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Wie autogenes Training dabei hilft, Stress besser zu bewältigen

Druck und Hektik machen uns nicht nur unzufrieden, sondern oft sogar krank. Autogenes Training kann dafür sorgen, unter anderem stressbedingte Beschwerden abzuschütteln und gelassener durch den Tag zu gehen.

Autogenes Training: Was das ist und welche Wirkung es hat
Foto: © microgen / iStock / Thinkstock

Durch sogenannte Autosuggestion, eine Art Selbsthypnose, soll uns Autogenes Training zur Ruhe kommen lassen. Die damit verbundenen Konzentrationsübungen zielen aber auch darauf ab, den Körper insgesamt wieder in Balance zu bringen oder ihn sogar zu heilen.

Was Autogenes Training bewirken kann

Tatsächlich belegen mehrere Studien die Wirkung von Autogenem Training. Beispielsweise Schlafstörungen, innere Unruhe, psychisch bedingter Bluthochdruck oder auch Kopfschmerzen und Magen-Darm-Probleme sollen die Übungen zuverlässig lindern oder völlig verschwinden lassen.  

Aber Vorsicht: Autogenes Training ersetzt nicht den Arzt. Eindeutig körperliche Ursachen für die jeweiligen Beschwerden sollten ausgeschlossen werden, bevor es mit Übungen zur Selbstentspannung losgeht.

So lässt sich die Entspannungsmethode trainieren

Wer Autogenes Training ausprobieren möchte, kann selbst mit einer einfachen Übung anfangen. Hierfür eine entspannte Körperposition einnehmen – zum Beispiel beim Schneidersitz am Boden, in einem gemütlichen Sessel oder liegend auf einer Yogamatte. Wichtig ist es, dabei ungestört zu sein. Ablenkungen machen es deutlich schwieriger, sich auf den eigenen Körper zu konzentrieren.

Das Autogene Training beginnt mit der einfachen Schwereübung. Dabei die Augen schliessen und versuchen zuerst den rechten Arm zu spüren. Wer möchte, kann ihn dafür anheben. Anschliessend einige Zeit lang darauf konzentrieren, dass der Arm immer schwerer wird.

Dann geht es weiter mit der Konzentration darauf, dass beide Arme schwer sind. Darauf folgen das rechte und das linke Bein. Breitet sich so das Gefühl der Schwere über den Körper aus, soll das zu Entspannung und innerer Ruhe führen. Funktioniert dies beim ersten Testen nicht, dann besser aufhören und sich stattdessen erst mal professionell beraten lassen.

Berater unterstützen beim Autogenen Training

Auf eigene Faust die Entspannungsübungen nur durchführen, wenn sich tatsächlich ein angenehmes Gefühl dabei einstellt. Bewirkt die Konzentration auf sich selbst eher das Gegenteil, hilft besser ein Profi. Denn falsche Autosuggestion kann unter Umständen noch mehr Schaden anrichten statt Beschwerden zu lindern.

Im Internet finden sich schweizweit viele Berater und Therapeuten, die Kurse zum Autogenen Training anbieten. Wichtig ist hierbei, darauf zu achten, dass es sich um ein seriöses Angebot handelt. So gibt es etwa bereits anerkannte Therapeuten, die Autogenes Training professionell durchführen. Helsana hat dafür beispielsweise ein hilfreiches Suchtool. Nach Eingabe Ihrer Postleitzahl erhalten Sie dort eine Liste mit Therapeuten in Ihrer Nähe.

Woher Autogenes Training kommt

Ein Berliner Arzt hat die Übungen erstmalig im Jahre 1932 entwickelt. Johannes Heinrich Schulz schuf diese Form der inneren Entspannung aus der Hypnose heraus. «Konzentrative Selbstentspannung» nannte Schulz seine Entspannungstechnik.

Das Ziel wird erreicht durch Aktivieren des Anti-Stress-Nervensystems, der sogenannte Parasympathikus. Er ist mitverantwortlich für die Balance im Körper und bewirkt ausgleichende Funktionen, wie den Blutdruck oder Herzschlag zu senken. Sein Gegenspieler ist der Sympathikus, welcher uns in Stresssituationen höhere Leistungen erbringen lässt.

Autoren: Jürgen Rösemeier-Buhmann / Bianca Sellnow

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