Erfolg für den Tierschutz: Endlich mehr Greifvögel in der Schweiz
Als Brutvögel sind ungefähr 11 Arten von Greifvögeln in der Schweiz bekannt. Nachdem einige Arten praktisch ausgestorben waren, ist es in den letzten Jahren durch Initiativen von Naturschützern gelungen, diesen Trend wieder umzukehren.
Warum sind Greifvögel in der Schweiz gefährdet?
Nicht alle Greifvögel der Schweiz sind gleichermassen gefährdet. Arten wie Mäusebussard oder Turmfalke waren immer zumindest stabil in ihrem Bestand oder sogar vielfach vorhanden. Diese Vögel sind in ihren Nahrungsgewohnheiten und in der Wahl des Lebensraumes relativ anpassungsfähig.
Dagegen sind stärker spezialisierte Greifvögel der Schweiz bedroht, wenn der Lebensraum der Vögel sich zu stark verändert. Früher wurden zudem sogenannte Raubvögel auch in der Schweiz von Menschen, die sie als Nahrungskonkurrenten betrachteten, gejagt und ausgerottet.
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1. Bei der Wahl seines Lebensraumes ist der Wanderfalke nicht allzu wählerisch. Neben Gebirgen und Klippen lebt der Greifvogel auch in der Kulturlandschaft und in Städten. Hier jagt er vor allem andere Vögel, die er im Flug erbeutet. Meist wartet der Wanderfalke auf einem Ansitz auf seine Beute, um blitzschnell zuzuschlagen. Im Sturzflug erreicht er eine Geschwindigkeit von über 300 Km/h.
In den 1950er Jahren geriet der Wanderfalke an den Rand des Aussterbens. Erst durch Schutzmassnahmen und einzelne Pestizidverbote fasste der Greifvogel langsam wieder Fuss. Heute haben sich die Bestände erholt, sodass wieder 300 bis 400 Paare in der Schweiz leben. Foto: © Donyanedomam / iStock / Thinkstock
Ein Habicht schlägt schon einmal ein Hühnerküken, eine Taube oder ein junges Kaninchen, wenn diese ungeschützt sind. Der Bartgeier, grösster Greifvogel der Schweiz und ein Aasfresser, stand sogar im Ruf, ganze Lämmer zu «rauben». Es gab Märchen von Adlern, die kleine Kinder mit sich fortgetragen haben sollen.
Eurasischer Habicht. Foto: Norbert Kenntner / Wikipedia (CC BY-SA 3.0)
Mittlerweile wird die Bezeichnung Raubvögel in der Schweiz jedoch nicht mehr verwendet, einerseits um das Image der Greife zu verbessern und andererseits um eine Verwechslung mit dem zoologischen Begriff «Raubtiere» zu vermeiden.
Schutz und Wiedereinbürgerung von Greifvögeln in der Schweiz
Durch das Ende der Bejagung und Verfolgung konnten sich die Bestände des Rotmilans und des Steinadlers inzwischen erholen. Der bereits im 19. Jahrhundert ausgerottete Bartgeier konnte in einem Schutzgebiet erfolgreich ausgewildert werden, es gibt wieder einzelne Brutpaare. Um die bisherigen Erfolge halten und ausbauen zu können, ist es aber dringend notwendig, die Landschaftsvielfalt, für die die Schweiz so berühmt ist, zu erhalten und damit den Lebensraum der Vögel zu schützen.