Imposanter Bartgeier: Grösster Greifvogel ist zurück in der Schweiz
«Gemsengeier» oder «Lämmergeier» waren einst seine Namen. Sie deuten an, warum auf den Bartgeier früher sogar Abschussprämien ausgesetzt waren und er so ausgerottet wurde. Doch inzwischen ist der grösste Greifvogel der Schweiz hier wieder heimisch.
Annähernd drei Meter Spannweite kann so ein Bartgeier erreichen. Mit diesen mächtigen Schwingen muss der Greifvogel dann auch fünf bis sieben Kilo Gewicht in die Lüfte schwingen. Er lebt im Gebirge, nistet gerne in Felsnischen und ernährt sich von Aas und Knochen.
Lebendfutter, so wie die in seinen volkstümlichen Namen anklingenden Gemsen oder Lämmer, stehen so gar nicht auf seinem Speiseplan. Vielmehr ist er eine Art Gesundheitspolizei, denn durch das Fressen von Aas schafft er übrig Gelassenes weg, das sonst gammeln könnte.
Aussiedlungen brachten den Bartgeier zurück in die Schweiz
Mit sehr viel Aufwand, unter anderem von der Organisation Pro Bartgeier, wird der Bartgeier seit 1978 in der Schweiz sowie in Österreich, Frankreich und Italien wieder angesiedelt. Zoos in ganz Europa helfen hierbei mit einem Zuchtprogramm – und das mit Erfolg.
Etwa 130 Exemplare wurden alleine seit 1986 in die Freiheit entlassen. Vornehmlich in Nationalparks liegen die vier Orte, an denen die imposanten Greifvögel ohne Störungen leben dürfen. Dazu gehören Gebiete um Rauris am Hohen Tauern, im Engadin sowie am Stilfser Joch.
In Freiheit geborene Bartgeier sind hierzulande laut der Dokumentation von Pro Bartgeier bisher vor allem im Engadin und dem Wallis anzutreffen. Bis 2013 konnten so immerhin 20 in der Schweiz geborene Bartgeier identifiziert werden.
Fakten zum Bartgeier im schnellen Überblick
- Über 100 Bartgeier sollen aktuell in der Schweiz heimisch sein
- Der Bartgeier brütet 60 Tage; erst nach 100 Tagen werden seine Küken flügge und verlassen das Nest erstmals
- Im Nationalpark der Schweiz ist die Wahrscheinlichkeit besonders grosse, einmal einen Bartgeier kreisen zu sehen
- Der Bestand des Greifvogels in ganz Europa soll laut Schätzungen zwischen 600 und 1000 Bartgeiern liegen.
- Die Tiere sind an vielen Orten zu finden, neben den Alpen gehören dazu auch die Pyrenäen, Sardinien, Griechenland und Georgien sowie Aserbaitschan
Mehr zum erfolgreichen Schutz und der Wiederansiedlung von Greifvögel finden Sie im Beitrag Erfolg für den Tierschutz: Endlich mehr Greifvögel in der Schweiz und in welche weiteren wilden Überraschungen halten Schweizer Wälder für uns bereit?
Quellen: wild.uhz.ch, Vogelwarte.ch, Bartgeier.ch