Keine Fortschritte in Japan: Grausame Jagd auf Delfine geht weiter

Trotz weltweiter Proteste geht Japan derzeit auf brutale Delfinjagd. Die harmlosen Meeressäuger werden zu hunderten in eine Bucht getrieben. Dort wird ein Teil von ihnen für Delfinarien aussortiert, die meisten aber werden grausam getötet.

Delfine werden in Japan gejagt
In Japan werden alljährlich tausende Delfine gejagt und brutal getötet. Foto: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

In der Bucht des japanischen Walfangorts Taiji wird wieder Jagd auf Delfine gemacht. Tierschützer vor Ort berichten davon, dass rund 250 Tümmler in die Enge der abgelegenen Bucht getrieben werden. Eine kleiner Teil von ihnen wird von Tiertrainern für Delfinarien aussortiert, die meisten aber werden geschlachtet und verarbeitet.

Melissa Sehgal, Aktivistin bei der Organisation Sea Shepherd, erläutert den besonders grausamen und langen Tötungsprozess: «Beim Schlachten wird ein Metallstab in die Wirbelsäule des Delfins gehämmert. Diese Delfine sterben nicht sofort. Es dauert zwischen 20 und 30 Minuten, bis sie verendet, ausgeblutet, erstickt oder ertrunken sind.» Um diese brutale Vorgehensweise vor der Öffentlichkeit zu verbergen, wird das Massaker durch einen Vorhang abgeschirmt.

Delfine grausam schlachten: Japan beruft sich auf Tradition

Seit das Delfin-Gemetzel durch die Oscar-prämierte Doku «Die Bucht» in den Fokus der Öffentlichkeit gelangte, setzen sich immer mehr Organisationen und Politiker für den sofortigen Stopp der grausamen Fangmethoden ein. Darunter befindet sich auch die US-Botschafterin in Japan Caroline Kennedy, die sich via Twitter «tief besorgt über die Unmenschlichkeit» zeigt. Sie betonte, dass die US-Regierung jede Form der Treibjagd-Fischerei ablehne und übte ihre Kritik sowohl auf Englisch als auch in japanischer Sprache.

Die japanische Regierung wehrt sich derweil gegen die Kritik aus den USA und verweist auf die lange Tradition des Fischfangs in Japan. Die Methoden der Delfin-Jagd würden «auf Grundlage des Gesetzes in geeigneter Weise» durchgeführt, so der Sprecher der japanischen Regierung, Yoshihide Suga. Laut Gesetz dürfen in Taiji und einigen anderen Walfangorten in der Jagdsaison von September bis März bis zu 20.000 Delfine auf diese Weise getötet werden.

Quellen: Spiegel.de, 20min.ch, tagesspiegel.de; Text: Petra Zölle
 

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