Kinderkleidung vom Discounter teils mit zu vielen Schadstoffen
Aldi, Lidl oder Tchibo, alle bieten sie neben Lebensmitteln auch günstige Kleidung an. Doch mit der Billigware kauft man oft auch Schadstoffe ein, wie Stichproben zeigen. Und das sogar bei Kleidung für Kinder.
26 Produkte aus unterschiedlichen Discountern, gekauft in Deutschland, Österreich und der Schweiz, untersuchte ein unabhängiges Labor im Auftrag von Greenpeace. Dabei zeigte sich, dass besonders Kinderschuhe stark mit Chemikalien belastet waren, die unter anderem krebserregend sein können.
Mehr als die Hälfte der Kinderschuhe steckt voller Schadstoffe
Am meisten Schadstoffe fanden die Tester in den Kinder-Boots und Plastikclogs von Aldi. Sie enthielten 190 mg DMF pro kg. 10 mg werden für diesen Schadstoff vom deutschen Umweltbundesamt (UBA) als Höchstmenge empfohlen, da er fortpflanzungsgefährdend und akut toxisch wirken kann.
7 von den 14 getesteten Kinderschuhen waren laut dem Nachrichtendienst scinexx.de zudem übermässig mit 2-Phenyl-2-propanol (2PP) belastet, das beim Einatmen die Schleimhäute reizen kann. Hierzu gehörten alle untersuchten Kinderschuhe von Lidl. Die Gummistiefel für Kinder von Tchibo enthielten dagegen deutlich zu viel von dem potenziell krebserregenden Schadstoff Naphthalin.
Etwas besser, aber auch nicht ungeschoren, kam die Migros als einzige Schweizer Marke im Test weg. Hier wurden teilweise zu hohe Werte für Schadstoffe aus der Gruppe der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) gefunden, die als krebserregend gelten. Ein Baby-T-Shirt enthielt zusätzlich Phthalate, welche zu den Weichmachern gehören, und giftige waschaktive Chemikalien aus der Gruppe der Nonylphenolethoxylate (NPE).
Bei dem Test handelt es sich jedoch nur um Stichproben. Die Ergebnisse sind deshalb mit Vorsicht zu betrachten und beziehen sich nur auf Funde von Schadstoffen in Einzelstücken.
Umwelt und Arbeiter leiden unter Schadstoffen am meisten
Je nach Kontakt mit den Schuhen oder anderer belasteter Kleidung, sind diese für Kinder beim Tragen nur bedingt schädlich. Viel grösser sei laut Greenpeace der Einfluss den sie auf die Produktionsländer und die Arbeiter vor Ort hätten.
Hier würden die Schadstoffe in das Oberflächengewässer kommen. Von dort aus gelangen sie schnell in die Nahrungskette. Die gesamte Untersuchung mit tabellarischer Darstellung aller Stichproben sowie der gefundenen Gifte finden Sie hier.
Quellen: Greenpeace, scinexx.de, Autor: Bianca Sellnow