Kartoffeln lagern: So bleiben sie am längsten frisch
Runzlig, ausgetrieben oder gänzlich verdorben. Kartoffeln richtig lagern ist wichtig, wenn sie eine Weile halten sollen. Mit diesen Tipps bleiben deine Kartoffeln lange frisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Kartoffeln solltest du gleich nach dem Kauf aus der Verpackung nehmen.
- Treiben die Kartoffeln aus, sind aber noch fest, kannst du sie essen.
- Länger haltbar sind Kartoffeln, wenn du sie dunkel und kühl lagerst.
- Kartoffeln können auch im Kühlschrank gelagert werden, jedoch nicht bei unter 4 Grad.
Raus aus dem Plastiksäckli
Kartoffeln werden im Detailhandel gerne in Plastiksäckli verkauft. Auch mit beschrifteten Plastikstreifen versehene Plastiknetze sind nicht gut für die Haltbarkeit, da der Kontakt zu Plastik die Kartoffeln schneller verderben lässt.
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Für die Lagerung ist es besser, die Kartoffeln nach dem Kauf in einem luftigen Stoff- oder Leinensack aufzubewahren. Gerne auch in einem Karton, in dem sie nebeneinander gelegt werden. Es gibt zudem die Möglichkeit, Kartoffeln in einem Tontopf zu lagern. Dieser sollte nicht lackiert sein und einen Deckel besitzen, da es genauso wichtig ist, Kartoffeln dunkel zu lagern.
Sind gekeimte Kartoffeln noch essbar?
Kartoffeln keimen immer irgendwann. Wenn die Knollen erst kleine Austriebe haben, aber noch schön fest sind, sind die Kartoffeln ohne Probleme essbar. Einfach gut schälen, eventuell die «Augen» der Keime ausschneiden und wie üblich zubereiten.
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Ist die Kartoffel dagegen richtig schrumpelig und mit zahlreichen Trieben übersät, dann ist sie ein Fall für den Kompost. Schälen genügt hier nicht mehr, um das entstandene Solanin zu entfernen.
Kartoffeln brauchen Dunkelheit
Kartoffeln sollten stets dunkel gelagert werden. Liegen sie hell, etwa in der Obst- und Gemüseschale in der Küche, dann verfärben sie sich schnell grün. Diese grüne Farbe wird durch den Solanin genannten Stoff ausgelöst, der in grösseren Mengen giftig ist. Durchfall, Übelkeit, Kopfschmerzen und ein Brennen im Hals können unangenehme Folgen des Verzehrs solcher verfärbter Kartoffeln sein.
Tipp: Lagere Kartoffeln immer fern von Äpfeln. Diese dünsten das Reifegas Solanin aus, was die Knollen schneller verderben lässt.
Die richtige Temperatur macht den Unterschied
Kartoffeln solltest du nicht über 15 Grad lagern. Selbst wenn sie bei höheren Temperaturen dunkel gelagert werden, können sie schnell verderben. Auch treiben sie dann recht schnell aus. Das entzieht den Kartoffeln Energie und sie schrumpeln ein.
Kartoffeln im Sand
Eine alte Methode, um Kartoffeln und Wurzelgemüse zu lagern, ist die sogenannte «Erdmiete». Dieser Erdkühlschrank besteht aus einem mit Sand und Stroh gefüllten Erdloch im Garten.
Ideal sind Temperaturen zwischen vier und acht Grad. Moderne Keller sind aufgrund ihrer Abdichtung oft zu warm für Kartoffeln. Zudem weisen die Keller moderner Häuser durch ihre Betonwände eine meist viel zu geringe Luftfeuchtigkeit auf. Ein Eintrocknen der Knollen ist daher bei der Lagerung im Keller oft der Fall.
Kühlschränke mit Gemüsefach oder unterschiedlichen Temperaturzonen bieten viel eher die optimalen Bedingungen für Kartoffeln. Aber Achtung: Werden Kartoffeln unter vier Grad gelagert, dann entwickeln sie einen seltsam süsslichen Geschmack, da sich bei diesen Temperaturen die enthaltene Stärke in Zucker umwandelt.
Kartoffeln auf dem Balkon lagern
Viele lagern, zumindest im Herbst und Frühjahr, ihre Kartoffeln auf dem Balkon. Dies ist aus den oben genannten Gründen aber ungünstig. Allenfalls für ein paar Tage und bei schneller Verarbeitung können sie hier mal «zwischenparken», wenn Wohnung oder Keller zu warm und der Kühlschrank zu kalt ist.
Wenn der richtige Lagerort fehlt…
Hat man zuhause keine optimalen Bedingungen, verderben die Kartoffeln schnell. Doch da es praktisch das ganze Jahr über Kartoffeln selbst aus heimischem Anbau zu kaufen gibt, heisst es dann: Lieber geringe Mengen kaufen und zeitnah verbrauchen.