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Blasenentzündung – Ursachen, Symptome & Hausmittel gegen Zystitis

Welche Hausmittel gegen Blasenentzündung helfen, was die Ursachen und Symptome sind plus was Sie vorbeugend gegen schmerzhafte Zystitis tun können.

Blasenentzündung: Ursachen, Symptome plus Hausmittel gegen Zystitis
Gegen eine Blasenentzündung helfen viele natürliche Hausmittel und vor allem Wärme. Foto: © Carlo107 / iStock / Getty Images Plus  

Im Artikel

Die Ursachen einer Blasenentzündung

Eine Blasenentzündung ist eine Entzündung der Harnröhre. Meist sind es Escherichia-coli-Bakterien, auch E.coli-Bakterien oder einfach E. coli genannt, die eine entzündete Blase verursachen. Sie sind eigentlich natürlicher Bestandteil der Darmflora, können aber von der Analregion über die Harnröhre in die Blase gelangen. Als Abwehrreaktion entsteht eine Entzündung.

Der Harnwegsinfekt, auch Zystitis genannt, befällt in den überwiegenden Fällen Frauen, da diese im Vergleich zu Männern eine sehr kurze Harnröhre haben. Die Bakterien können so leichter in die Harnblase gelangen.

Ursachen für eine Blasenentzündung gibt es unterschiedliche. So kann ein geschwächtes Immunssytem durch Stress, Übermüdung oder infolge einer Erkältung der Grund für eine entzündete Harnröhre sein. Auch falsche oder übermässige Hygiene sowie häufiger Geschlechtsverkehr (man spricht von Honeymoon-Zystitis) können dafür verantwortlich sein, dass sich die Blase entzündet.

Die Symptome einer Zystitis

Wer sie einmal hatte, weiss, dass die Infektion richtig unangenehm und schmerzhaft sein kann. Erstes Symptom ist meist häufiges Wasserlassen.

Achten Sie auf folgende Symptome:

  • Der Harndrang nimmt zu.
  • Das Wasserlassen brennt, sticht und schmerzt.
  • Oft lösen sich nur kleine Mengen Urin.
  • Krampfartiger Schmerz oder Bauchschmerzen sind möglich.
  • Manchmal fühlt man sich sogar krank und schlapp.

Wann Sie zum Arzt sollten

Wenn keine weiteren Beschwerden auftreten und die Infektion in wenigen Tagen deutlich besser wird, dann gilt die Zystitis unter Medizinern als «unkompliziert» und eine Behandlung durch den Arzt ist meist nicht nötig.

Wenn Sie Blut oder Eiter im Urin wahrnehmen, hohes Fieber haben oder in der Nierengegend starke Schmerzen verspüren, dann ist eine Behandlung dringend nötig.

Es besteht die Gefahr, dass die Infektion von der Blase aufgestiegen ist und eine Nierenbeckenentzündung ausgelöst hat. Eine ärtzliche Therapie gegen die bakterielle Infektion ist unumgänglich. Für die Therapie wird meist ein Antibiotkum eingesetzt. Der Mediziner spricht von einer «komplizierten» Zystitis.

Auch wenn zum schmerzhaften Wasserlassen weitere Beschwerden oder Symptome hinzukommen, wenn Sie schwanger sind, unter Diabetes leiden, in den Wechseljahren sind, bei wiederkehrenden Blasenentzündungen oder wenn Sie eine geschwächte Immunabwehr haben, ist eine Behandlung durch den Arzt ratsam.

Wichtig: Für Männer und Kinder ist ein Arztbesuch immer zu empfehlen.

Um die Symptome einer unkomplizierten Harnwegsinfekt zu mildern, helfen die folgenden Hausmittel und pflanzlichen Arzneimittel.

9 Hausmittel und Tipps gegen Blasenentzündung

Diese Hausmittel bieten schnelle Hilfe gegen eine entzündete Blase. Wenn die Symptome aber nicht innert weniger Tage besser werden oder sie sogar Blut oder Eiter im Urin wahrnehmen, ist ist eine ärztliche Therapie dringend zu empfehlen.

1. Viel trinken

Wichtig ist bei einer Entzündung der Harnröhre die Flüssigkeitszufuhr. So können die Erreger auf natürliche Weise beseitigt werden. Als Faustregel gilt, zwei bis vier Liter Flüssigkeit sollten Sie zu sich nehmen – am besten eignen sich Wasser oder Tee. Alkohol oder Kaffee sollten Sie vermeiden.

Sobald durch die erhöhte Flüssigkeitszufuhr der Drang zum Wasserlassen einsetzt, sollte man diesem sofort folgen. Wichtig: Auf keinen Fall den Urin zurückhalten.

2. Kräutertees gegen die Zystitis

Es gibt einige Kräuter, die bei einer Infektion besonders gut Linderung verschaffen. Entsprechende Nieren- und Blasentees, die die Spülung der Blase begünstigen und gleichzeitig antibakteriell wirken, finden Sie im Handel.

Vor allem Goldrutenkraut, Brennnessel, Bärentraubenblätter und auch Birkenblätter sind es, die positive Effekte zeigen.

Aus zwei Teelöffeln mit getrockneten Kräutern wir ein Sud gebraut, den Sie etwa 10 Minuten ziehen lassen und dann absieben. Den Tee mehrmals täglich trinken.

3. Wacholderbeeren zur frühen Behandlung der Infektion

Wacholderbeeren sind vor allem zu Beginn einer Blasenentzündung zu empfehlen. Wacholder wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd und harntreibend.

Von den Beeren wird ein Teelöffel zerstossen und mit einem ¼ Liter kochendem Wasser aufgegossen. Nach 10 Minuten Ziehzeit werden die Beeren abgeseiht und der Aufguss warm getrunken.

Wichtig: Schwangere sollten dieses Hausmittel gegen Blasenentzündung nicht anwenden. Wirkstoffe im Wacholder können Wehen auslösen.

4. Bewährtes Hausmittel Ingwer

Ingwer ist für seine entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt. Und die entfaltet er in Form eines Aufgusses auch bei einer Zystitis. Verantwortlich hierfür ist der enthaltene Pflanzenwirkstof Gingerol.

Für den Ingwertee schneiden sie 5, 6 dünne Scheiben von einer Ingwerknolle ab und übergiessen diese mit einer Tasse heisses Wasser. 10 Minuten ziehen lassen. Trinken Sie zur optimalen Therapie 4 bis 5 Tassen am Tag.

5. Zucker gegen die Entzündung der Blase

Tatsächlich hilft Zucker zur Vorbeugung und im Akutfall gegen den Harnwegsinfekt. Zwar nicht der übliche Haushaltszucker, aber Mannose, ein sogenannter Einfachzucker, der in vielen Pflanzen enthalten ist.

Der Pflanzenzucker bindet die verursachenden Bakterien und spült sie nach und nach aus. Mannose gibt es in Tablettenform in der Apotheke und in Drogerien.

6. Mit Natron gegen den Harnwegsinfekt

Natron hilft ebenfalls bei einer Harnwegsinfektion. Der Grund: Natron wirkt basisch und das gefällt den Bakterien so gar nicht. Für einen Natrontrank einen Teelöffel des Pulvers in ein Glas Wasser rühren und vor den Mahlzeiten trinken.

Wichtig: Natron nicht mit Backpulver verwechseln. Natron ist nur ein Bestandteil von Backpulver.

Antibiotikum oder nicht? Eine Studie der Universität Göttingen ergab, dass eine unkomplizierte Blasenentzündung mit leichten bis mittelschweren Beschwerden nicht gleich mit einem Antibiotikum behandelt werden muss. Hier wurde einer Gruppe von Frauen Antibiotika verabreicht, einer zweiten Gruppe ein schmerzstillendes, entzündungshemmendes Medikament (Ibuprofen). Bei 2/3 der Frauen der Vergleichsgruppe verschwanden die Symptome schnell wieder.

7. Stangensellerie kauen

Stangensellerie ist Geschmackssache. Aber als Mittel gegen eine entzündete Harnröhre leistet er gute Dienste. Sein hoher Kaliumgehalt wirkt harntreibend und die enthaltenen Antioxidantien wie Flavonide sowie Polyphenole, also sekundäre Pflanzenstoffe, wirken entzündungshemmend.

Alternativ kann man auch Selleriesaft trinken oder Selleriesamen knabbern.

8. Mit Bitterstoffen gegen den Harnwegsinfekt

Gleich mehrere Beeren sind gute Hausmittel gegen eine entzündete Blase. So enthalten die roten Beeren Preiselbeere (Cranberry), Heidelbeere und Sanddorn bestimmte Bitterstoffe, Proanthocyanidine genannt, die es den Bakterien schwer machen, an der Blasenschleimhaut anzudocken.

Der höchste Gehalt an Bitterstoffen ist in Preiselbeeren zu finden. Cranberry-Saft gilt daher als besonders gutes Mittel gegen eine entzündete Harnblase.

9. Packen Sie sich warm ein

Bei einem Infekt der Harnblase hilft es schliesslich, sich warm einzupacken. Das aktiviert den Kreislauf und damit auch die Abwehrkräfte des Körpers.

Tipps zur Vorbeugung

Um einer entzündeten Blase vorzubeugen, können diese wirksamen Hausmittel und Tipps helfen:

  • Immer viel trinken, um die ableitenden Harnwege zu spülen
  • Nach dem Stuhlgang unbedingt von vorn nach hinten reinigen
  • Für die Intimhygiene am besten nur warmes Wasser verwenden
  • Kälte im Intimbereich vermeiden
  • Am besten Baumwollunterwäsche verwenden und diese bei 60 Grad waschen

 

 

 

 

 

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