Wohnen im City-Baumhaus: «25 Verde» holt den Wald in die StadtMitten in Turin hat ein riesiges Baumhaus Wurzeln geschlagen. «25 Verde» heisst dieses innovative Projekt, das den Bewohnern neben viel Grün auch eine hohe Energieeffizienz sowie einzigartige Ein- und Ausblicke bietet.Foto: © Beppe Giardino / lucianopia.it Jürgen Rösemeier-Buhmann Merken Aufgebaut wie ein Wald: City-Baumhaus lässt Städter im Grünen leben 63 Apartments laden seit 2012 die Bewohner des ungewöhnlichen Hauses in der Turiner Via Chiabrera 25 auf eine Tour ins Grüne ein. Der italienische Architekt Luciano Pia baute mit «25 Verde» ein völlig neuartiges Haus, das an die Kindheitswünsche vom Leben im Baumhaus erinnert. Denn wie ein Baum wächst das stählerne Tragwerk des aus Holz gefertigten, 5-stöckigen Hauses, aus dem Turiner Asphalt. Im Inneren ist das mit langlebigen Lärchenschindeln verkleidete Gebäude verzweigt und asymmetrisch, als hätte es die Natur selbst gebaut. Die Bepflanzung besteht aus kleinen bis mittelgrossen Bäumen, Sträuchern und unzähligen kleinwüchsigen Pflanzen. Diese ranken direkt von der Fassade empor, sitzen in grossformatigen Kübeln und verschönern weitläufige Terrassen oder einmalige Dachgärten. Zusammen genommen bilden sie eine grüne und nachhaltige Wohnoase in einer sonst urbanen Beton- und Steinwüste. 1 von 7 Das begrünte Wohnhaus «25 Verde» des italienischen Architekten Luciano Pia steht inmitten eines ehemaligen Industriegebiets von Turin. Der seit 2013 bezugsfertige Bau soll einen weichen und wandelbaren Übergang von der Strasse zum Gebäudeinneren schaffen. Erreicht wird diese Harmonie zwischen Stadt und Natur durch gezielte Begrünung entlang der Fassaden und Balkonen mit Sträuchern, Gärten sowie Bäumen. Die Bewohner erhalten auch dank der durchlässigen und veränderbaren Struktur der Baumaterialien ein Gefühl, in einem modernen Baumhaus zu leben. Foto: © Beppe Giardino / lucianopia.it Von oben bis unten wächst das Baumhaus Auf insgesamt 6'500 Quadratmeter Fläche verteilt sich der Wohn- und Grünbereich des u-förmigen Gebäudes. Hinzu kommt ein grosser Innenhof, der als ein schatten- und sauerstoffspendender Hain die Grünfläche genauso ergänzt, wie die insgesamt 1'200 Quadratmeter messende Fläche für die privaten Dachgärten. Das Baumhaus der anderen Art überzeugt durch seine luftige Bauweise, in der sich Licht und Schatten abwechseln. Eintönige, homogene Fassaden sucht man im «25 Verde» vergebens. Die Konstruktion wirkt wie ein fliessender Übergang von der lärmenden Strasse, hinein in eine grüne Oase. Dabei ist es nicht alleine die Bepflanzung, die das Wohnen im Baumhaus aus Holz so einmalig und nachhaltig macht. Die im Sommer schattenspendenden Bäume und Sträucher reinigen die Luft, werden von gesammeltem Regenwasser gespeist und die Energieversorgung des Hauses gelingt mittels umweltfreundlicher Geothermie. Die installierte Erdwärmepumpe heizt das Baumhaus, genauso wie sie im Sommer kühlen kann. Auf einem deutschsprachigen Immobilienportal wird man sogar noch fündig, wenn man im «25 Verde»-Baumhaus wohnen möchte. Hier wird eine 5 Zimmer-Wohnung mit 180 m² Grundfläche über zwei Stockwerke angeboten. Inklusive sind: Drei Bäder, eine Garage, ein 40 m² grosser Wintergarten und zwei Terrassen in der Grösse von 20 und 40 m². Der angebotene Preis für eine Parzelle im Baumhaus beläuft sich auf 890'000 Euro (CHF 966'000, Stand: Ende November 2015). Lust auf Ferien im Baumhaus? Wir zeigen die coolsten Baumhaushotels in der Schweiz und Europa. City-Baumhaus ist nur eines von vielen spannenden Projekten Während die internationale Politik mehr oder minder erfolgreich auf Klimakonferenzen den Treibhausgasausstoss und die damit verbundene Erwärmung unseres Planeten bremsen will, haben Architekten wie Luciano Pia bereits bereits Lösungen für ein gesünderes Klima in der Stadt. Ein mit dem Baumhaus vergleichbares Objekt: Der Bosco Verticale in Mailand, zwei einmalig bepflanzte Hochhäuser mit vielen Vorteilen. Diese einmalige Gebäude bekommt nun sogar schon den ersten Ableger, und zwar mit dem Bosco Verticale Lausanne. Quellen: 25verde.it, lucianopia.it Autor: Jürgen Rösemeier-Buhmann