Von Skilanglauf bis Wintergolf: ökorrekter Wintersport im Überblick
Rodung, Pistenraupen und Schneekanonen: Skiurlaub steht nicht für nachhaltigen Wintersport. Deshalb wollen immer mehr Schweizer auf ökologische Alternativen umsteigen. Dafür geben wir einen Überblick an naturverträglichen Schneesportarten, wie zum Beispiel Winterwandern, Schlitteln oder Schlittschuhlaufen.

Immer weniger Schweizer wollen mit Skiern die Pisten runter brettern. Für Freeriden und Skiabfahrt gibt es naturverträgliche Alternativen, mit denen Schneebegeisterte umweltbewussten Spass haben können. Natursportler greifen deshalb häufiger zum Schneeschuh. Obwohl Schneeschuhwandern zu den nachhaltigen Wintersportarten zählt, werden nicht alle Langsamtreter automatisch zu Umweltschützern. Wer sich beim Schneesport der Umweltgefahren und ökologisch richtigen Verhaltensweisen bewusst ist, braucht auf das Vergnügen nicht zu verzichten.
Umweltbewusster Wintersport: Natur(schutz) muss sein
Intakte Natur bietet für Wintersportler den richtigen Rahmen, um sich zu erholen. Doch langsam macht sich der Klimawandel auch in den Skigebieten bemerkbar. Aus diesem Grund findet bei vielen ein Umdenken statt und sie wenden sich nachhaltigem Schneesport zu. Die Auswahl ist inzwischen gross: Langlauf, Winterwandern, Schlitteln, Hunde- und Pferdeschlitten fahren, Eislaufen und Schneegolfen.

Auf zwei Kuven kann man nachhaltig durch den Winter fahren. Foto: © Eric Fahrner - Fotolia.com
Langlauf: Nachhaltiger Wintersport, wenn man in der Spur bleibt
Skilanglauf ist gesund - sowohl für Sportler als auch für die Umwelt. Statt Bäume zu roden werden Loipen durch die Natur gezogen. Um Flora und Fauna nicht zu stören, passt man den Wegverlauf entsprechend an. Wer den Loipen folgt, gleitet ökologisch korrekt durch den Schnee. Im Gehschritt trainiert man Muskeln, Herz und Kreislauf. Für die optimale Urlaubsplanung bietet die Webseite Loipen Schweiz eine gute Übersicht über 2.300 Langlaufloipen. Eine Weiterentwicklung ist Nordic Skiing. Dabei verbindet man die Vorteile des Nordic Walking und Langlaufs miteinander: Auf speziellen Brettern hält man sich gelenkeschonend fit.
Schneeschuhwandern: Langsam durch die Winterlandschaft
Mit Schneeschuhen wandert man unabhängig von Loipen und Pisten durch die schneebedeckten Landschaften. Jeder ist selber verantwortlich, dass er die verschneiten Wege nicht verlässt. Um Wildruhezonen zu meiden und den vorgesehenen Pfaden zu folgen, können Wanderkarten oder die Webseite Wildruhezone weiterhelfen. Alternativ gibt es Trekkingangebote, bei denen Wanderer von Huskys begleiten werden. Mit der Kraft auf vier Pfoten gelingt dann der Aufstieg umso einfacher.
Was für den einen Spass, ist für andere störend
Skifahren, Freeriden aber auch Schneeschuhwandern können die Winterruhe der Wildtiere stören. Immer mehr zieht es in die Natur - in Gegenden, wo sich früher nur Gämse und Birkhühner aufhielten. So werden verschneite Bergregionen zu Konfliktzonen, die nun die Universität Bern mit neuen räumlichen Modellen vorhersagen kann. Damit ist es möglich, geeignete Wildruhezonen zu planen. So verhindert man künftig, dass Wildtiere durch die Menschen aufgescheucht werden und auf der Flucht überlebenswichtige Energie verlieren. Die Gefahr auf Wintersportler zu treffen, erhöht sich durch das Freeriden enorm. Infolgedessen meiden z.B. Birkhühner stark befahrene Gebiete völlig. Deshalb gibt der Schweizer Alpen-Club (SAC) einen Kodex für naturverträgliche Wintertouren heraus und ermöglicht so nachhaltigen Schneesport.