Diese Naturprodukte helfen gegen Muskelkater

So schön Bewegung und Sport in der Freizeit oder in den Ferien auch sind, besonders für Untrainierte haben sie oftmals schmerzhafte Nebenwirkungen. Muskelkater kann einem einige freie Tage verleiden. Doch es gibt Naturprodukte, die helfen - und sich prima mit Wellness zu Hause oder im Hotel verbinden lassen.

Welche Naturprodukte bei Muskelkater helfen
Steife schmerzende Glieder nach dem Sport, das ist Muskelkater. Foto: © Stockbyte / Thinkstock

Wohl jeder kennt die Schmerzen, die einen für mehrere Tage lahmlegen können. Bei einem starken Muskelkater sind die Glieder förmlich steif und ihr Bewegungsradius ist verkleinert. Die betroffenen Muskeln sind hart, empfindlich gegen Druck und kraftlos. Wie das Magazin «Beobachter Gesundheit» berichtet, kann die maximale Kraft eines Muskels dadurch um bis zu 30 Prozent reduziert sein.

Kann man einen Muskelkater verhindern?

Auch wenn es einige Naturprodukte und Hausmittel gibt, ist es natürlich am besten, wenn der Muskelkater gar nicht erst auftritt. Um vorbeugen zu können, ist es gut, einiges über seine Entstehung zu wissen. Meist treten die Symptome nach ungewohnten oder besonders stark belastenden körperlichen Aktivitäten auf. Darum gilt grundsätzlich: Nichts übertreiben, die Sache Schritt für Schritt angehen, möglichst verbunden mit Aufwärmübungen. Also an den ersten Tagen der Skiferien oder des Wanderurlaubs vielleicht nur die Vormittage für die Aktivität einplanen und nachmittags etwas anderes unternehmen. Zum Beispiel können Sie ein Wellnessbad mit Saunalandschaft besuchen, das hilft obendrein bei der Vorbeugung von Muskelkater.

Das beste Naturmittel gegen Muskelkater: Viel Wärme

Dem Bericht des SRF-Magazins «Puls» zufolge gibt es nur eins, das wirklich gegen Muskelkater hilft: «Viel Wärme durch ein heisses Bad oder den Gang in die Sauna. Das lindert nicht nur die Schmerzen, es beschleunigt auch den Heilungsprozess.» Also: nach dem Skifahren, Wandern oder Radfahren das Wellnessangebot im Hotel oder dem nahe gelegenen Spa nutzen, oder zumindest ausgiebig und möglichst heiss Duschen. Verfechter der Naturmedizin wiederum kennen noch eine ganze Reihe von Mitteln, die sich stattdessen oder ergänzend anwenden lassen.

Wie entsteht eigentlich Muskelkater?

Lange nahm man an, dass die Schmerzen nach dem Sport mit einer Übersäuerung der Muskulatur zusammen hängen. Doch diese Theorie ist inzwischen überholt, berichtet unter anderem auch «Puls». Vielmehr fand man heraus, dass kleinste Risse in den Muskelfasern die Ursache sind. Aus diesem Grund sei es auch falsch, ein lange praktiziertes «Hausmittel» anzuwenden: Einfach noch mehr Sport treiben. Dies schade mehr, als es nütze. Einige Experten vertreten auch die Ansicht, dass sich die Ursachen aus mehreren Faktoren zusammensetzen und eine Anreicherung von Stoffwechselprodukten im Muskelgewebe in Kombination mit den Rissen zu den Beschwerden führt.

Naturprodukte bei Muskelkater

Vor dem Sport mit durchblutungsfördernden Ölen einreiben, das unterstützt die Muskeln. Foto: © iStockphoto / Thinkstock

Einige Tipps gibt beispielsweise Beatrice Stutz-Lämmli. Die Heilpraktikerin betreibt eine Praxis für klassische Homöopathie in Adligenswil und hat sich unter anderem mit dem Phänomen Muskelkater auseinandergesetzt. Auch für sie lautet die Grundregel Nummer Eins «Die sportlichen Leistungen langsam aufbauen». Vor dem Sport könnten zudem durchblutungsfördernde Öle unterstützend eingerieben werden, insbesondere Öle aus Johanniskraut, Arnika, Wacholder und Rosmarin.

Nach dem Training sollte man die Aktivitäten langsam einstellen und den Spannungszustand der Muskulatur mithilfe von Dehnübungen wieder senken. Beim Jogging ist dies selbstverständlich, in ähnlicher Form können solche Massnahmen jedoch auch auf das Skifahren übertragen werden. Eine Idee wäre es zum Beispiel, nach dem Abschnallen der Bretter in Strassenschuhe zu schlüpfen und sich bei einem kleinen Spaziergang «auszulaufen».

Kneippen und andere Naturmittel gegen Muskelkater

Beatrice Stutz-Lämmli empfiehlt zudem Kneippen nach dem Sport (Wechselduschen im Turnus 3 Minuten warm, 20 Sekunden kalt) oder ebenfalls Saunagänge. Auch leichte Massagen können ihrer Einschätzung nach helfen, sie rät jedoch zur Vorsicht. «Zu starke Massagen stellen eine zusätzliche mechanische Irritation der bereits lädierten Muskeln dar und verzögern somit den Heilungsprozess.» Darüber hinaus führt die Homöopathin Entspannungsbäder mit Rosmarin oder Fichtennadeln als Hausmittel an. «Wärme und Heilpflanzen regen die Durchblutung an.» Dies gelte auch für leichte Bewegung, die daher den Heilungsprozess fördere. Allerdings ist im Zweifelsfall abzuklären, ob nicht eine grössere Muskelverletzung vorliegt, denn dann sollten Ruhepausen eingelegt werden.

Vorsicht bei anhaltenden Schmerzen

Ein Muskelkater tritt in der Regel zeitverzögert nach dem Sport auf und ist in der Regel nach einigen Tagen wieder verschwunden. Bei ungewöhnlichen, extremen oder lange anhaltenden Schmerzen ist ein Gang zum Arzt unerlässlich. Nur auf diese Weise lässt sich abklären, ob nicht doch ein grösserer Muskelfaseriss oder eine andere Verletzung vorliegt.

Weitere Naturheilmittel gegen Muskelkater

Die Homöopathin Beatrice Stutz-Lämmli hat noch einige weitere Tipps gegen Muskelkater, unter anderem diese:

  • Einreiben mit einer pflanzlichen Salbe, z.B. Arnika, Beinwell/Wallwurz (Symphitum).
  • Umschläge mit Arnika (1 TL Blüten mit ¼ l kochendem Wasser übergiessen, zehn Minuten ziehen lassen; oder 1 EL Tinktur mit ¼ l Wasser verdünnen). Bei äusseren Verletzungen aufpassen: Arnika nie auf offene Wunden geben!
  • Heublumen-Wickel oder ein Heublumenbad.
  • Kalte Kompressen auflegen
  • Magnesium (löst Verspannungen und wirkt entkrampfend)

Linktipp: Austausch «Betroffener» zum Thema Muskekater

Zum Thema Hausmittel gegen Muskelkater gibt es auch regen Austausch im Forum von www.symtome.ch, nach eigenen Angaben das grösste Gesundheitsportal der Schweiz. Zu berücksichtigen ist, dass es sich zumeist um Ratschläge von Privatpersonen handelt, dies aus eigener Erfahrung berichten.


Quellen: Beobachter Gesundheit, Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), Praxis für klassische Homöopathie Beatrice Stutz-Lämmli, symtome.ch

Text: Christine Lendt

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