4 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag
Kleine Veränderungen mit grosser Wirkung: Mit diesen Tipps integrieren Sie Nachhaltigkeit in Ihren Alltag und stecken andere gleich mit an.
Für einen nachhaltigen Lebensstil müssen Sie die Welt nicht neu erfinden. Unsere Tipps fangen bei den «Basics» an. Vielleicht kennen Sie den einen oder anderen Punkt; vielleicht leben Sie schon danach. Motivieren Sie auch Ihre Freunde, Verwandten, Nachbarn oder Arbeitskollegen, es Ihnen gleich zu tun. Dann können wir alle zusammen die Welt ein klein wenig verändern.
1. Kaufen Sie regional und saisonal ein
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Das Angebot an frischen Produkten im Detailhandel ist jetzt schon riesig, wächst aber stetig weiter. Dass man das ganze Jahr über exotische Obst- und Gemüsesorten einkaufen kann, heisst konkret: Riesige Gewächshäuser in wasserarmen Regionen und Transportwege um den ganzen Globus. So weiss kaum noch jemand, welche Produkte eigentlich im eigenen Land wachsen und wann sie Saison haben.
Wer bewusst regional und saisonal einkauft, minimiert die umweltschädlichen Anbau- und «Reisekosten». Zudem sind regionale und saisonale Lebensmittel oft viel frischer, dadurch aromatischer oder reifer, und enthalten viel mehr gesunde Inhaltsstoffe. Bis zu 50 Prozent der gesunden Inhaltsstoffe von Obst und Gemüse können bei nicht ausreichender Lagerung und länger zurückliegender Ernte verloren gehen. Pro Tag!
- Wenn doch mal was Weitgereistes auf dem Teller landet, achten Sie auf eine Fair TradeProduktion.
- Beim Bauern oder Hofladen um die Ecke gibt es die frischesten Produkte mit kürzester Anreise. Zudem unterstützen Sie so meist ein Familienunternehmen.
- Ist der regionale Anbieter etwas weiter weg? Dann machen Sie einen Ausflug daraus und tun Sie sich mit Freunden zusammen.
2. Essen Sie Ihren Teller leer
Zu einem nachhaltigen Leben gehört es dazu, Lebensmittel so wenig wie möglich zu verschwenden, denn Food Waste ist alles andere als nachhaltig: Ganze 2,3 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr in Schweizer Mülltonnen.
Das ist etwa ein Drittel der für die Schweiz produzierten Nahrungsmittel oder etwa 100 Kilogramm pro Person.
- Gehen Sie mehrmals die Woche gezielt einkaufen. Beim planlosen Grosseinkauf ist Lebensmittelverschwendung vorprogrammiert.
- Ein Einkaufszettel und ein grober Essensplan für die Woche sind nicht spiessig, sondern helfen dabei, nicht zu viel zu kaufen.
- Lagern Sie Ihre Lebensmittel so, dass sie länger haltbar sind: Wie Sie den Kühlschrank richtig einräumen und Ihr Essen ökologisch verpacken.
- Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Ablaufdatum! Darum gilt: Anschauen, riechen, schmecken. Denn viele Lebensmittel mit überschrittenem MHD sind noch geniessbar.
3. Überdenken Sie Ihren Konsum
Wer nachhaltig leben möchte, sollte gelegentlich sein Kaufverhalten überdenken und sich ehrlich hinterfragen: «Brauche ich das wirklich?!». Dazu gehört sowohl die dreissigste Jeans als auch das neuste Smartphone. Laut dem Tagesanzeiger steigt kaum ein Müllberg so schnell an wie jener für Elektroschrott.
So wurden beispielsweise und alleine im Jahr 2017 3,2 Millionen neue Smartphones in der Schweiz gekauft. Abgesehen von den wertvollen Inhaltsstoffen wie Gold, Silber und Kupfer, die nicht rezykliert werden, werden immer wieder neue Edelmetalle benötigt, um das neue Mobiltelefon herzustellen. Alles auf Kosten der Umwelt, oft auch auf Kosten von unzähligen Menschen.
- Setzen Sie auch Qualität – von Modeartikeln bis zum Elektrogerät. So steigt in den meisten Fällen auch die Haltbarkeit des Produkts.
- Wenn Sie ein Produkt nicht mehr brauchen, spenden, verschenken oder recyclen Sie es, um den Müllbergen vorzugreifen.
4. Tauschen Sie das Auto mal gegen das Velo ein
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Wären wir heutzutage nicht mobil, stünde die Welt sprichwörtlich still. Das Büro, der Einkauf, soziale Kontakte – selten spielt sich das heute noch in der direkten Nachbarschaft ab. Pendeln gehört für die meisten Menschen ganz natürlich zum Alltag.
Laut Bundesamt für Statistik pendeln 9 von 10 Erwerbstätigen tagtäglich zur Arbeit. Pro Wegstrecke legten sie 14,8 Kilometer zurück. 52 Prozent machen dies mit dem Auto, 30 Prozent nutzen öffentliche Verkehrsmittel und lediglich 15 Prozent schwingen sich aufs Velo oder machen sich zu Fuss auf den Weg zum Job.
Leider entfallen laut Bundesamt für Umwelt (BAFU) ein Drittel des Energieverbrauchs in der Schweiz und etwa 32 Prozent des CO2-Ausstosses auf unsere Fortbewegung.
- Bilden Sie Fahrgemeinschaften, wenn Sie mit dem Auto pendeln.
- Manchmal muss es gar nicht das eigene Auto sein: Car Sharing ist eine gute Alternative.
- Auch der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Velo bringt jede Menge in Sachen nachhaltig leben.
- Ab 10 Kilometer einfacher Pendlerstrecke lohnt sich ein E-Bike.
Autor: Jürgen Rösemeier-Buhmann