Gesünder grillieren durch selbst marinieren & die richtige Holzkohle

Im Sommer gehört es für die meisten dazu, den Grill anzuwerfen und Steak, Bratwurst oder Maiskolben frisch von der Glut zu geniessen. Doch der Hobbygriller kann auch viel falsch machen. Was Sie beachten sollten, um auch mit Holzkohle möglichst gesund zu grillieren.

Gesund grillen: Tipps und Tricks für eine gelungene Mahlzeit
Grillen macht Spass, hält die Küche sauber und lässt einem so richtig die lauen Sommerabende geniessen. Man kann zwar nicht viel falsch machen, einiges aber schon. Und dann wird das Ganze richtig ungesund, manchmal auch schädlich für die Umwelt.  Foto: Steve Kroeger, iStock, Thinkstock

Ob Holzkohle, Elektro oder Gasgrill das beste Grillvergnügen vermitteln, da scheiden sich die Geister. Zwar gilt Holzkohle als die ungesündeste Form des Grillens, das stimmt allerdings nicht ganz. Denn, wer einige Regeln beachtet, kann auch mit Holzkohle Bratwurst, Steak und Co. gesünder grillen.

So klappt es mit dem gesunden Grillen

Um das Grillen mit Holz oder Kohle möglichst umweltfreundlich und gesund zu gestalten, sollte bereits beim Anzünden des Feuers darauf geachtet werden, dass die richtigen Anzünder zur Anwendung kommen. So sind die kleinen «Stinker» auf Mineralölbasis für das umweltschonende und gesunde Grillieren tabu. Die Alternative: Auf Holzfasern und Wachs basierende Ökoanzünder. Das stinkt nicht - auch nicht an den Fingern - und raucht in der Regel viel weniger. So setzt man schon beim Start des Grillierens weniger bis gar keine Schadstoffe wie beispielsweise Feinstaub frei.

Auch das Brennmaterial aus Holz sollte aus unbedenklicher Herkunft sein. Sind Plastik oder lackiertes Holz sowieso als Brennmaterialien für den Grill verboten, so ist es ideal, FSC-zertifizierte Holzprodukte zum Grillen zu verwenden. Oder frisches, sehr gut abgelagertes Holz aus heimischen Wäldern. Letzteres benötigt allerdings deutlich mehr Vorlaufzeit, um eine schön glühende Kohle zu werden.

Für ein gesundes Grillen sollte das Grillgut erst dann auf den Rost kommen, wenn das Holz oder die Brikettes komplett weiss glühen. Ansonsten gelangen giftige Stoffe in das Grillgut. Und dann wäre da noch der Mythos mit dem Bier. So sagen Experten, dass es keinen Unterschied macht, ob man Bier über das schöne Steak giesst oder nicht. Im Gegenteil, das wirbelt nur die Asche auf, die Herr und Frau Mitgriller dann noch mitessen dürfen. Und nebenbei wird auch noch die Temperatur beim Grillen gesenkt, was die hungrigen Mitstreiter nur noch länger warten lässt.

Ein weiterer Tipp: Zum gesunden Grillieren gehört es dazu, auf einer Alufolie oder Aluschale zu grillen. Dadurch vermeidet der Grillfan, dass gerade bei fetterem und mariniertem Fleisch Flüssigkeiten in die Glut oder auf die Heizspirale des Elektrogrills tropfen. Dies lässt dann meist die Flammen wieder auflodern, Fleisch oder Würste verkohlen und krebserregende Stoffe verdampfen. Ein Tropfen und Verkohlen kann übrigens auch durch indirektes Grillen vermieden werden. Dazu beim Kohlegrill die heisse Glut beiseite schieben und das Grillgut daneben schonend garen. Dies funktioniert besonders gut mit Kugelgrills. Ist doch einmal etwas verkohlt, dann heisst es abschneiden.

Gesund grillen: Tipps und Tricks für eine gelungene Mahlzeit

Warum nicht mal einen Nachtisch vom Grill servieren? Toll geeignet sind da kunterbunte Obstspiesse. Als Dip: Ein Joghurt, verfeinert mit Zitronenabrieb und Honig. © Foto: Monkey Business / Thinkstock

Gesund grillieren mit den richtigen Lebensmitteln

Beim Grillen schlägt man gerne über die Stränge und isst auch mal eine Bratwurst oder ein Steak zu viel. Das Ergebnis: Völlegefühl und zu viel Fett und Eiweiss auf einmal. Leichter wird die Grillmahlzeit wenn das fette Nackensteak durch Gemüse, Kartoffeln, Fisch oder Hühnerbrust abgelöst wird. Mehr Tipps zum Grillieren mit Gemüse lesen Sie hier.

Apropos würzen: Für den lecker-gesunden Grillgenuss, sollte auf fertig mariniertes Fleisch aus dem Supermarkt verzichtet werden. Weder ist hier die Herkunft noch das Alter des Fleisches immer eindeutig nachzuvollziehen. Lieber frisches Fleisch kaufen und selbst marinieren. Das klappt hervorragend mit etwas Öl, Kräutern wie Thymian und Rosmarin, Knoblauch, oder sonstigen Würzfavoriten in der Küche. So eine einfache Marinade macht übrigens auch die Gemüsespiesse zum wahren Leckerbissen. Und gleich, ob selbst mariniert oder gekauft: Die Marinade sollte für ein gesundes Grillvergnügen immer etwas abgetupft werden. Dann kann sie beim Grillen auch nicht tropfen oder gar verbrennen.

Weitere Tipps, um gesund zu grillieren

Gerade wenn es sehr warm ist, auf Mayonnaise, besonders selbstgemachte, verzichten. Schnell entwickeln sich Salmonellen.

Eine Essig-Öl-Marinade über dem frischen Salat ist die leichtere Alternative zum klassischen Nudelsalat, der sich schnell zu Hüftgold entwickelt.

Grill-Tipp: Kartoffeln mit oder ohne Schale vorgaren, mit etwas Öl, Paprikapulver, Fleur de Sel und frischem Pfeffer würzen und rundherum gut grillen.

Gemüsespiesse nach Lust und Laune selber stecken und ein gesundes, weil leichtes Grillvergnügen geniessen.

Grundsätzlich sollte Fleisch, Wurst und Co. nicht zu lange auf dem Grill liegen bleiben. Aber auch nicht zu kurz, und immer durchgegart sein.

Gepökeltes Fleisch gehört grundsätzlich nicht auf den Grill. Das Pökelsalz verträgt die Hitze nicht und wird schnell zu krebserregenden Nitrosaminen.

Mit dem richtigen Stein darunter - etwa vom heissen Stein oder einem speziellen Pizzastein aus Schamotte - ist Pizza vom Grill ebenfalls ein Leckerbissen. Selbstgemacht versteht sich.

Wird mit Holzkohle oder -Brikettes gegrillt und hat der Grill eine Luftzufuhr (so wie fast jeder Kugelgrill), dann kann diese nach dem letzten Leckerbissen vom Grill geschlossen werden. Ist noch etwas Brennmaterial übrig, kann dies beim nächsten Grillevent als Basis für ein Feuer genutzt werden und verbrennt nicht völlig unnötig.

 

Quellen: Kanton Bern, stern, Apotheken Umschau, Stiftung Warentest

 

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