Was «Fairtrade» tatsächlich bringt: 5 überraschende Fakten

Schoggi, Kaffee oder Ananas – Diese 5 Fakten machen deutlich, weshalb das Fairtrade-Label für die Menschen in Entwicklungsländern und unsere Umwelt wichtiger ist denn je.

Was Fairtrade tatsächlich bewirkt
Auf dieser Fairtrade-Ananasplantage, erhalten die Arbeiter nicht nur einen fairen Lohn. Foto © zVg

Fakt 1: Jeder Schweizer gibt (Stand 2019) jährlich 93 Franken für Fairtrade-Produkte aus. Das macht fast 800 Millionen Franken, mit denen weltweit 1,6 Millionen Kleinbauernfamilien und Angestellte in Entwicklungsländern unterstützt und gefördert werden. Doch da ist noch Luft nach oben: Der Schweizer Durchschnittshaushalt gibt monatlich 632 Franken für Nahrungsmittel aus. Angenommen in diesem Haushalt leben 3 Personen, wären das pro Haushalt gut 24 Franken monatlich für Fairtrade-Produkte.

Nachhaltigleben

In der Schweiz vergibt die Max-Havelaar-Siftung das Fairtrade-Label. Deshalb steht auf den bekannten Logos der Name der Non-Profit-Organisation mit drauf. Die Stiftung wurde 1992 von den Schweizer Hilfswerken Brot für alle, Caritas, Fastenopfer, HEKS, Helvetas und Swissaid gegründet.

Fakt 2: Bäuerinnen und Bauern in Drittweltländern erhalten dank Fairtrade nicht nur einen fairen Lohn, sondern zusätzlich eine Fairtrade-Prämie, die sie in die Schulbildung ihrer Kinder oder in die Bildung von Lohnarbeitern investieren können. Das wiederum verbessert die Bildung unter den Arbeitskräften generell. Doch das ist nicht alles.

Fakt 3: Ein Grossteil der Fairtrade-Prämien verwenden Kleinbauern-Kooperativen und -Organisationen für Gemeinschaftsprojekte, von denen ganze Gemeinden und Regionen profitieren. Über 100 Millionen Franken Fairtrade-Prämien weltweit fliessen jährlich an die Produzenten-Organisationen und damit direkt dahin, wo das Geld gebraucht wird. Geld für Schulen in Peru, für den Bau von Strassen in Indien oder für Brunnen in Ghana.

Fakt 4: Produzenten, welche neben Fairtrade auch auf den Bio-Landbau setzen und die strengen Knospe-Richtlinien von Bio Suisse einhalten, erhalten eine zusätzliche Prämie für biologisch angebaute Produkte. Gefährliche Pestizide sind verboten, natürliche Ressourcen wie Wälder oder Wasser werden geschützt und Gentechnik ist tabu. Zudem werden Fairtrade-Produkte wie Mangos, Bananen oder Kaffee per Schiff transportiert und nicht eingeflogen. Ein Beispiel dafür sind die Bio-Fairtrade Schokoladen aus Ecuador von Chocolats Halba.

Fakt 5: Raten Sie, welches Fairtrade-Lebensmittel den grössten Marktanteil hat. – Es ist nicht die Banane oder der Kaffee, auch nicht die Schoggi. Es ist der Rohrzucker! 95 Prozent des Gesamtmarkts für Rohrzucker sind fair produziert und gehandelt. Bei den Bananen sind es 53 Prozent. Kaffee und Schoggi liegen weit zurück mit 11 beziehungsweise 7 Prozent. Dabei könnten gerade Kaffee und Schokoladen in Sachen Fairness und damit verbunden mit umweltschonender Produktion enorm viel bewirken. Weshalb das so ist, lesen Sie hier.

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