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So helfen Sie gefährdeten Wildbienen im Garten und auf dem Balkon

Wird vom zunehmenden Bienensterben berichtet, geht es zumeist um die dramatische Zahl der sterbenden Honigbienenvölker. Dabei wird allerdings die noch fleissigere Bestäuberin und Honigsammlerin, die Wildbiene, meist vergessen. Auch sie ist in ihrer Art stark bedroht. So können Sie diesen Bienen in der Schweiz im Garten und am Balkon helfen.

Wildbienen sind gefährdet: Einfache Massnahmen für den Arterhalt
Foto: yxowert, iStock, Thinkstock

Es ist alles ist eine Frage des Lebensraums und des Nektar- oder Pollenangebotes. Denn fehlen der passende Unterschlupf und lebenswichtige Nahrungsquellen, sind die 615 Arten von Wildbienen in der Schweiz – 40 davon sind die emsigen Hummeln - auch weiterhin bedroht. Der Einsatz von Pflanzenschutzgiften, Monokulturen, verschwindende Wildblumenwiesen und allzu aufgeräumte Gärten werden von Bienenexperten als Hauptgründe für den Rückgang der Wildbienen-Arten aufgeführt.

Wie der Schweizer Bienenschutzverein Wildbee berichtet, sind bereits 45 Prozent der Bienen in der Schweiz auf der Roten Liste, 60 ehemals auffindbare Arten sind bereits ausgestorben, Tendenz steigend. Insbesondere die Spezialisierung auf ganz besondere, heimische Pflanzenarten, die in der Natur immer weniger vorkommen, macht es alleine etwa einem Drittel der Wildbienen-Arten schwer, überhaupt Nahrung zu finden.

Die richtigen Blühpflanzen für Wildbienen

Leider reicht es nicht aus, lediglich eine günstige Art wie den Flieder als Nahrungsquelle für die fleissigen Wildbienen zu pflanzen. Die emsigen Arbeiter benötigen das ganze Jahr hindurch nahrhafte Futterquellen, da sie bereits ab etwa sieben Grad Aussentemperatur – die Honigbiene erst ab 12 Grad – ihre Rundflüge starten und auf Nahrungssuche gehen. Werden sie insbesondere bei kühleren Temperaturen nicht fündig, ist ihr Leben bedroht. Daher ist es ratsam, für Bienen in der Schweiz das Futterangebot möglichst auf das ganze Jahr auszuweiten. Hierbei helfen meist heimische Pflanzen. Mit diesen Pflanzen locken Sie bis zu 100 Wildbienen-Arten an.

An milden, sonnigen Wintertagen starten die ersten Hummeln und Wildbienen ihrer Nahrungssuche. Daher ist es hilfreich, schon im Herbst frühblühende Sträucher wie Winterjasmin oder Zaubernuss und so manche Zwiebelblume wie das kleine Schneeglöckchen sowie Winterheide, Erika und Christrosen für Wildbienen zu pflanzen. 

Wildbienen sind gefährdet: Einfache Massnahmen für den Arterhalt
Nicht nur die richtigen Blühpflanzen sind überlebenswichtig, auch der artgerechte Unterschlupf sollte im Garten vorhanden sein. Hier: Eine besondere, sehr einfache Variante eines Insektenhotels. Foto: © iStockphotos / Thinkstock

Das Frühjahr wird für Bienen zum wahren Festmahl mit einem blütenübersäten Obstbaum. Apfel, Birne oder Pflaumenbäume, die es heute auch im Miniformat und für Kübel gibt, sind hier als Bienenfutterpflanzen sehr gut geeignet. Zudem sind Primel oder Schlüsselblume, Hyazinthen, Goldlack und Akelei gute Nahrungsquellen für Wildbienen.

Im Sommer kann die Auswahl an Futterpflanzen für die Bienen in der Schweiz gross sein. Jetzt stehen die vielen Zierlaucharten, Schafgarbe, Lavendel, Echinacea, Mohn, Katzenminze aber auch die Hundsrose und blühende Kräuter wie Thymian, Salbei und Oregano als gute Futterquelle den Wildbienen zur Seite.

Selbst im Herbst kann im Garten und auf dem Balkon den Bienen in der Schweiz mit den richtigen Blühpflanzen geholfen werden. Sedum, Astern, Dahlien und diverse Ziersalbei-Sorten helfen den Wildbienen jetzt. Nahezu all diese Futterpflanzen sind auch für grosse und kleine Töpfe geeignet. Noch ein Tipp: Meist sind es einfache, seltener gefüllte Blüten, die Wildbienen bevorzugen.

Bienenschutz durch richtigen Unterschlupf für Wildbienen

Eine kleine verwilderte Ecke im Garten ist immens hilfreich für Wildbienen und trägt so zum Bienenschutz bei. Eine ungemähte Ecke Rasen, idealerweise mit Wildblumen wie der Kornblume, ist eine gute Nahrungsquelle und Unterschlupf zugleich. Denn viele Wildbienen suchen Schutz in Erdlöchern, Hummeli sogar in alten Mauselöchern. Auch ein Holzstapel, vorzugsweise altes, verrottendes Holz und selbst ein Laubhaufen und sogar der im Winter unberührte Komposthaufen sind als Winterquartier ideal. Zudem hilft ein Insektenhotel oder ein spezielles Bienenhotel, aufgehängt an einem sonnigen Platz, den Wildbienen beim Überleben. Letzteres kann man übrigens aus einem Holzblock selber machen. Bienenschutz leicht gemacht: Ein etwa 15 bis 25 Zentimeter langen Holzblock mit Löchern im Durchmesser von 5 bis 10 Millimetern versehen. Schnell halten hier Wildbienen Einzug.

Und noch ein Tipp: Verzichten Sie auf Chemie im Garten, das freut nicht nur die Wildbiene. Diese Hausmittel helfen beispielsweise gegen Blattläuse.

Wildbienen: Die fleissigen Bestäuberinnen

Quellen: Wildbee.ch, BBC, SRF, Text: Jürgen Rösemeier-Buhmann

 

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