Mehr als natürlich wohnen: Das nachhaltige Quartier OberfeldNachhaltig leben, arbeiten, fortbewegen – die Nachhaltigkeit hat viele Aspekte. Bei den meisten Projekten werden nur einzelne Teile umgesetzt. Die Wohnbaugenossenschaft Oberfeld in Ostermundingen bei Bern schafft es nun, ein gesamthaft nachhaltiges Überbauungskonzept umzusetzen. Ein zukunftsweisendes Bauprojekt.Das nachhaltige Quartierprojekt nahe Bern. Foto: © Wohnbaugenossenschaft Oberfeld Jürgen Rösemeier-Buhmann Merken Die Bundesämter für Energie, BFE und für Raumentwicklung, ARE, unterstützen eine nachhaltige Quartierentwicklung, die einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele gemäss Artikel 73 der Bundesverfassung zukünftig möglich machen sollen. Hierzu wurden schweizweit 11 Bauprojekte ausgewählt, die die Grundsätze der Nachhaltigkeit in besonderem Masse erfüllen. Eines hiervon findet sich in der modernen 16‘000 Einwohner zählenden Gemeinde, östlich von Bern gelegen. Hier sollen im besonderen Masse die Aspekte des «sozialen, autofreien, energieeffizienten und natürlichen» Wohnens erfüllt werden. Und dies zu zahlbaren Preisen zwischen 900 und 2‘700 Franken. 1 von 7 Insgesamt drei nachhaltig errichtete Gebäude entstehen derzeit in Ostermundingen, östlich von Bern. Das Projekt Oberfeld erfüllt zahlreiche Nachhaltigkeitsaspekte, ein Grund dafür, dass es vom Bund unterstützt wird. Ein Gebäude ist bereits fertiggestellt und bewohnt. Weiterführende Informationen zur modernen Wohnsiedlung erhalten Sie in unserem Artikel. Foto: © Wohnbaugenossenschaft Oberfeld Natürlich Wohnen mit Minergie P und Minergie eco Natürliche Materialien, vorwiegend Holz, bilden die Basis der nach Minergie-P oder Minergie-P-eco gebauten 2 bis 5,5 Zimmer Genossenschaftswohnungen in Oberfeld-Ostermundingen. Die als Miet- oder Kaufobjekte angebotenen Wohnräume werden grösstenteils mittels umweltfreundlicher Wärmepumpentechnik beheizt. Eine effiziente Planung erhöht zudem die solaren Energiegewinne. Die Ausrichtung der Häuser und grosszügige Fenster bringen sozusagen kostenlose Sonnenenergie in jede Minergie-Wohnung. Dank Minergie-P-Bauweise benötigen die Bewohner der Oberfelder Siedlung nur die Hälfte der Energie, die heute in einem herkömmlichen Neubau verbraucht wird. Eine schöne Holzfassade und die architektonisch prägenden, komplett über die gesamte Gebäudebreite durchlaufenden Balkone setzen zusätzlich optisch ansprechende Akzente. Abgerundet durch viel Grün, unter anderem sind Pflanzgärten, ein Grüngürtel mit Obstbäumen und ein Brachland-Spielplatz geplant, ist Oberfeld ein Paradebeispiel für natürliches Wohnen. Der Wohnbaugesellschaft Oberfeld hat einen derart ausgeklügelten Plan entworfen, der nicht nur unter Nachhaltigkeitsaspekten beispielhaft für die heutige Zeit ist. Foto: © Wohnbaugenossenschaft Oberfeld Mobil auch ohne Auto Einer der Gründe für die Unterstützung durch BFE und ARE ist das Ziel, eine komplett autofreie Siedlung zu schaffen. Gedeckte Veloparkplätze, eine grosszügige Einstellhalle für Zweiräder, sogar Ladestationen für E-Bikes sind derzeit in der Umsetzung. Die einzigen vierrädrigen Fahrzeuge in der Siedlung Oberfeld sollen Mobility-Fahrzeuge sein, die sich die Bewohner ausleihen können. Dank Bus- und Tramstationen in unmittelbarer Nähe entsteht so ein nachhaltiges Verkehrskonzept, welches die Umwelt an vorderste Stelle platziert. Das Miteinander zählt Neben Energieeffizienz dank Minergie-P-Standard und der Autofreiheit ist ein dritter Nachhaltigkeitsaspekt der Genossenschaft wichtig. Das soziale Zusammenleben. So setzt die Wohnbaugenossenschaft auf ein Wohnungsangebot für alle Generationen, wobei 40 Prozent des Wohnraums für Familien reserviert sind. Gemeinschaftsräume werden eingerichtet, in denen Feste, Kurse oder Sitzungen abgehalten werden können, ein Mittagstisch eingenommen und Kinder betreut werden. Zudem sei eine selbst organisierte Nachbarschaftshilfe in dem sozialen Quartier geplant, dessen Art und die konkrete Umsetzung die Bewohner nach Einzug selbst festlegen können. Die Minergie-P-Siedlung der Wohnbaugenossenschaft Oberfeld wird in drei Stufen und unterschiedlich grossen Häusern errichtet. Ist der erste Bauabschnitt gerade komplett bezogen (am 9.9.2013 war noch eine Wohnung frei), so sind im Herbst 2014 und 2015 die beiden weiteren Gebäude bezugsbereit. Weitere Informationen zum Wohnen im Oberfeld finden Sie hier. Weiterer Nachhaltigkeitsaspekt: Die Bewohner der Siedlung können sich im Verein radiesli ihr eigenes Gemüse anbauen. Erstellt: 2013