Dieses Hochhaus in Wien spart tonnenweise CO2

In Wien entsteht gerade das höchste Holzhochhaus der Welt. Dank des nachhaltigen Materials wird beim Bau jede Menge CO2 gespart. Einer von vielen Gründen, weshalb Architekten bei Hochhäusern vermehrt auch auf Holz setzen.

Ökologisch bauen mit Holz: Das geht auch bei Hochhäusern wie dem Hoho in Wien
Das Holzhochhaus in Aspern wächst in einer Stunde und 17 Minuten nach. Foto: © zVg cetus Baudevelopment GmbH und Rudiger Lainer u. Partner Architekten ZT GmbH

Was haben 24 Stockwerke mit 2300 Christbäumen zu tun? Jede Menge, denn 24 Etagen zählt das derzeit höchste Holzhochhaus der Welt, das mitten in der Seestadt Aspern, einem neuen nachhaltigen Quartier in Wien steht und gerade seinen Feinschliff erhält.

Damit man überhaupt einen Eindruck bekommt, wie viel Holz für das «HoHo» benötigt wurden, macht Caroline Palfy, Geschäftsführerin der «Cetus Baudevelopment» einen ungewöhnlichen Vergleich: «Jeder kennt den Christbaum am Wiener Christkindelmarkt. Heuer ist dieser 25 Meter hoch und stammt aus Vorarlberg.» Im «HoHo» würden rund 2300 solcher Christbäume stecken.

Impressionen vom höchsten Holzhochhaus der Welt

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Impressionen von der Baustelle des Holzhochhauses

In der Seestadt Aspern, einem ökologischen Quartier mitten in Wien, entsteht das derzeit höchste Holzhochhaus der Welt. Foto: © zVg cetus Baudevelopment GmbH

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Fahren Sie 20 Millionen Kilometer mit dem Auto

Die Christbäume oder besser das Holz aus heimischen Wäldern ist es auch, das dieses Hochhaus nachhaltig macht. Das Gebäude spart nicht nur jede Menge Platz, sondern auch tonnenweise CO2. Konkret: Gegenüber einem Bau in Stahlbeton sind es rund 2800 Tonnen CO2-Äquivalente, die gespart werden. Ein Personenwagen könnte damit 20 Millionen Kilometer oder 1300 Jahre lang täglich 40 Kilometer fahren. Ausserdem spart die Holzbauweise jede Menge Energie gegenüber der Ausführung in Stahlbeton.

Ein bisschen Beton braucht's eben doch

Genau genommen ist das 84 Meter hohe Holzgebäude in Wien ein Hybridgebäude, denn bei aller Holzliebe mussten Aufzugsschächte, Treppenhäuser und das Erdgeschoss aus Beton gebaut werden. Dennoch: Der Holzbauanteil liegt ab dem Erdgeschoss bei 75 Prozent.

Von besserem Klima und Recycling

Nebst gesparter Energie und reduziertem CO2 hat die Holzbauweise weitere Vorteile. Denn Holz kann ziemlich schnell nachwachsen. Um auf den Vergleich mit den Christbäumen zurückzukommen: In ihrem Beispiel erklärt Palfy, dass in österreichischen Wäldern jede Sekunde ein Kubikmeter Holz nachwachse und somit das gesamte Holzhochhaus in nur einer Stunde und 17 Minuten nachgewachsen sei.

Holz sorgt dank seiner Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und abzugeben, für ein angenehmes Raumklima und eine optimale Luftfeuchtigkeit. Gleichzeitig ist es je nach Sorte stabiler als Beton und gleichzeitig elastischer.

Was viele nicht wissen: Holz nimmt auch dann noch CO2 auf, wenn es nicht mehr als Baum im Wald steht.

Last but not least kann Holz recycelt werden. Beispielsweise kann das nachhaltige Baumaterial später zur Herstellung von Möbeln verwendet werden.

Viele gute Gründe also, die für den nachhaltigen Baustoff sprechen. Nicht zu Letzt deshalb folgen Planer und Architekten vermehrt dem Trend, Holz als ökologischen und gleichwertigen Baustoff zu nutzen.

Holzhochhäuser weltweit

So steht in Vancouver das Studentenwohnheim UBC Brock Commons mit 18 Stockwerken und einer Höhe von 53 Metern. Und bald soll in Chicago der «River Beech Tower» mit 80 Stockwerken und 228 Metern Höhe einen neuen Holz-Rekord aufstellen. Das höchste Holzhochhaus der Schweiz steht übrigens in Rotkreuz und hat eine Höhe von stolzen 60 Metern und 10 Geschossen. Bereits im Jahr 2010 wurde in Zug das erste Holzhotel der Schweiz eröffnet: Das Hotel City Garden mit vier Geschossen.

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