Mit organischem Dünger naturnah und wirksam Gemüse düngen

Auch im Biogarten brauchen stark zehrende Gemüsearten im Juli manchmal einen Nachschub an Nährstoffen. Im Interesse der Bodengesundheit sollte dafür jedoch kein chemischer, sondern besser organischen Dünger verwendet werden. Wie Sie Gemüse düngen mit Hornspänen, Brennnesseljauche & Co. und was dabei zu beachten ist.

Gemüse düngen - Was eignet sich, welche organischen Dünger gibt es?
Was eignet sich, um das Gemüsebeet im Garten zu düngen? Foto: © iStock / Thinkstock

Die wichtigsten Pflanzennährstoffe sind Stickstoff (in Form von Nitrat oder Ammonium), Kalium (Kali), Phosphat und Magnesium. Insbesondere Stickstoff ist generell für das Pflanzenwachstum unverzichtbar. Viel Blattmasse (Kohl, Spinat, Rhabarber) und rasches Wachstum (Tomaten, Gurken, Kürbis) bedeuten einen erhöhten Stickstoffbedarf. Reichlich Kalium ist vor allem für Wurzel- und Knollengemüse wichtig. Kali hingegen regelt die Zucker- und Stärkeeinlagerung und erhöht die Lagerfähigkeit dieser Gemüse.

Warum Gemüse düngen mit mineralischen Düngern problematisch ist

Mineralische Dünger wirken besonders schnell: Die enthaltenen Nährstoffe können von den Pflanzen direkt aufgenommen werden. Das macht das Ausbringen von Mineraldünger aber auch zu einer solchen Wissenschaft: Sind die für optimalen Wachstum benötigten Nährstoffkonzentrationen im Boden überschritten, werden die überdüngten Pflanzen kraftlos und krankheitsanfällig. Auch tun Mineraldünger nichts für die Bodengesundheit.

Mulchen: Natürliches Gemüse düngen leicht gemacht

Im naturnahen Garten ist dagegen das Gemüse düngen vergleichsweise einfach. Sofern Sie die Beete im Herbst oder zeitigen Frühjahr mit einer guten Grunddüngung aus Kompost oder Stallmist versorgt haben, brauchen Sie im Sommer eigentlich nur regelmässig frisch zu mulchen - am besten mit einem Gemisch aus etwas angetrocknetem Grasschnitt und Wildkräutern.

Besonders stickstoffreich sind die Blätter von Brennnessel und Beinwell - und natürlich Gründüngungspflanzen wie Bienenweide oder Lupine. Den Rest erledigen im gesunden Boden Kleinlebewesen und Mikroorganismen: Sie sorgen für eine stetige und vor allem ausgewogene Nährstofffreisetzung aus dem organischen Material.

Andere natürliche Dünger zum Gemüse düngen

Demgegenüber ist der Nährstoffgehalt häufig eingesetzter Biodünger nicht immer balanciert. Brennnesseljauche oder Hornspäne als Dünger liefern vor allem Stickstoff. Kompost ist phosphatreich und eher arm an direkt verwertbarem Stickstoff. Für die kombinierte Stickstoff- und Kalidüngung ist Vinasse - vergorene Zuckerrübermelasse - als Biodünger sehr gut geeignet.

Gemüse düngen für den Extra-Nährstoffkick

Wenn Sie meinen, Ihr Gemüse könnte einen Extrakick vertragen, nutzen Sie einen möglichst schnell wirkenden Biodünger. Da die Nährstoffe aus organischen Düngern erst durch Bodenlebewesen freigesetzt werden müssen, geben Naturstoffe wie Hornspäne sie erst nach und nach an den Boden ab.

Es gilt aber: Je gröber die Struktur des Düngematerials, desto langsamer wirkt der Dünger. So wirkt Hornmehl schneller als Hornspäne und flüssige Biodünger wirken schneller als feste. Beim Gemüse düngen dürfte die beste Wahl für den schnellen Stickstoffkick wohl 1 Liter Brennnesseljauche auf 10 Liter Giesswasser sein. Die richtige Dosis Kali bekommen Ihre Wurzelgemüse mit 100 Millilitern Vinasse pro 10 Liter Wasser.

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Komposterde kann man im Fachhandel kaufen oder im eigenen Garten herstellen. Alles, was es für diesen natürlichen Dünger braucht, sind pflanzliche beziehungsweise organische Abfälle. Am besten sammelt man diese in einem Kompostbehälter, der wie hier aus Holz gefertigt sein kann. Der natürliche Verwesungsprozess macht aus den Abfällen nach und nach Kompost. Wie Sie einen Komposthaufen anlegen finden Sie in unserem Artikel «Wie Sie einen Kompost im Garten und auf dem Balkon selbst anlegen».  Um die Qualität des Kompostes zu testen, nutzt man Kresse. Man füllt ein Glas halbvoll mit dem Bio-Dünger und ein anderes Glas mit Gartenerde. Man sät die Kresse aus und schliesst die Deckel. Wenn sich die Kräuter ohne Weiteres entwickeln, sind beide Böden schadstoffrei.  Tipp:  Den groben Kompost kann man feiner machen, indem man ihn durch ein sogenanntes Kompostgitter wirft. Es handelt sich hierbei um ein normales, grobes Gitter. Kompost ist sehr nährstoffreich, weswegen nicht zu viel davon zum Düngen verwendet werden sollte. Geeignet ist er als Generaldünger für alle Pflanzen. Foto: © audaxl / iStock / Thinkstock

Komposterde kann man im Fachhandel kaufen oder im eigenen Garten herstellen. Alles, was es für diesen natürlichen Dünger braucht, sind pflanzliche beziehungsweise organische Abfälle. Am besten sammelt man diese in einem Kompostbehälter, der wie hier aus Holz gefertigt sein kann. Der natürliche Verwesungsprozess macht aus den Abfällen nach und nach Kompost. Wie Sie einen Komposthaufen anlegen finden Sie in unserem Artikel «Wie Sie einen Kompost im Garten und auf dem Balkon selbst anlegen».

Um die Qualität des Kompostes zu testen, nutzt man Kresse. Man füllt ein Glas halbvoll mit dem Bio-Dünger und ein anderes Glas mit Gartenerde. Man sät die Kresse aus und schliesst die Deckel. Wenn sich die Kräuter ohne Weiteres entwickeln, sind beide Böden schadstoffrei.

Tipp:

Den groben Kompost kann man feiner machen, indem man ihn durch ein sogenanntes Kompostgitter wirft. Es handelt sich hierbei um ein normales, grobes Gitter. Kompost ist sehr nährstoffreich, weswegen nicht zu viel davon zum Düngen verwendet werden sollte. Geeignet ist er als Generaldünger für alle Pflanzen. Foto: © audaxl / iStock / Thinkstock

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