Warum der Genuss von Bio-Tee so gesund ist

Das Interesse an Bio-Tee wächst, auch weil die Aufgussgetränke zu einer gesunden Lebensweise dazugehören. Ob Bio Früchtetee aus der Schweiz oder Bio Grüntee aus China – wenn Bio draufsteht, dann sind normalerweise keine Schadstoffe enthalten, weil man die Pflanzen ohne Pestizide anbaut.

Nachhaltiger Genuss: Bio-Tee.
Tun Sie sich und der Natur etwa Gutes mit dem Genuss von Bio-Tee. Foto: Elena Elisseeva, iStock, Thinkstock

Alles Bio: Herr und Frau Schweizer finden in vielen Verkaufsregalen eine Produktalternative aus ökologischem Anbau - so auch bei Bio-Tee. Früchte und Kräuter kommen dafür meist aus der Schweiz. Die Zutaten für Schwarzen, Grünen, Weissen und Roibuschtee importiert man aus Übersee. Unabhängig vom Herkunftsland gelten jedoch die gleichen Bio-Richtlinien: Blätter und Früchte müssen aus nachweislich biologischem Anbau stammen, wobei man unter anderem auf Pestizide verzichtet. Deshalb ist Bio-Tee nachweislich mit keinen oder kaum Schadstoffen belastet, was Mensch und Umwelt gut tut.

Bio-Tee: Gesünder für Natur und Mensch

Die Bio-Teeplantagen verzichten auf «Giftspritzen» gegen Pilze, Unkräuter, Krankheiten und Schädlinge. Viele Stoffe sind krebserregend und hormonverändernd. Verschiedene Warentests fanden einige Substanzen vorwiegend in konventionellen Teesorten. Doch nicht nur Teetrinker sind betroffen, sondern auch die Arbeiter – besonders in Übersee. Sie tragen Pestizide oft ungeschützt in herkömmlich bewirtschafteten Teeplantagen auf, was bei ihnen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Diese Schadstoffe belasten jedoch die gesamte Natur, weil viele der Substanzen ins Grundwasser gelangen können. Aus diesem Grund nutzen Bio-Teebauern ausschliesslich natürliche Hilfsmittel. Kommt es zu Blattlausbefall, dann bekämpfen sie die Schädlinge zum Beispiel mit Brennnesselsud. Auch der Einsatz von Kunstdünger ist nicht erlaubt. Um dem Boden wichtige Nährstoffe zurückzugeben, reichert man diesen mit Dung und Kompost an. Damit der Erdboden weniger ausgelaugt, vermeiden viele der nachhaltigen Teeplantagen die Monokultur. Mit einer vielfältigen Pflanzenwelt lockt man wiederum Tierarten an, die u.a. Schädlinge in Schach halten. Regelmässige Kontrollen sichern die Bio-Qualität ab, welche die gesamte Produktions- und Handelskette mitlaufen.

Bio Früchtetee aus Äpfeln, Hibiskus oder Hagebutten aus ökologischem Anbau

Bio-Früchtetee ist ein nachhaltiger Genuss.

Bio-Früchtetee ist auch für die Augen ein Genuss. Foto: © Printemps - Fotolia.com

Bekannte und beliebte Sorten beim Bio-Früchtetee sind Hagebutte, Apfel, Beere, Birne oder Hibiskus. Sämtliche Bestandteile wie Früchte, Blätter, Samen oder Schalen stammen in der Regel aus Schweizer Öko-Landwirtschaft. Diese landen getrocknet, zerkleinert und vermischt als Bio-Tee bei den Verbrauchern. Manche Hersteller verwenden zudem natürliche Aromen. Diese gewinnt man aus pflanzlichen oder tierischen Produkten. Das können unter anderem Schimmelpilze sein, die dem Bio-Joghurt den Erdbeergeschmack verleihen. Die Biobranche diskutiert deren Einsatz eher kritisch, obgleich es keine gesundheitlichen Bedenken gibt. Jedoch wird dem Verbraucher ein hoher Fruchtanteil bloss vorgegaukelt. Diese sind bei der Schweizer Bio-Verordnung erlaubt und müssen ausgewiesen werden. Ein Aromaextrakt, wie das ätherische Orangenöl, stammt hingegen von einer Orange aus ökologischer Landwirtschaft. In beiden Fällen erreicht man die vom Verbraucher erwünschte Geschmacksintensität. Demeter erlaubt ausschliesslich Extrakte und Bio-Knospe lässt nur Aroma- und Zusatzstoffe zu, wenn ein Weglassen unmöglich ist. Ein Beispiel aus deren Richtlinien: Um die braune Verfärbung von Apfelstückchen zu verhindern, behandelt man das Obst ausschliesslich mit Zitronensaft und nicht mit der günstigeren Zitronensäure.

Selbstegmachter Tee ist besonders intensiv im Geschmack.

Da weiss man, was drin ist: selbstgemachter Tee. Foto: © alex - Fotolia.com

In der Schweiz baut man über einhundert Kräuter an, wovon ein Grossteil für Tees eingesetzt wird. Viele Betriebe kultivieren Pfefferminze, Kamille, Salbei oder Zitronenmelisse nach Schweizer Biovorschrift oder nach Richtlinien der Bio Suisse. Bio-Kräutertee gilt bei vielen Erkrankungen als bewährtes Hausmittel. Damit sich die pflanzeneigenen Aromen nicht zu schnell verflüchtigen, verkauft man das Aufgussgetränk im Teebeutel oder als losen Tee mit einer entsprechenden Schutzhülle etwa aus kompostierbarer Folie.

Kräuter- und Früchtee im saldo-Test

Im Labortest stellte sich heraus: nur fünf der 20 getesteten Früchte-, Kräuter- und Pfefferminztees waren frei von Schadstoffen. Davon waren drei Bio-Tees. Die anderen Sorten, unter anderem zwei Teesorten aus biologischem Anbau, enthielten Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, die sich unterhalb der Grenzwerte befanden. Bisher ist noch nicht endgültig geklärt, wie krebserregende oder hormonverändernde Substanzen beim Verbraucher wirken. Besser ist es, diese zu vermeiden, auch wenn man Schadstoffe im Tee nur stark verdünnt zu sich nimmt. Das empfiehlt auch Stiftung Warentest. Man stellte fest, dass Bio-Früchtetee sehr selten geringe Werte von Schadstoffen aufwies. Daher sollte man beim Kauf auf ein anerkanntes Biosiegel achten.

Bio-Tee zu Hause herstellen

Das Schweizer Klima erlaubt es nicht, Grüntee auf dem Fenstersims anzubauen. Dennoch ist es möglich, dass man heimische Früchte und Kräuter sammelt oder in Töpfen zieht. So kann man täglich frische Blätter oder Blüten von Brennnessel, Pfefferminze, Zitronenmelisse, Thymian, Kamille oder Salbei als Bio-Tee aufgiessen. Auch frische Stücke von Apfel, Birne sowie Hagebutte sind zerkleinert als Tee in Bio-Qualität zu geniessen. Um eigene Aufgussgetränke auch ausserhalb der Saison zu geniessen, kann man die Früchte, Samen und Blätter trocknen. Dafür breitet man die entsprechenden Bestandteile auf einer luftdurchlässigen Unterlage aus. Ist alles gut getrocknet, füllt man diese in luftdichte Gefässe um.

Bio-Grüntee

Grünen Tee baut man auf Teeplantagen in China, Japan und Indien an. Die Blätter werden nicht fermentiert und enthalten Koffein. Im aktuellen Öko Test stellte man jedoch starke Verunreinigungen mit Pflanzenschutzmitteln fest. Insbesondere in China setzt man verstärkt auf Pestizide. Stiftung Warentest fand 2006 heraus, dass jeder dritte, konventionelle Grüne Tee einem Giftcocktail glich. In beiden Testreihen schnitten Bio-Grüntees sehr gut ab, da man bei diesen keine oder kaum Schadstoffe feststellte. Deshalb empfehlen beide Zeitschriften Bio-Grüntee zu kaufen.

Bio-Schwarztee

Die Teepflanzen kultiviert man in Indien, Nepal, Sri Lanka, Russland, Afrika, Südamerika und in der Türkei. Besonders bekannt ist der Bio-Darjeeling aus Indien. Die Blätter für den Schwarzen Tee werden fermentiert und auch die Zubereitung, die Wirkung und der Geschmack unterscheiden sich vom Grüntee. Gut zu wissen: Forscher von der Berliner Charité fanden 2007 heraus, dass Milch im Schwarzen Tee die positive Wirkung auf die Arterien senkt.

Roibusch

Der Rotbusch wächst in Südafrika, wo es ein Nationalgetränk ist. Daraus stellt man ein koffeinfreies Aufgussgetränk her. Der Tee kann mit verschiedenen Blüten und Früchten aus biologischem Anbau versetzt werden. Auch ohne die Zusätze ist der Bio-Tee reich an Mineralien und Vitaminen. Weiterhin helfen die Wirkstoffe bei Erkältungen, Magenbeschwerden und Durchblutungsstörungen.

Weiterhin gibt es noch Weissen Biotee oder Bio-Bambustee. Verschiedene Teesorten sind in Onlineshops, Fachgeschäften, Reformhäusern und Supermärkten erhältlich.

Verpackung bei Bio-Tee

Aussen hui, innen pfui: Öko Test wies nach, dass Mineralöle von Druckfarben durch die Verpackung in den Tee gelangen können. Die Schweizer Bioverordnung gibt dazu keine Empfehlungen. Bio Suisse rät zu Farbe, die auf Lebensmittelölbasis hergestellt wurde. Obgleich man den Ölgehalt im aufgegossenen Tee kaum mehr nachweisen kann, ist es besser, von vornherein die Risiken zu minimieren. Um die hochwertigen Produkte vor Verunreinigungen zu schützen, sollten Produzenten z.B. kompostierbare Folie und rezykliertes Papier verwenden. Weniger umweltbewusst ist der Einsatz von PVC oder chlorhaltigem Kunststoff.

 

Links:

Das Schweizer Fernsehen prüft unter anderem Bio Grüntee

Bioverordnung BAG – Verordnung über die biologische Landwirtschaft und Produkte.

 

 

Text: Kerstin Borowiak Quellen: BAG, Demeter, Bio-Suisse, Öko Test (2012/2), Stiftung Warentest (07/2006, 0/2006), Saldo (09/2011), Gesundheitstipp, k-Tipp, Wikipedia, gemuese-online.de, idw, kräuterwelt.de

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