Clematis nachhaltig im eigenen Garten anbauen

NachhaltigkeitHerkunftStandort und BodenZeitpunkt zum PflanzenSchneiden und Pflegen der ClematisWasserbedarf und HitzeresistenzSchädlings- und KrankheitsbekämpfungDüngerBienen und andere BestäuberLebensdauerNachhaltigkeitsscore

Möchtest du deinem Garten einen besonderen Charme verleihen? Dann sind Clematis genau das Richtige für dich! Diese vielseitigen Kletterpflanzen bestechen nicht nur durch ihre atemberaubende Blütenpracht, sondern sind auch echte Multitalente. Egal ob als Sichtschutz, zur Fassadenbegrünung oder als Hingucker in Beeten - mit Clematis kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Und das Beste: Die Pflege ist gar nicht so schwer, wie viele denken.

Clematis Niobe im Garten mit lila Blüten im Sommer
Clematis werden im Deutschen auch Waldreben genannt. © Nadya So / Getty Images Plus / iStocks

Nachhaltigkeit

Mit einem Gesamtergebnis von 7 von 8 möglichen Punkten ist die Clematis eine nachhaltige und umweltfreundliche Wahl für den Garten. Sie bietet zahlreiche ökologische Vorteile, wie die Unterstützung von Bestäubern und die Verwendung von organischen Düngemitteln. Ihre Fähigkeit, in verschiedensten Klimazonen zu gedeihen, zusammen mit ihrer Langlebigkeit und der Möglichkeit der natürlichen Schädlingsbekämpfung, macht sie zu einer exzellenten Wahl für umweltbewusste Gärten.

Herkunft der Clematis

Clematis, auch bekannt als Waldreben, sind wahre Kosmopoliten. Mit rund 300 verschiedenen Arten sind sie auf fast allen Kontinenten zu Hause. Die meisten stammen ursprünglich aus den gemässigten Zonen Europas und Asiens, einige Arten finden sich aber auch in Nord- und Südamerika. Kein Wunder also, dass diese Kletterkünstler so anpassungsfähig sind!

In unseren Breitengraden sind vor allem die Hybriden beliebt, die durch Kreuzung verschiedener Wildarten entstanden sind. Sie vereinen die besten Eigenschaften ihrer Eltern und trumpfen mit einer enormen Vielfalt an Blütenfarben und -formen auf. Von zart und filigran bis hin zu üppig und prachtvoll – hier findet garantiert jeder seine Traumclematis.

Idealer Standort und Boden für die Clematis

Der perfekte Platz für deine Clematis? Sonnig bis halbschattig und windgeschützt sollte er sein. Zu viel pralle Sonne mögen die Kletterstars nämlich nicht, vor allem in den heissen Sommermonaten. Ein Plätzchen an einer Ost- oder Westwand ist ideal, aber auch ein luftiger Standort im lichten Schatten von Bäumen oder Sträuchern sagt ihnen zu.

Beim Boden sind Clematis nicht allzu wählerisch, solange er nährstoffreich und gut durchlässig ist. Staunässe ist ein absolutes No-Go, denn dann fangen die Wurzeln schnell an zu faulen. Am wohlsten fühlen sich die Pflanzen in einem lockeren, humosen Substrat mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0.

Ein cleverer Trick ist es, die Triebe in der Sonne wachsen zu lassen, den Wurzelbereich aber zu beschatten. Dafür kannst du zum Beispiel Bodendeckerpflanzen oder flache Steine um die Clematis herum platzieren. So bleiben die empfindlichen Wurzeln schön kühl und feucht – und die Pflanze kann ihre ganze Kraft ins Blühen stecken.

Clematis klettern an einen Gerüst an einer Backsteinwand.
Ideale Kletterpflanze für grüne und farbliche Farbtupfer an Wänden. © patty_c / Getty Images Plus / iStocks

Zeitpunkt zum Pflanzen und Mischkultur

Der beste Zeitpunkt, um Clematis zu pflanzen, ist im Frühjahr oder Herbst. Dann haben die Wurzeln genug Zeit, sich vor dem Winter richtig zu etablieren. Achte darauf, die Triebe beim Einsetzen nicht zu beschädigen und die Veredlungsstelle etwa 5-10 cm tief in den Boden zu setzen. So bildest du ein stabiles Fundament für deine Kletterschönheit.Clematis sind echte Teamplayer und lassen sich wunderbar mit anderen Pflanzen kombinieren. Besonders harmonisch wirkt es, wenn du sie zusammen mit Rosen oder anderen Kletterpflanzen wie Geissblatt oder Blauregen pflanzt. 

Auch eine Mischkultur mit Stauden oder Gräsern kann sehr reizvoll sein. Wichtig ist nur, dass die Pflanzen ähnliche Ansprüche an Standort und Boden haben.Ein pfiffiger Kniff ist es, für frisch gepflanzte Clematis eine Wurzelsperre zu errichten, wenn sie neben starkwüchsigen Gehölzen stehen. Dafür eignen sich zum Beispiel grosse Plastik- oder Tontöpfe ohne Boden. So können sich die zarten Wurzeln in Ruhe ausbreiten, ohne dass die Nachbarn ihnen Wasser und Nährstoffe streitig machen.

Schneiden und Pflegen der Clematis

Beim Schneiden von Clematis scheiden sich die Geister. Dabei ist es gar nicht so kompliziert, wenn man weiss, zu welcher Gruppe die jeweilige Sorte gehört. Grundsätzlich gilt: Je früher die Blütezeit, desto weniger Rückschnitt ist nötig.

  • Frühblüher wie die Alpinwaldrebe (Clematis alpina) oder die Anemonen-Waldrebe (Clematis montana) blühen an vorjährigem Holz und benötigen nur einen leichten Auslichtungsschnitt nach der Blüte.
  • Sommerblüher wie die Italienische Waldrebe (Clematis viticella) oder die Clematis-Hybriden der Jackmanii-Gruppe blühen am diesjährigen Holz und werden im zeitigen Frühjahr kräftig zurückgeschnitten.
  • Spätblüher wie die Clematis tangutica oder die Clematis texensis blühen ebenfalls am Neutrieb und können im Frühjahr bodennah eingekürzt werden.

Generell gilt: Vergreisende oder abgestorbene Triebe solltest du regelmässig entfernen, um die Pflanze zu verjüngen. Nach der Blüte kannst du die Samenstände dran lassen – sie sehen nicht nur dekorativ aus, sondern dienen auch vielen Vögeln als willkommene Winternahrung.

Wasserbedarf und Hitzeresistenz der Clematis

Clematis mögen es gleichmässig feucht, aber nicht nass. Gerade in den ersten Jahren nach der Pflanzung ist regelmässiges Wässern wichtig, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können. Später reicht es meist aus, bei längeren Trockenphasen zu giessen. Achte darauf, immer direkt am Boden zu wässern und die Blätter möglichst trocken zu lassen. Sonst kann es schnell zu Pilzbefall kommen. Eine Mulchschicht aus Rindenmulch, Stroh oder Rasenschnitt hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und die Wurzeln vor Austrocknung zu schützen.

Clematis sind generell recht hitzetolerant, solange sie ausreichend Wasser bekommen. An extrem heissen Standorten kann es aber sinnvoll sein, für etwas Schatten zu sorgen, zum Beispiel durch ein Sonnensegel oder einen luftigen Strauch in der Nähe.

Schöne weisse Clematis montana wächst auf einem Zaun in einem Garten im Hinterhof.
Eine weisse Clematis montana wächst auf einem Zaun in einem Garten im Hinterhof. © Meindert van der Haven / Getty Images Plus / iStocks

Schädlings- und Krankheitsbekämpfung der Clematis

Zum Glück sind Clematis recht robust und werden nur selten von Schädlingen oder Krankheiten heimgesucht. Am häufigsten tritt der Clematis-Blattkäfer auf, der die Blätter skelettiert und braune Frassspuren hinterlässt. Auch Blattläuse, Spinnmilben oder Schnecken können gelegentlich Probleme machen.

Nachhaltige und natürliche Schädlingsbekämpfung

Bevor du zur chemischen Keule greifst, solltest du es erst mit sanften Methoden versuchen. Oft reicht es schon, die Schädlinge mit einem starken Wasserstrahl abzuspritzen oder befallene Pflanzenteile zu entfernen. Auch das Aufstellen von Schneckenzäunen oder das Ausbringen von Nützlingen wie Florfliegen oder Marienkäfern kann Wunder wirken.

Eine weitere Möglichkeit ist es, die Clematis mit Pflanzenstärkungsmitteln wie Brennnesseljauche oder Schachtelhalmbrühe zu behandeln. Diese natürlichen Präparate stärken die Abwehrkräfte der Pflanze und machen sie widerstandsfähiger gegen Schädlinge.

Nachhaltige und natürliche Krankheitsbekämpfung

Die häufigste Krankheit bei Clematis ist die gefürchtete Clematiswelke, die durch einen Pilz verursacht wird. Befallene Pflanzen welken plötzlich und sterben innerhalb kurzer Zeit ab. Leider gibt es dagegen kein Mittel – ist die Clematis erst einmal infiziert, hilft nur noch die Rodung und Vernichtung der Pflanze.

Um vorzubeugen, solltest du beim Kauf auf gesunde, kräftige Pflanzen achten und sie nicht zu tief setzen. Auch eine gute Drainage und ein luftiger Standort können das Risiko minimieren. Wenn du die befallenen Pflanzenteile sofort entfernst und verbrennst, kannst du die Ausbreitung der Krankheit eindämmen.

Andere Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Rost lassen sich oft durch einen Rückschnitt und eine verbesserte Luftzirkulation in den Griff bekommen. Auch hier können Pflanzenstärkungsmittel oder selbst gemachte Spritzbrühen aus Milch oder Backpulver helfen.

Welcher Dünger ist für die Clematis geeignet?

Clematis sind ausgesprochene Feinschmecker und brauchen regelmässig Nachschub, um üppig zu blühen. Am besten fährst du mit organischen Düngern wie Kompost, Hornspänen oder Knochenmehl, die die Nährstoffe langsam und gleichmässig abgeben.

Bewährt hat sich auch eine Kombination aus Langzeitdünger im Frühjahr und flüssigem Volldünger während der Hauptwachstumsphase. So stellst du sicher, dass deine Clematis immer optimal versorgt ist. Achte aber darauf, nicht zu überdüngen – sonst treibt die Pflanze zu viel Blattmasse auf Kosten der Blüten.

Ein Geheimtipp sind übrigens Bananenschalen: Einfach klein schneiden und um die Pflanze herum in den Boden einarbeiten. Sie enthalten viel Kalium und Magnesium – genau das, was Clematis brauchen, um reich zu blühen.

Mehrwert für Bienen und andere Bestäuber

Clematis sind nicht nur eine Augenweide für uns Menschen, sondern auch ein Paradies für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Mit ihren grossen, offenen Blüten und dem reichhaltigen Nektar- und Pollenangebot locken sie unzählige Bestäuber an.

Besonders wertvoll sind Sorten mit ungefüllten Blüten wie die Italienische Waldrebe (Clematis viticella), die Alpenwaldrebe (Clematis alpina) oder die Clematis tangutica. Sie blühen oft über einen langen Zeitraum und bieten den Insekten eine zuverlässige Nahrungsquelle.

Hummel, die zu einer violetten Clematis (Clematis viticella) fliegt
Eine Hummel entscheidet sich für eine violette Clematis. © Wirestock / Getty Images Plus / iStocks

Aber auch gefüllte Sorten wie die Clematis 'Vyvyan Pennell' oder die Clematis 'Josephine' haben ihren Reiz. Mit ihren unzähligen Blütenblättern sehen sie nicht nur umwerfend aus, sondern dienen auch vielen Insekten als willkommener Unterschlupf.

Lebensdauer der Clematis

Clematis sind ausgesprochene Dauerblüher und können bei guter Pflege viele Jahre alt werden. Die meisten Sorten blühen mindestens 10-20 Jahre lang, manche sogar noch viel länger. Es gibt Berichte von Clematis, die über 50 Jahre alt sind und immer noch jedes Jahr ein Blütenmeer hervorzaubern!

Entscheidend für die Langlebigkeit ist vor allem der richtige Standort und eine schonende Pflege. Wenn du deine Clematis regelmässig schneidest, düngst und giesst, belohnt sie dich mit einem üppigen Wachstum und einer atemberaubenden Blütenfülle.

Ein kleiner Tipp noch zum Schluss: Clematis lassen sich wunderbar durch Stecklinge vermehren. So kannst du deine Lieblingssorte ganz einfach selbst nachziehen und an Freunde und Bekannte verschenken. Denn geteilte Freude ist bekanntlich doppelte Freude – und mit Clematis sowieso!

Also, worauf wartest du noch? Hol dir ein Stück Gartenzauber nach Hause und lass dich von der Vielfalt und Schönheit der Clematis verzaubern. Mit der richtigen Pflege und ein bisschen Geduld entstehen wahre Wohlfühloasen, die nicht nur dir, sondern auch vielen nützlichen Insekten eine Freude bereiten. Viel Spass beim Gärtnern!

Nachhaltigkeitsscore

  • Wasserbedarf: Da Clematis eine gleichmäßige Feuchtigkeit benötigen, ohne nass zu sein, bewerte ich dies mit einem mittleren Wasserbedarf (0 Punkte).
  • Hitzeresistenz: Clematis sind hitzetolerant, solange ausreichend Wasser zur Verfügung steht, also (+1 Punkt).
  • Schädlings- und Krankheitsbekämpfung: Clematis sind robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten und können mit natürlichen Mitteln wie Brennnesseljauche behandelt werden, was sehr nachhaltig ist (+1 Punkt).
  • Düngung: Clematis bevorzugen organische Dünger wie Kompost, was ebenfalls nachhaltig ist (+1 Punkt).
  • Interesse für Bestäuber: Sie sind attraktiv für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, was sie zu wichtigen Pflanzen für Bestäuber macht (+1 Punkt).
  • Mehrjährigkeit: Clematis sind langlebig und können viele Jahre blühen, was sie zu einer nachhaltigen Wahl macht (+1 Punkt).
  • Vermehrung: Sie lassen sich durch Stecklinge vermehren, was ihre Nachhaltigkeit weiter erhöht (+1 Punkt).
  • Gefahr für Wildpflanzen: Es gibt keine Hinweise darauf, dass sie eine Gefahr für Wildpflanzen darstellen, daher (+1 Punkt).

Gesamtpunktzahl: +7

So entsteht der Score

Der Nachhaltigkeitsscore stellt sich aus 8 verschiedenen Aspekten der Nachhaltigkeit zusammen, der von der Redaktion mit Hilfe von ChatGPT berechnet wird. Dabei fliessen verschiedene Faktoren in die Beurteilung ein, die nicht alle eindeutig sind. Mit dem Score lassen sich verschiedene Pflanzen vergleichen und nachhaltigere Entscheidungen im Garten treffen. Die maximal zu erreichende Punktzahl ist 8, die tiefste ist -8. 

– Erstellt von Philippe mit Unterstützung von ChatGPT und Perplexity.

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