Wespennest entfernen: Wann und wie Sie Wespennester schonend entfernen
Obwohl Wespen sehr nützlich sind, wird ein Wespennest am Haus oder Balkon vielen Menschen zu viel. Wann und wie Sie Wespennester schonend entfernen und was es kostet, wenn Sie es entfernen lassen.

Wespennest entfernen oder nicht?
Wenn es wirklich keine Gefahr darstellt, etwa in einem Baum oder am entfernten Gartenhaus oder weit weg von Fenstern am Dach, dann sollten Sie kein Wespennest entfernen oder entfernen lassen. Die Nützlinge sind spätestens mit den ersten kühlen Herbsttagen verschwunden.
Dann kann das Nest sorglos entfernt werden, zumal es nur sehr unwahrscheinlich ist, dass es nächstes Jahr erneut besiedelt wird.
Tipp: Aus Pappmasche gebastelte und für die Langlebigkeit lackierte Nester am Haus aufgehängt soll Wespen fernhalten. Denn: Wo ein Nest ist, wird nicht direkt ein 2. gebaut.
Nur wenn Kleinkinder oder Allergiker unmittelbar bedroht sind, die Wespen etwa über das Fenster in übermässiger Zahl in die eigenen vier Wände kommen, dann besteht Handlungsbedarf.
Wespennest entfernen lassen: Die Kosten
Wenn Sie ein Wespennest entfernen lassen wollen, sollten Sie entweder eine Fachfirma zur Schädlingsbekämpfung beauftragen oder bei der örtlichen Feuerwehr – nicht die 118 wählen! – nachfragen. Bitte auch nach den Kosten fragen. Denn manche Feuerwehr verlangt lediglich 100 Franken, Schädlingsbekämpfer können hierfür auch mal 450 Franken verlangen.
Wichtig: Wenn Sie die Feuerwehr mit dem Entfernen des Wespennestes beauftragen möchten, dann bitte über die Gemeindeverwaltung anfragen und nicht über die Notrufnummer anrufen.
Kleine Wespennester entfernen & Wespensprays
Nur wenn Sie ein Wespennest am Anfang des Baus – wenige Zentimeter gross – entdecken, dann können Sie dieses vorsichtig entfernen. Lange dicke Kleidung, dicke Winterhandschuhe, Schal und gerne auch ein Motorradhelm sind hierbei als «Schutzanzug» dennoch zu empfehlen.
Nachts und in den sehr frühen Morgenstunden sind die Wespen weniger aktiv, daher eignet sich diese Zeit am besten, um das Wespennest zu entfernen. Selbst mit einem Wespenspray zu agieren ist nicht ratsam. Es ist auch für den Menschen giftig und die Gefahr einer Attacke, die auch für Nicht-Allergiker gefährlich werden kann, ist zu gross.
Wespennest entfernen am Haus & fachmännischer Rat
In Fragen rund um Wespen und vor allem bei der Frage, Wespennest entfernen oder nicht, helfen die wirklichen Spezialisten vom Verein für Wespenschutz. Über Wespenschutz.ch können diese kontaktiert werden. Ein Fachmann schaut sich im Zweifelsfall die Situation vor Ort an und steht mit Rat und Tat zur Seite.
Wespennest entfernen am Mietobjekt
Kleine Nester interessieren den Vermieter meist nicht. Grössere, noch dazu in gefährlicher Position, sind letztlich ein Mietmangel. Der Vermieter oder die Hausverwaltung muss dann dafür sorgen, dass das Wespennest entfernt wird.
Hierzu bitte nicht auf eigene Faust eine Firma beauftragen, sondern den Sachmangel an entsprechender Stelle melden und den Handlungsbedarf schildern.
Wespen und der Mensch: Ein gestörtes Verhältnis
In der Schweiz gibt es insgesamt neun verschiedene Wespenarten, die Nester bauen. Daneben gibt es weitere, welche aber solitär leben und kein Volk bilden. Auch gibt es etwas aggressivere und weniger aggressive Arten. Doch für die meisten Menschen stecken sie alle unter einem Hut: Sie wollen uns das Leben schwer machen und sind nur allzu angriffslustig. Doch, wenn man sich nicht falsch verhält, dann sind die nützlichen Wesen – sie fressen zum Beispiel Schädlinge im Garten und am Balkon, Spinnen oder Blattläuse, Fliegen und Mücken – alles andere als feindselig.
Falsches Verhalten ist:
- Schlagen nach Wespen oder hektisches Gebärden mit den Armen, um sie zu verscheuchen oder gar mit Händen fangen
- Sie anpusten, denn das ausgestossene CO2 ist für sie eine Gefahr
- Ihnen am Nest die Einflugschneisse versperren
- Sich dauerhaft näher als drei, vier Meter am Nest aufhalten
- Das Wespennest stören oder gar darin rumstochern
Nur bei diesem Fehlverhalten werden Wespen aggressiv. Doch, eine Wespe beim Grillieren oder bei Kaffee und Kuchen auf der Terrasse oder dem Balkon ist eine Sache. Ein Wespennest am Haus eine andere. Spätestens dann steigt die Unsicherheit. Laut dem Verein Wespenschutz gibt es da aber auch wieder Unterschiede.
So wären sieben Schweizer Wespenarten – man könne sie am offenen Bau ihres Nestes, wie kugelige Gebilde unter einem Dachvorsprung oder im Dachstuhl erkennen – auch dann noch harmlos und wenig angriffslustig.
Jedoch zwei weitere Arten, die Gemeine und die Deutsche Wespe, die ihre Nester gerne versteckt bauen – der Klassiker: im undichten Rollladenkasten – offenbaren rund um ihr Nest schon ein gewisses Angriffspotenzial. Dann sollte unter Umständen gehandelt werden.
Quellen: hev-schweiz.ch, wespenschutz.ch, rentokil, ihre-feuerwehr.ch
Autor: Jürgen Rösemeier-Buhmann