Upcycling für die Füsse: Dieser neue Laufschuh reinigt das Meer
In den Meeren sammelt sich immer mehr Müll an. Mit einem Upcycling-Laufschuh will adidas dagegen ankämpfen. Der Sneaker besteht fast nur aus Plastik, das aus den Ozeanen gefischt wird, und soll Tonnen von Abfällen wiederverwerten.
95 Prozent des Obermaterials bestehen bei dem Laufschuh aus dem gesammelten Plastik. Der nachhaltige Sneaker entstand in Zusammenarbeit mit der Initiative «Parley for the Ocean». Diese sammelt das Plastik an den Küsten der Malediven und adidas verwandelt es dann in seinen Upcycling-Laufschuh. Neben dem aufbereiteten Plastik aus dem Meer kommen dabei zudem weitere wiederverwertete Materialen zum Einsatz, wie etwa recycelter Polyester.
Die Kooperation mit Parley Ocean Plastic geht aber noch weiter. Im November 2016 stehen etwa die Fussballer von Bayern München und Real Madrid für je ein Spiel in Upcycling-Trikots aus Meeresplastik auf dem Rasen.
Foto: © adidas Group
Upcycling-Produkte sind erste Schritte in eine nachhaltige Richtung
adidas hat sich zum Ziel gesetzt, im nächsten Jahr mindestens 11 Millionen Plastikflaschen aus dem Meer zu Schuhen und Trikots zu verarbeiten. Bis Ende 2017 werden so unter anderem eine Million der Upcycling-Laufschuhe entstehen.
Und so löblich das Engagement des Unternehmens auch ist, zum wirklich nachhaltigen Konzern fehlt es noch an entscheidenden Schritten. So kritisiert beispielsweise die Clean Clothes Kampagne, dass adidas nicht gewillt sei, sich für eine ausreichende Bezahlung der Arbeiter in seinen Produktionsländern einzusetzen.
Umwelt-Initiative befreit Meere weltweit vom Plastikmüll
«Parley for the Ocean» ist ein Netzwerk, dass sich für den Schutz der Ozeane einsetzt und aufklärt, wie schön aber auch empfindlich die Weltmeere sind. Zusammen mit lokalen Organisationen wie den Surfers Against Sewage im Vereinten Königreich oder Sustainable Coastlines Hawaii säubert Parley weltweit die Küsten vom Plastikmüll. Partner der Initiative wie adidas oder das Mode-Unternehmen G-Star verarbeiten das gesammelte Plastik anschliessend in ihren Upcycling-Produkten.
Text: Anja Stettin