Die Zecken sind wieder los: So schützt du dich am besten
Schon ein Stich kann genügen, damit Zecken gefährliche Erreger übertragen. Um so wichtiger ist es, sich so gut wie möglich vor den Spinnentieren zu schützen. Die 5 wichtigsten To Dos.
Zecken sind im Frühling und Herbst besonders aktiv, denn sie lieben feuchtes Wetter und Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad. Die kleinen Blutsauger kommen zwar hauptsächlich in Wäldern vor, halten sich aber entgegen der landläufigen Meinung, nicht auf den Bäumen auf, sondern in Bodennähe. Etwa bis auf eine Höhe von 80 Zentimeter sind die Spinnentierchen anzutreffen.
So schützt du dich auf der nächsten Wanderung oder beim Spaziergang im Wald am besten vor Zecken und den gefährlichen Zeckenstichen.
1. Nicht nur auf die Impfung vertrauen
Wer eine Zeckenimpfung gemacht hat, glaubt oft, sich nicht mehr um die kleinen Spinnentiere sorgen zu müssen. Doch dieser Schutz wirkt nur bedingt, und zwar gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME, die eine Hirnhautentzündung auslösen kann.
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Viel häufiger jedoch übertragen Zecken Bakterien, die zu Borreliose führt. Dagegen gibt es keine Impfung. Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt, kann sie gut behandelt werden. Jedoch sind die Symptome nicht immer eindeutig, was die Diagnose oft schwierig macht. Deshalb solltest du auch mit einer Zeckenimpfung immer vorsichtig sein.
2. Auf lange Kleidung setzen
Auch wenn es im Sommer mal wärmer wird, beim Ausflug in den Wald solltest du immer ein Langarm-Shirt und auf jeden Fall lange Hosen tragen und am besten hohe Schuhe. Wer möglichst sicher gehen möchte, dass die Zecken nicht unter das Hosenbein krabbeln, kann zusätzlich die Socke über die Hose ziehen.
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Trotz der langen Kleidung ist es sinnvoll, diese nach dem Ausflug gut abzusuchen. Denn die Zecken bleiben darauf haften und wandern so lange herum, bis sie einen Weg auf die Haut finden. Wer zudem möglichst helle Kleidung trägt, sieht Zecken, die an den Hosen oder der Jacke haften bleiben, viel schneller.
3. Körper zu Hause sofort überall absuchen
Selbst bei einem kurzen Streifzug durch hohe Gräser oder auch ein Picknick im Park können bereits Zecken an dir haften. Neben der Kleidung, und vielleicht der Picknick-Decke, solltest du daher auch unbedingt den ganzen Körper absuchen.
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Besonders gern stechen die kleinen Spinnentiere etwa in der Armbeuge zu. Aber auch jede andere Stelle am Körper kann ihnen zum Opfer fallen. Dein Vorteil: Meist laufen die Zecken zuerst eine Weile lang auf dem Körper herum, bevor sie zustechen. Bis zu 24 Stunden kann das dauern. Du hast also in vielen Fällen Zeit, die Tiere noch vor dem Stechen abzusammeln.
Gewusst? Zecken beissen nicht, sie stechen mit ihrem Stechapparat. Man kann also keinen Zeckenbiss haben, sondern nur einen Zeckenstich.
Die ZAHW hat eine App entwickelt, die vor Zeckenstichen schützen soll und wichtige Infos und Tipps bereit hält. Hier erfahren sie mehr zur Zecken-App.
4. Haustiere auf Zecken prüfen
Gerade Hunde oder auch Katzen, die draussen unterwegs sind, können übersät von Zecken nach Hause kommen. Shampoos, Tropfen, Halsbänder oder andere Mittel zur Vorbeugung können helfen, aber meist klappt das nur bedingt.
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Deshalb ist es auch bei Bello oder Büsi wichtig, regelmässig auf die Suche nach Zecken zu gehen. Was frühzeitig abgesammelt wird, kann weder das Haustier noch dich selbst stechen.
5. Nach einem Stich Zecke sofort und richtig entfernen
Trifft es dich trotz Vorsichtsmassnahmen einmal, und eine Zecke hat sich in deiner Haut festgesaugt, dann solltest du diese möglichst schnell entfernen. Viele Erreger überträgt das Tier nämlich erst nach mehreren Stunden. Ein schnelles Entfernen kann daher wichtig sein.
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Am besten verwendest du dafür eine Pinzette mit einer schmalen Spitzen. Dann die Zecke möglichst hautnah packen und langsam, gerade nach oben aus der Haut ziehen. Auf keinen Fall die Zecke drehen, da so der Kopf abbrechen und steckenbleiben könnte.
Pass beim Anlegen zudem auf, dass du die Pinzette nicht zu hoch ansetzen. Auf den gefüllten Unterleib zu drücken, kann dazu führen, dass die Zecke Blut und Erreger in deinen Blutkreislauf abgibt. Was du weiter beachten solltest, wenn du Zecken entfernst und was du tun kannst, wenn es schief geht.
Mehr zu den Verbreitungs- und Risikogebieten liest du im Beitrag: Zeckenstiche: Wie gefährlich sind sie in der Schweiz?