Die Ringelnatter ist in der Schweiz am häufigsten zu finden
Sie ist in grossen Teilen Europas und Asiens zuhause. In der Schweiz gilt sie sogar als die am häufigsten vorkommende Schlangenart. Wie Sie die Ringelnatter erkennen und wo sie überall lebt.
Die tagaktive Ringelnatter bekam ihre Bezeichnung durch zwei orangefarbene Flecken an ihrem Hinterkopf. Sie sind jeweils wie ein Halbmond geformt und wirken fast wie ein Ring um ihren Hals. Diese Schlangenart hat farblich viele Facetten und ist in der Schweiz in etwa in braun, grau oder oliv zu finden. Unterbrochen wird diese Grundfarbe von typischen schwarzen Flecken.
Die männlichen Ringelnattern messen in der Schweiz maximal vergleichsweise geringe 75 Zentimeter, wohingegen die Weibchen bis zu 145 Zentimeter gross werden können. Das schaffen sie hierzulande allerdings eher selten. Übrigens: Giftig ist die Schlange übrigens nicht.
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Die Ringelnatter (Natrix natrix) ist nahezu in der ganzen Schweiz heimisch, einzig in den Hochalpen und teilweise im Jura fehlt sie. Schweizer Ringelnattern gehören zwei Unterarten an. Im Nordosten lebt die sogenannte Nominatform (Natrix natrix natrix), während die Tiere im Rest des Landes Barrenringelnattern (Natrix natrix helvetica) sind. Foto: © David & Micha Sheldon / f1online / Thinkstock
Lebensraum der Ringelnatter in der Schweiz
Die Ringelnatter gehört zu den flexiblen Reptilien, sie ist verbreitet von der Mongolei bis hinauf nach Skandinavien. Deshalb kommt sie auch in der Schweiz gut mit den unterschiedlichen Klimazonen zurecht. Bis auf manche Gebiete im Jura und den Hochalpen ist die Ringelnatter nahezu überall in der Schweiz heimisch. Selbst in Höhen von bis zu 1'600 Metern finden sie einen geeigneten Lebensraum.
Dabei lebt die Ringelnatter stets nahe bei Gewässern, wie unberührten Bachläufen, Flüssen und Seeufern, in Flachmooren oder Auen, aber auch in Kies- und Tongruben, in denen sie Wasser vorfindet. Deshalb gehört sie auch zu den drei Arten von Wasserschlangen in der Schweiz. Seltener sichtet man eine Ringelnatter in Parks oder Privatgärten.
Zum Überwintern sucht sie sich Säugertierbauten und Erdhöhlen, hohle Bäume oder Mauerspalten. In seltenen Fällen kann das auch mal ein Keller sein. Von November bis März hält sie sich in ihrem gewählten Unterschlupf auf.
Die Ringelnatter frisst, was gerade da ist
Amphibien bevorzugt die Ringelnatter als Nahrung. Erdkröten und Frösche sind hierbei ihre Favoriten. Aber mit Molchen, Eidechsen, Mäusen, Fischen, Jungvögeln oder Vogeleiern gibt sie sich zufrieden. Somit ist die Ringelnatter auch bei ihrer Nahrung relativ flexibel und kann sich auf die Gegebenheiten vor Ort einstellen.
Biss der Ringelnatter ist nicht gefährlich
Eigentlich bekommen Sie die Ringelnatter nur schwer zu sehen, denn sie ist sehr scheu. Wenn Sie doch mal auf die Schlange treffen, wird sie wahrscheinlich erstarren und abwarten, bis Sie wieder verschwunden sind. Erst wenn sie erkennt, dass keine Gefahr mehr droht, bewegt sie sich wieder.
Von der Ringelnatter gebissen zu werden, ist daher recht unwahrscheinlich. Kommt es unglücklicherweise doch mal zu einem Biss, ist dieser allenfalls schmerzhaft. Giftig ist die Schlange nicht und obwohl sie kräftig zuschnappen kann, sollte ein Biss in der Regel nicht gefährlich für den Menschen werden.
Die Ringelnatter gilt in der Schweiz als gefährdet
Die übliche Zersiedelung, der Strassenbau und Pestizidbelastungen, verringern die Nahrung sowie den Lebensraum für die Ringelnatter und lassen ihre Bestände so immer weiter zurückgehen. Obwohl sie so flexibel ist, gilt die Schlange daher mittlerweile als gefährdet hierzulande. Mehr zu weiteren Schlangen in der Schweiz lesen Sie in dem Beitrag «Welche Schlangen sind in der Schweiz einheimisch?»