Tipps und Pflegehinweise im Überblick.

Agapanthus - Schmucklilie
Wie sollte man Agapanthus pflegen, damit er richtig kräftig blüht? Foto: iStock / Thinkstock

Der Agapanthus, auch Schmucklilie, ist eine Staude, die zwar aus dem Süden Afrikas stammt, aber bereits seit Jahrhunderten hierzulande ihre Liebhaber hat. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre Pflegeleichtigkeit aus und kann etliche Jahre gar Jahrzehnte alt werden. Die Pflanze blüht in der Regel im Juli und August, manche Sorte auch bereits im Juni. Es gibt zwar Stauden für den (Topf-)Garten, die deutlich länger blühen, doch die üppigen Blütenstände machen die kurze Blütezeit wett.

Schmucklilien sind traditionell hellblau (meist Agapanthus africanus 'Blue Giant') oder weiss gefärbt. Neuere Züchtungen präsentieren aber auch tief-violette oder eine zweifarbige Blüte.

Es gibt immergrüne Exemplare, sommergrüne Pflanzen und daraus gezüchtete Hybride. Immergrüne Schmucklilien, die gängigste ist die Agapanthus africanus oder auch die Agapanthus inapertus, sollte man in unseren Breiten auf jeden Fall kühl und frostfrei überwintern. Sie sind nicht winterhart. Daher werden sie im Topf gepflanzt. Die Pflanzen können zwar auch mal einen kurzen Frost von bis zu minus fünf Grad verkraften, doch der Topf sollte nicht komplett durchfrieren.

Sommergrüne Arten wie Agapanthus campanulatus können in milden Lagen auch direkt in das vollsonnige Beet im Garten. Dann ist allerdings ein guter Winterschutz aus Laub und Reisig oder Rindenmulch nötig. Dass diese Agapanthus-Pflanzen allerdings zuverlässig unseren Winter im Garten überstehen, ist nicht garantiert.

Die fleischigen Wurzeln werden Rhizome genannt. Mit den Jahren füllen sie Pflanzgefässe komplett aus. Spätestens dann ist es Zeit, die Pflanze umzutopfen oder zu teilen.

Agapanthus pflanzen

Der Agapanthus ist wirklich pflegeleicht. Im Topf reicht ganz normale Pflanzerde aus, die gerne mit etwas Blähton gemischt sein darf. Das fördert den Luft- und Wasserhaushalt. Eine Schicht aus Blähton oder Kies auf dem Topfboden kann den Wasserabzug fördern. Wie bei jeder Kübelpflanze ist es ratsam, ein paar Tonscherben auf das Abzugsloch zu legen, um Staunässe zu vermeiden.

Wer sommergrüne Agapanthus in das Beet setzt, sollte insbesondere schwere Böden verbessern. Dies gelingt wie folgt: Das Pflanzloch doppelt so gross wie der Wurzelballen ausheben, die Erde mit etwas Sand und gerne auch Kompost mischen und darin pflanzen.

Vorsicht ist bei hochwertigen Kübeln geboten. Bei der entsprechenden Grösse können die Wurzeln das Pflanzgefäss auch sprengen.

Die richtige Agapanthus-Pflege: Bewässerung

Während der Sommermonate solltest du Schmucklilie regelmässig giessen. Verhindere bei der Agapanthus-Pflege aber unbedingt ein zu ausgeprägtes Bewässern, das im Pflanzenkübel zu Staunässe führen kann.

Der Agapanthus übersteht zwar selbst im Hochsommer einige Wochen Trockenheit, reagiert auf stehendes Wasser im Bereich der Wurzeln aber äusserst empfindlich. In nur kurzer Zeit kann Staunässe bei Schmucklilien beispielsweise zu Wurzelfäule führen und die Kübelpflanze anfälliger für Pflanzenkrankheiten und Parasitenbefall machen.

Richtiges Düngen der Schmucklilie

Ab dem Frühjahr lässt du den Schmucklilien am besten nicht nur mässige Feuchtigkeit, sondern auch Düngemittel zukommen. Als Dünger eignet sich normaler Flüssigdünger. Du kannst den Schmucklilien aber auch Dünger über das Substrat oder (in Form von Blattdünger) über die Blätter zukommen lassen. Für eine ideale Agapanthus-Pflege musst du nicht auf Spezialdünger zurückgreifen sondern kannst natürliche Dünger verwenden.

Geeigneter Standort und Schnitt des Agapanthus

Vermeide es, die Schmucklilie während der Blüte aus dem Freien in dunklere Räume umzustellen. Biete dem ursprünglich aus Südafrika stammenden Agapanthus einen warmen und sonnigen Standort, der idealerweise auch windgeschützt ist.

Ein Auslichten des Agapanthus ist nicht nötig. Verblühtes wird mit samt Stängel so tief wie möglich abgeschnitten. Wenn du die Schmucklilie so pflegst, verhinderst du eine Samenentwicklung und regst die Pflanze somit zur Bildung weiterer Blüten an. Welke Blätter lassen sich einfach per Hand entfernen.

Während die immergrünen Pflanzen wenig welke Blätter bekommen, ziehen die sommergrünen Arten bei kalten Temperaturen die grünen Blätter ein. Sie werden mit der Zeit allesamt gelb und welken. Um Schimmel und Fäulnis zu vermeiden, kannst du die Blätter bodennah vor dem Einwintern entfernen.

Agapanthus vermehren

Möchtest du den Agapanthus vermehren, sollte dies keinesfalls während der Blütezeit stattfinden. Im Idealfall geschieht das gleich nach der Überwinterung im Frühjahr, indem du das Rhizom mit einem gezackten Brotmesser oder einer grobgezahnten Säge halbierst oder in mehrere Teilstücke schneidest. Die Grösse des Topfes oder von Kübeln richtet sich nach der Grösse des Wurzelballens.

Übrigens: Auch Profis vermehren so die Pflanzen. Sie aus Samen zu züchten, ist eher ungewöhnlich, zumal sie sich gerne kreuzen. Das Ergebnis entspricht dann selten der Ausgangs-Sorte.

Agapanthus-Pflanzen umtopfen

Spätestens wenn das Rhizom aus dem Kübel herausquillt und die Pflanze kum noch wässern kannst, ist es Zeit, den Kübel zu wechseln. Dass sie besser in sehr engen Töpfen blühen, ist ein Mythos. Zu gross sollte der Topf allerdings auch nicht sein. Als Faustregel gilt: Eine Nummer grösser reicht aus.

Bei dieser Gelegenheit kannst du die Pflanze natürlich auch teilen und auf mehrere kleine Töpfe oder Kübel verteilen.

Agapanthus überwintern

Definitiv nicht winterharte Agapanthus-Arten wie viele Hybride oder die afrikanische Schmucklilie müssen bei Frostgefahr im Herbst ins Winterquartier umziehen. Hell, kühl und trocken sollte das Winterquartier sein. Das kann beispielsweise im unbeheizten Treppenhaus oder dem nicht geheizten Wintergarten sein. Dabei sollte das Winterquartier aber eine Temperatur von möglichst unter 10 Grad, 0 bis 7 Grad Celsius ist ideal zum Überwintern, haben. Das ist nötig, da die Pflanze nach der Überwinterung sonst kaum oder gar nicht blüht.

Sommergrüne Sorten können auch im dunklen Keller stehen.

Wenn du keine idealen Bedingungen bieten kannst, dann sollte die Überwinterung im Haus so kurz wie möglich stattfinden. Hierzu die Pflanzen so spät wie es die Temperaturen erlauben einräumen und bereits im März wieder an einen geschützten Platz rausstellen. Droht Frost, dann gut einpacken. Bei längeren Frostperioden und tiefen Minusgraden müssen sie wieder ins Haus.

In der Zeit der Überwinterung braucht die Schmucklilie kaum Pflege. Die immergrünen Pflanzen benötigen nur ab und zu etwas Wasser (abhängig von der Temperatur im Winterquartier). Aber bitte wirklich sparsam giessen. Unter Umständen reicht es alle paar Wochen aus.

Etwa ab März kannst du die Pflanze bereits mässig mit Flüssigdünger düngen. Das fördert die spätere Blütenbildung. Über den Winter vertrocknetes Laub wird einfach an der Basis ausgerissen.

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