Wann und wie du Wespennester schonend entfernst

Obwohl Wespen sehr nützlich sind, wird ein Wespennest am Haus oder Balkon schnell mal störend. Wann und wie du Wespennester schonend entfernst und was es kostet, wenn du es entfernen lässt.

Wespennest an einer Hauswand
Ein Wespennest an der Hauswand kann schnell zum Albtraum eines jeden Allergikers werden. © bririemoments/ iStock / Getty Images Plus
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Wespennest entfernen – das Wichtigste in Kürze

  • Wespen sind wertvoll für unser Ökosystem, weshalb man nur im Notfall ein Wespennest entfernen lassen sollte. 
  • Die Kosten für eine effektive Wespenbekämpfung können stark variieren. Deshalb immer zuerst nach dem Preis fragen!
  • Nicht alle Wespen fliegen auf unsere Nahrung. So unterschiedlich sind unsere heimischen Wespenarten.  
  • Wespen sind in der Schweiz zwar keine geschützte Tierart, dennoch sollte man die Nützlinge wann immer möglich am Leben lassen. 

Was gibt es Schöneres, als am Wochenende mit der Familie im Garten zu sitzen und gemütlich zu brunchen? Wären da nur nicht diese nervigen, gelb-schwarz gestreiften Plagegeister, die sich auf das Dessert stürzen, als würde es ihnen gehören.

Trotz aller Tierliebe: Solche Situationen bedeuten für alle Beteiligten bloss eines: Stress. Mehren sich solche Vorfälle, liegt die Vermutung nahe, dass Wespen in der Nähe ein Nest bauen.

Wespennest entfernen oder nicht?

Wenn ein Wespennest keine Gefahr darstellt, etwa in einem Baum, am entfernten Gartenhaus oder weit weg von Fenstern am Dach, dann sollte man es in Ruhe lassen. Denn Wespen sind grundsätzlich Nützlinge, bestäuben Pflanzen und spielen deshalb eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem.

Rücken sie den Menschen bei ihrer Futtersuche jedoch in übermässiger Zahl auf die Pelle und sind kleine Kinder und Allergiker unmittelbar bedroht, muss man dennoch reagieren.

Tipp: In Fragen rund um Wespen und vor allem bei der Frage, Wespennest entfernen oder nicht, helfen auch die Fachleute vom Verein für Wespenschutz. Eine Fachperson schaut sich im Zweifelsfall die Situation vor Ort an und steht mit Rat und Tat zur Seite.

Effektive Wespenbekämpfung

Es gibt zahlreiche Hausmittel, mit denen man Wespen vom Esstisch vertreiben kann. Ist allerdings ein grösseres Nest in unmittelbarer Nähe, nützt manchmal auch das nichts mehr. Werden die ungebetenen Gäste zur unerträglichen Plage, bleibt nur noch die Option, das Wespennest zu entfernen.

Kleines Wespennest selbst entfernen

Nur wenn du ein Wespennest am Anfang des Baus – wenige Zentimeter gross – entdeckst, dann kannst du dieses vorsichtig entfernen. Lange dicke Kleidung, dicke Winterhandschuhe, Schal und gerne auch ein Motorradhelm sind hierbei als «Schutzanzug» dennoch zu empfehlen. Ist das Nest jedoch bereits grösser, solltest du auf keinen Fall versuchen, den Nestbau im Garten selbst zu unterbinden, sondern die Bekämpfung Fachleuten überlassen. 

Abwarten, bis die Wespennester weniger aktiv sind

Wespen sind keine Frühaufsteher, sondern warten lieber, bis es richtig warm wird, bevor sie sich eifrig an die Arbeit machen. Nachts und am frühen Morgen sind die Wespen weniger aktiv, daher ist das der richtige Zeitpunkt zu handeln und das Wespennest zu entfernen.

Im Spätsommer empfiehlt es sich, die wenigen Wochen abzuwarten, bis die Wespen mit den ersten kühlen Herbsttagen von selbst verschwinden. Dann kann das Nest sorglos entfernt werden, zumal es nur sehr unwahrscheinlich ist, dass es im nächsten Jahr erneut besiedelt wird.  

Tipp: Aus Pappmasche gebastelte und für die Langlebigkeit lackierte Nester am Haus aufgehängt soll Wespen fernhalten. Denn: Wo ein Nest ist, wird nicht direkt ein zweites gebaut und die Königin sucht sich einen neuen Standort.

Wie hilfreich sind Wespensprays?

Auf eigene Faust mit einem Wespenspray zu agieren ist alles andere als ratsam. Nicht immer sterben die Wespen sofort, wenn es aber Artgenossen trifft, werden die übrigen Tiere aggressiv und gefährlich. Ausserdem sind die Sprays auch für Menschen und Umwelt nicht gerade gesundheitsförderlich.

Wespennest entfernen lassen: Die Kosten in der Schweiz

Wenn du ein Wespennest entfernen lassen willst, solltest du entweder eine Fachfirma zur Schädlingsbekämpfung rufen oder bei der örtlichen Feuerwehr – nicht die 118 wählen! – nachfragen. Unbedingt immer nach den Kosten fragen. Denn manche Feuerwehr verlangt lediglich 100 Franken, Schädlingsbekämpfer können für die Entfernung eines Wespennestes auch mal 450 Franken verlangen. 

Wichtig: Wenn du die Feuerwehr mit dem Entfernen des Wespennestes beauftragen möchtest, dann idealerweise über die Gemeindeverwaltung anfragen und nicht über die Notrufnummer anrufen.

Wespennest entfernen am Mietobjekt

Kleine Nester interessieren den Vermieter meist nicht. Grössere, noch dazu in gefährlicher Position, sind letztlich ein Mietmangel. Die Eigentümer oder die Hausverwaltung muss sich dann um die Entfernung des Wespennests kümmern. 

In einem solchen Fall besser nicht auf eigene Faust eine Firma beauftragen, sondern den Sachmangel an entsprechender Stelle melden und den Handlungsbedarf schildern.

Unterschiede unter den heimischen Wespenarten

Bild: 1 von 5

eine Wespe sitzt auf Holz

Die Deutsche Wespe fliegt förmlich auf süsse und fleischhaltige Speisen wie Kuchen oder Schinken. Dadurch kann sie ziemlich lästig werden am Esstisch.

© jojoo64 / iStock / Getty Images

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Hornissennest entfernen: Ja oder Nein?

Ganz im Gegenteil zur Deutschen Wespe (Vespula germanica) und der Gemeinen Wespe (Vespula vulgaris), die es auf unsere Nahrung abgesehen haben und uns gerne beim Essen stören, kommen wir mit Hornissen (und auch allen anderen Wespenarten) eher selten im Konflikt. Normalerweise gehen sie uns aus dem Weg und fliegen einfach an uns vorbei, wenn wir sie kreuzen. Deshalb ist es in den allermeisten Fällen nicht notwendig und aus Biodiversitätsgründen auch nicht empfehlenswert, ein Hornissennest zu entfernen. In jedem Fall macht es aber Sinn, bei Unsicherheiten eine Fachperson zu kontaktieren und sich beraten zu lassen. Eine kleine Auswahl: 

Seriöse Beratungen bei Problemen mit Wespennester und Co. erkennst du übrigens daran, dass die Fachleute darauf aus sind, die Tiere am Leben zu lassen. Für gewöhnlich wird eine Lösung gesucht, wie Mensch und Insekt koexistieren können. Wenn das nicht geht, müssen sie die Nester umsiedeln, oder im schlimmsten Fall zerstören. 

Tipps für ein friedliches Miteinander 

In der Schweiz gibt es insgesamt neun verschiedene Wespenarten, die Nester bauen. Daneben gibt es weitere, welche aber solitär leben und kein Volk bilden. Auch gibt es etwas aggressivere und weniger aggressive Arten. Insgesamt sind sieben Schweizer Wespenarten – man erkennt sie am offenen Bau ihres Nestes, wie kugelige Gebilde unter einem Dachvorsprung oder im Dachstuhl – harmlos und selten angriffslustig.

Die Gemeine und die Deutsche Wespe jedoch, die ihre Nester gerne versteckt bauen – der Klassiker: im undichten Rollladenkasten – offenbaren rund um ihr Nest schon ein gewisses Angriffspotenzial

Doch, wenn man sich nicht falsch verhält, dann sind auch sie nützliche Tiere und fressen zum Beispiel Schädlinge im Garten und am Balkon, Spinnen oder Blattläuse, Fliegen und Mücken.

Falsches Verhalten ist:

  • Schlagen nach Wespen oder hektische Bewegungen mit den Armen, um sie zu verscheuchen oder gar mit Händen fangen
  • Sie anpusten, denn das ausgestossene CO2 ist für sie eine Gefahr
  • Ihnen am Nest die Einflugschneisse versperren
  • Sich dauerhaft näher als drei, vier Meter am Nest aufhalten
  • Das Wespennest stören oder gar darin rumstochern

Nur bei diesem Fehlverhalten wird das schwarz-gelbe Insekt aggressiv. Doch, eine Wespe beim Grillieren oder bei Kaffee und Kuchen auf der Terrasse oder dem Balkon ist eine Sache. Ein Wespennest am Haus eine andere. Spätestens dann steigt die Unsicherheit.

Gelten Wespen in der Schweiz als geschützte Tierart?

Wespen zu töten sollte hingegen in jedem Fall vermieden werden. Die Fluginsekten leisten mit ihren Pflanzenbestäubungen einen Beitrag für das Fortbestehen unseres Ökosystems, weshalb wir zu einem gewissen Grad von ihnen abhängig sind. In der Schweiz sind die Tiere zwar nicht geschützt, in Deutschland aber schon. Schon das Töten einer einzelnen Wespe ohne triftigen Grund kann eine Busse nach sich ziehen.

Hausmittel gegen die Wespenplage

Eine Wespenfalle aufzustellen ist eine sehr effektive Methode, um am Esstisch Ruhe von den bewaffneten Untermietern zu haben. Leider ertrinken hierbei aber oft einige Tiere im Lockmittel. Eine tierfreundlichere Variante, um mit den bewaffneten Untermietern zurechtzukommen, besteht darin, Wespen mit speziellen Düften zu verscheuchen. Hier einige Hausmittel, die Wespen gar nicht mögen: 

  • Ätherische Öle wie Lavendel oder Teebaum
  • Aufgeschnittene Zitronen mit Duftnelken
  • Geschnittener Knoblauch
  • Intensiv duftende Pflanzen wie Basilikum oder Tomaten
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