Sonnenschutz beim Wintersport: So schützen Sie Ihre Haut am besten
Bei tiefblauem Himmel und strahlendem Sonnenschein macht Wintersport gleich doppelt Spass. Doch was sagt Ihre Haut dazu? So finden Sie den richtigen Sonnenschutz für das Schneevergnügen oder den Liegestuhl vor der Berghütte.
Im Winter ist es kalt - dabei wird oft übersehen, dass die Sonnenstrahlung trotzdem intensiv sein kann, ganz besonders in den Bergen und wenn Schnee liegt. Damit birgt gerade der Wintersport die Gefahr von Sonnenbränden und langfristigen gesundheitlichen Folgen.
Schutz vor Hautkrebs: Sonnencreme beim Wintersport
Nach Informationen der Schweizer Krebsliga gehört unser Alpenland zu den «Top 10-Ländern» hinsichtlich sonnenbedingtem Hautkrebs. Deshalb sei es wichtig, einige Regeln zu berücksichtigen. Dazu gehört auch, in den Bergen besonders auf den Sonnenschutz zu achten. Selbst bei bewölktem Himmel können UV-Strahlen zur Erdoberfläche durchdringen. Die Experten weisen auch darauf hin, dass Sonnencreme als UV-Schutz nicht ausreicht. Daher sollte man sich der direkten Sonneneinstrahlung so wenig wie möglich aussetzen. Sonnenschutzmittel mit UV-Filtern tragen dazu bei, mögliche Gesundheitsschädigungen zu minimieren.
Sonnenschutz: Die richtigen UV-Filter anwenden
Das wichtigste Kriterium für ein hohes Schutzniveau ist eine ausreichende Wirkung gegen UVB- und UVA-Strahlung. Sonnenschutzmittel enthalten chemische oder physikalische UV-Filter. Oftmals werden sie in Kombinationen eingesetzt, um einen breiten Schutz zu gewährleisten.
Schutz vor Sonnenbrand und Hautkrebs im Winter
Die Haut vergisst nicht. «Bereits ein Sonnenbrand ist zu viel», teilt das von Ärzten betriebene Informationsportal sprechzimmer.ch mit. Auch wenn die Symptome eines Sonnenbrands wie gerötete und brennende Haut nach wenigen Tagen wieder verschwinden: Ungeschehen lässt sich die Einwirkung der Strahlung nicht mehr machen. Nach den Angaben der medizinischen Experten verfügt die Erbsubstanz der Haut über ein Gedächtnis. «Je mehr Sonnenbrände sich ansammeln, desto mehr steigt das Risiko, dass sich später im Lauf des Lebens ein Hautkrebs entwickelt».
Studie: Wintersportler vernachlässigen den Sonnenschutz
Wie häufig dies besonders im Winter unterschätzt wird, zeigt ein Beitrag des Fernsehmagazins «Puls» vom 30. Januar 2012. Das Fazit: Aufgrund der intensiven UV-Strahlung in den Bergen sollte Sonnenschutz beim Wintersport regelmässig erneuert werden, und zwar möglichst alle zwei Stunden. Laut einer amerikanischen Studie hält sich jedoch nur jeder fünfte Skifahrer daran.
Grundsätzlich können Sie im Wintersport die Sonnenschutzmittel verwenden, die auch in der heissen Jahreszeit zum Einsatz kommen. Vorausgesetzt allerdings, der Schutzfaktor ist hoch genug, um der intensiven Alpensonne standzuhalten. Ausserdem gibt es spezielle Winter-Sonnencremes mit Lichtschutzfaktoren bis 50.
Mit dem optimalen Sonnenschutz sorglos den Winter geniessen. Foto: © SerrNovik / iStock / Thinkstock
Das Konsumentenmagazin Saldo liess im Dezember 2012 acht Winter-Sonnencremes hinsichtlich ihres UV-Schutzes untersuchen. Dafür kaufte es preisgünstige und kostspieligere Produkte (Preisklasse von 7.70 bis 41.90 Schweizer Franken) bei verschiedenen Anbietern ein. Das Ergebnis fiel weitgehend positiv aus: Sechs Cremes wurden mit dem Testurteil «gut» bewertet. Darunter auch das günstigste Produkt «Sun Look, Active Sun Crema + Lipstick» von Migros, eine Creme mit dem Sonnenschutzfaktor 30.
Ein Produkt fiel wegen des unzureichenden Sonnenschutzfaktors durch: Die Packung der Arosana Sonnencreme weist einen UV-Schutzfaktor von 25 aus. Der Labortest ergab jedoch nur einen Wert von 12,5. Eine Schutzwirkung also, die nur halb so hoch ist wie ausgewiesen! Grund genug, die Creme mit «ungenügend» zu bewerten.
Wie bei allen Kosmetika gibt es jedoch auch bei Sonnencremes noch einen weiteren Aspekt: Wie sieht es mit den Inhaltsstoffen und der Nachhaltigkeit aus? Es zeigt sich, dass Naturprodukte hier insgesamt besser abschneiden.
Sonnenschutz: Naturkosmetik liegt vorn
Im August 2012 berichtete Konsumententipp über Sonnenschutzmittel und bezog sich dabei auf eine Untersuchung des deutschen Magazins «Öko-Test» (Ausgabe 7/2012). Dabei waren 22 Produkte mit Faktor 20 auf bedenkliche Stoffe geprüft worden. Auch vier Naturkosmetika mit mineralischem Filter befanden sich darunter. Das Ergebnis: Die Naturprodukte schnitten jeweils mindestens mit «gut» ab, während ein Drittel der anderen Produkte sich als «mangelhaft» bis «ungenügend» erwiesen. Ausschlaggebend für die negative Bilanz waren bedenkliche UV-Filter und Parabene sowie Duftstoffe, die Allergien auslösen können.
Einige der Testsieger sind auch in der Schweiz erhältlich. Zum Beispiel die mit «sehr gut» bewertete Sante Soleil Sun Lotion sowie die jeweils mit «gut» bewertete Eco Cosmetics Sonnencreme für sensible Haut und die Sun Sensitiv Neutral Sonnenmilch von Lavera. Zu beachten ist allerdings, dass diese im Sommer getesteten Produkte lediglich den mittleren Lichtschutzfaktor 20 aufweisen - für intensive Sonneneinstrahlung sind sie also nur bedingt geeignet.
Quellen: Krebsliga Schweiz, Bundesamt für Gesundheit (BAG), Sprechzimmer.ch, Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), saldo/Konsumententipp, Ökotest