Heisses Date für kalte Tage: Thermalquellen in Europa

Das Baden in Thermalquellen entspannt und kann die Gesundheit fördern. Wir zeigen, welche natürlich heissen Quellen hierzulande und im Rest Europas besonders einladend sind.

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Kurheilbad Hévíz in Ungarn soll bei Arthrose helfen

Kurheilbad Hévíz in Ungarn soll bei Arthrose helfen

Er gehört zu den grössten Thermalseen überhaupt, der Heilsee Hévíz im Westen von Ungarn. Die biologisch aktive Quelle speichert die Wärme aus einem 38 Meter tiefen Krater, weshalb die Thermalquelle Schwefel- sowie Radiumstoffe enthält und zudem leicht radioaktiv ist. Die heisse Quelle wird mit 410 Litern pro Sekunde gespiesen, wodurch innerhalb von 48 Stunden das Wasser des 4,4 Hektar grossen Thermalsees komplett ausgetauscht wird.

Im Sommer betragen die durchschnittlichen Temperaturen im See zwischen 33 und 36 Grad Celsius. Im Winter bei circa 25 Grad inhalieren die Badegäste den Wasserdampf, was sich wohltuend auf die Stimmbänder auswirkt. Dazu wird der jodhaltige Schlamm für Kuren verwendet und das mineralhaltige Wasser soll bei allen Arten von Arthrosen helfen. Foto: © andras_csontos / iStock / Thinkstock

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Warum Thermalquellen von Natur aus so heiss sind

Heisse Quellen oder Thermalquellen bestehen aus Wasser, das deutlich wärmer ist als normales Grundwasser. Der Grund hierfür ist entweder eine vulkanologische Aktivität unter der Erde oder die Tatsache, dass das Wasser in sehr tiefe Gesteinsschichten vordringt, in denen es sich merklich erwärmt.

Bis zu 80 Grad kann sich das Thermalwasser natürlich erhitzen, wie etwa im französischen Chaudes-Aigues. Ist es danach auf dem Weg an die Oberfläche abgekühlt, kann man bei lauschigen Temperaturen darin baden.

Mineralien bringen gesunde Wirkung heisser Quellen

Es liegt nicht nur an der Wärme, dass Baden in Thermalquellen als sehr angenehm empfunden wird. Mitverantwortlich ist auch der hohe Mineralgehalt. Denn beim Aufsteigen aus der Tiefe löst das Wasser der heissen Quellen eine Vielzahl von Mineralien aus den Gesteinen.

Die heissen Quellen in Baden haben in der Schweiz das mineralreichste Wasser.

Diese natürlichen Zusätze können zur Entspannung beitragen, aber teilweise auch Beschwerden lindern. Ist das Wasser von heissen Quellen schwefelhaltig, hilft es etwa gegen Hautkrankheiten. Eher salzhaltige Thermalquellen stärken dagegen Muskeln und Gelenke.

Thermalquellen liefern auch nachhaltige Energien

Die Isländer beispielsweise nutzen ihre üppig vorhandenen heissen Quellen nicht nur für regelmässige, gesunde Bäder. Sie produzieren damit auch umweltfreundlichen Strom und versorgen Haushalte oder öffentliche Gebäude mit nachhaltiger Wärme.

Hin und wieder wird auch mal ein Strassenbelag mit einer Fussbodenheizung ausgestattet, die sich aus Thermalquellen speist. Mehr dazu lesen Sie unter anderem in einem Artikel auf faz.net oder auf unter inreykjavik.is.

November 2017

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