Energetische Sanierung planen: Eine Checkliste

Wer sein Haus energetisch sanieren möchte, steht zunächst vor vielen offenen Fragen. Eine gute Planung ist deshalb das A und O. Um sich vorab einen Überblick zu verschaffen, die wichtigsten Aspekte abzuklären und dabei keinen Punkt zu vergessen, kann eine Checkliste helfen. Zwar ersetzt sie die Vor-Ort-Beratung nicht. Sie unterstützt jedoch beim Herangehen an die energetische Sanierung und zeigt auf, wann du welche Fachleute hinzuziehen kannst.

Eine Frau hält ein Papier in der Hand und schaut auf einen Laptop
Bei der energetischen Sanierung ist die richtige Planung das A und O. © Luke Chan / E+

Das Wichtigste in Kürze:

  • Es gibt verschiedene Sanierungsmassnahmen, die im Zuge einer energetischen Sanierung vorgenommen werden können.
  • Dazu zählen unter anderem die Dämmung der Fassade, der Austausch der Heizung und die Dachsanierung.
  • Die Reihenfolge einer Sanierung hängt unter anderem von der Lebensdauer der einzelnen Bauteile ab.
  • Kombinierst du einzelne Massnahmen, kannst du ökologisch und wirtschaftlich das Optimum aus der Sanierung herausholen.
  • Mit einer Checkliste vermeidest du, dass du bei der Planung der Sanierung einen wichtigen Punkt vergessen.

Eine energetische Gebäudesanierung ist ein komplexes Unterfangen. Notwendig wird sie etwa dann, wenn der aktuelle Energieverbrauch sehr hoch ist oder einzelne Bauteile ihre Lebensdauer überschritten haben und ihren Zweck nicht mehr erfüllen. Sie kann sich aber auch allein aus Gründen der Nachhaltigkeit lohnen, wenn du z.B. auf ein Heizsystem auf Basis erneuerbarer Energiequellen umsteigen möchtest.

Wichtig ist, dass du bei der energetischen Sanierung überlegt und Schritt für Schritt vorgehst. Um eine höhere Energieeffizienz zu erreichen, reicht oftmals der Austausch einzelner Bauteile deines Hauses nicht aus, weshalb stets eine gesamtheitliche Sicht notwendig ist.

Welche Sanierungsmassnahmen gibt es?

Bevor du die energetische Sanierung deines Eigenheims in Angriff nimmst, solltest du dir einen Überblick darüber verschaffen, wo sich am und im Gebäude wie viel Energiesparpotenzial verbirgt. Viele Massnahmen können zudem gleichzeitig den Wohnkomfort erhöhen. Folgend findest du eine Aufzählung der in vielen Fällen oft sinnvollsten Massnahmen im Rahmen einer Sanierung zu Zwecken der Erhöhung der Energieeffizienz:

Welche Gebäudeteile wie energetisch saniert werden können in einer Tabelle
Welche Gebäudeteile wie energetisch saniert werden können in einer Tabelle © Redaktion

Checkliste für die Sanierung: Die wichtigsten Fragen

Eine Checkliste für die energetische Sanierung sollte folgende Schritte beinhalten:

Wünsche und Ziele festhalten

  • Was ist dir für die nächsten 5 bis 10 Jahre rund um dein Eigenheim wichtig?

Ausgangslage klären

  • In welchem Zustand befindet sich dein Eigenheim?
  • Haben einzelne Teile des Eigenheims wie Fenster, Dach oder Fassade ihre Lebensdauer erreicht?
  • Wie hoch ist der aktuelle Energieverbrauch für Elektrizität, Heizung und Warmwasser?

Sanierungsmassnahmen prüfen

  • Welche Massnahmen bieten sich an? Wieviel Budget steht zur Verfügung?
  • Können Heizung und Warmwasseraufbereitung von fossilen (Heizöl oder Erdgas) auf erneuerbare Energieträger umgestellt werden?
  • Lässt sich auf dem Dach oder an einer Fassade eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung und/oder eine Solarthermie-Anlage fürs Warmwasser einbauen?
  • Kann der Wohnraum etwa durch den Ausbau des Estrichs erweitert werden? Wird hierfür eine Bewilligung benötigt?

Loslegen

  • Was gilt es noch zu beachten, bevor es in die Umsetzung geht?
  • Für welche Sanierungsmassnahmen können Fördergelder beantragt werden?

Möchtest du die energetische Sanierung so gut wie möglich optimieren, solltest du einzelne Massnahmen so kombinieren, dass du ökologisch und wirtschaftlich das Optimum herausholst. Das gilt für zwingende genauso wie für freiwillige Massnahmen. Willst du Sanierungsarbeiten an deinem Eigenheim nicht aus den Augen verlieren, empfehlen wir dir, eine Checkliste zu erstellen.

In welcher Reihenfolge saniert man ein Haus?

Eine wichtige Frage, die sich Eigenheimbesitzerinnen und -besitzer stellen, ist die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt einer Sanierung. Diese lässt sich zwar nicht allgemeingültig beantworten. Doch es gibt vom Schweizerischen Hauseigentümerverband (HEV) für verschiedene Bauteile am Haus einen Richtwert für die durchschnittliche Lebensdauer, die wiederum für die Reihenfolge der Sanierung entscheidend sein kann:

Eine Tabelle mit Bauteilen und wann sie saniert werden müssen
Eine Tabelle mit Bauteilen und wann sie saniert werden müssen © Redaktion

Diese Tabelle dient als grober Anhaltspunkt, wann eine Sanierung in welchem Bereich anstehen könnte. Bei einer Teilsanierung oder der Durchführung von Einzelmassnahmen wie dem Austausch des Wärmesystems gilt es eine gesamtheitliche Sicht auf das Gebäude einzunehmen. So ist etwa der Umstieg auf eine Wärmepumpe erst dann energetisch und wirtschaftlich sinnvoll, wenn eine gute Dämmung der Wände besteht. Jedem Sanierungsprojekt muss daher eine umfassende Vor-Ort-Analyse des Hauses vorangehen.

Welche Fachleute helfen bei der Sanierungsplanung?

Bei umfangreichen Sanierungsvorhaben unterstützt dich eine GEAK-Expertin oder -Experte mit einem GEAK Bericht. Er dient als hilfreiches Analysetool vor Beginn einer Sanierung. Er zeigt auf, wie viel Energie ein Gebäude im Normbetrieb benötigt und untersucht die Effizienz der Gebäudehülle. Mit einem GEAK Plus erhältst du zusätzlich konkrete Vorschläge für die energetische und damit auch die wirtschaftliche Optimierung deines Eigenheims.

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