Das sind die 16 schönsten Naturschutzgebiete der Schweiz
Die Schweiz hat zahlreiche Naturschutzgebiete, in denen Tiere und Pflanzen besonders geschützt sind. Wir zeigen 16 der schönsten Naturschutzgebiete des Landes.
Alleine die Naturschutzorganisation Pro Natura hegt und pflegt rund 700 Naturschutzgebiete in der Schweiz. Solche geschützten Zonen bieten nicht nur Tieren und Pflanzen ein sicheres Zuhause. Naturschutzgebiete laden auch ein zum Spazieren und Abschalten, Wandern und Staunen. Aus den Naturschutzgebieten der Schweiz haben wir die schönsten und eindrücklichsten herausgepickt.
1. Das berühmteste Naturschutzgebiet der Schweiz
Der Schweizerische Nationalpark im Kanton Graubünden wurde bereits 1914 gegründet und ist damit der älteste Nationalpark der Alpen und mit über 170 km² zugleich das grösste Naturschutzgebiet der Schweiz.
Das grösste Naturschutzgebiet der Schweiz, der Schweizerische Nationalpark, gehört wohl zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Schweiz. Foto: © swiss-image.ch/Jan Geerk
Aufgrund seiner hohen Bedeutung ist der Nationalpark seit 1979 ein UNESCO-Biosphärenreservat.
Der Schweizerische Nationalpark erstreckt sich über mehr als 20 Täler und ist ein Paradebeispiel für eine unberührte Natur. Das gesamte Naturschutzgebiet ist geprägt von einer subalpinen Landschaft, die zu einem Drittel aus Wäldern besteht und zu etwa 20 Prozent aus Alpen und Wiesen. Rehe und Hirsche, Steinböcke und Gämsen, Murmeltiere und der wieder angesiedelte Bartgeier zählen im Naturschutzgebiet zu den freilebenden Attraktionen. Der grosse Rest der Fläche besteht aus vegetationsfreien Zonen, die geprägt sind von Fels und Geröll, Wasser, Eis und Schnee.
Nummer 2 bis 9: Unsere Favoriten unter den Naturschutzgebieten der Schweiz
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2. Auf einem Hochplateau im Bündner Parc Ela liegt die Alp Flix. Inmitten eines Mosaiks aus Fett- und Trockenwiesen findest du hier idyllische Moorseen und klare Bäche. Eine Wanderung über die Alp ist während des Bergfrühlings zu empfehlen, wenn die Wiesen in voller Blüte stehen. An einem einzigen Tag im Jahr 2000 zählten Forscher auf der Alp Flix über 2000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Ihren Beinamen als «Schatzinsel der Artenvielfalt» trägt die geschützte Moorlandschaft also zu Recht. Foto: © STiS, Lorenz A. Fischer
Naturschutzgebiete im Kanton Zürich: Highlights nicht nur für Familien
10. Der Sihlwald: Ein Unikum in Europa
Der Sihlwald ist mit seiner einheimischen Waldwildnis ein Unikum in Europa. Foto: © swiss-image.ch/Marcus Gyger
Wer einen Wald in seiner ursprünglichsten Form erleben will, der ist im Naturschutzgebiet Sihlwald genau richtig. Der Naturwald und nationale Naturerlebnispark beherbergt einen naturbelassenen Buchenwald mit eindrücklichen Baumriesen. Der Wald ist mit seiner einheimischen Waldwildnis ein Unikum in Europa.
Ein besonderes Highlight für Naturfreunde bietet auch der nahegelegene Tierpark Langenberg. Er ist der älteste Tierpark der Schweiz und beheimatet Rothirsche, Wisente, Wildschweine, Luchse, Fischotter und viele weitere Tierarten.
Mehr Infos zum Naturschutzgebiet Sihlwald und dem Tierpark Langenberg
11. Pfäffikersee – ursprüngliche Seelandschaft mit Camping
Einmahliges Idyll im Naturschutzgebiet am Pfäffikersee. Foto: © femke_lifespire/Instagram
Der Pfäffikersee (ZH) ist ein beliebtes Naturschutzgebiet. Der gesamte See wie auch das Ufer rund um den See stehen unter Schutz. Die Seelandschaft des Pfäffikersees zählt heute zu den wertvollsten See- und Moorlandschaften der Schweiz.
Die Wanderwege im Naturschutzgebiet eignen sich auch für Familien mit Kinderwagen. Von zahlreichen Stegen auf dem Wasser lassen sich Vögel beobachten und im Sommer bietet der See gleich drei Badis und einen Campingplatz mitten im Naturschutzgebiet.
Naturschutzgebiete in Baselland
12. Talweiher mit nationaler Bedeutung
Malerische Stimmung im Naturschutzgebiet Talweiher in Baselland. Foto: © zVg Naturschutzdienst Baselland
Das Naturschutzgebiet Talweiher eignet sich perfekt für einen Tagesausflug. Das Tal bietet zahlreiche kleine Wasserfälle und drei Weiher mitten in einer naturbelassenen Flora und Fauna.
Das Naturschutzgebiet ist gleichzeitig auch die grösste Weiheranlage im Kanton Baselland und ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung. Vor wenigen Jahren hat sich hier der Biber wieder angesiedelt. Wanderer geniessen insbesondere an heissen Sommertagen eine angenhme Kühle an den Talweihern.
13. Flanieren im Eichenhain
Spaziere durch den alten Eichenhain im Naturschutzgebiet Wildenstein. Foto: © zVg Naturschutzdienst Baselland
Das Naturschutzgebiet Wildenstein ist vor allem bekannt für seine uralten, knorrigen Eichen, die wie ewige Zeitzeugen einzeln in der Landschaft stehen. Der Eichenhain ist über 500 Jahre alt.
Das Naturschutzgebiet südlich von Liestal und Bubendorf ist bei Naturfreunden sehr beliebt. Der alte Eichenhain ist Heimat von über 1000 Pflanzen- und Tierarten. Im Naturschutzgebiet finden sich auch einige Felder und Äcker, die biologisch bewirtschaftet werden. Gut ausgebaute Wege laden zum Spazieren und Flanieren ein.
Einzigartige Naturschutzgebiete im Kanton Bern
14. Immer der Kaskade nach
Die Giessbachfälle machen dieses Naturschutzgebiet am Brienzersee einzigartig. Foto: © simarts/ iStock / Getty Images Plus
Hoch über dem Brienzersee stürzen die Giessbachfälle in die Tiefe. Der berühmte Wasserfall liegt mitten im Naturschutzgebiet, das ein wahres Paradies für Wanderer aber auch Spaziergänger ist. Auf jeden Fall ein Muss ist der «Rundweg Wasserfall» der hinter dem Wasserfall hindurch führt. Eine gemütliche Wanderung führt auf dem Höhenweg nach Iseltwald (Dauer 2 h) und ist mit Kinderwagen machbar oder mit dem Fahrrad.
Zu unseren Favoriten unter den Naturschutzgebieten der Schweiz zählt auch das hintere Lauterbrunnental. Mehr Infos dazu findest du in der Bildgalerie.
Schweizer Naturschutzgebiet von internationaler Bedeutung
15. Ein Vogelparadies am Stausee
Im Naturschutzgebiet Klingnauer Stausee wurden schon über 310 Vogelarten beobachtet. Foto: © Toonix/ iStock / Getty Images Plus
Das Naturschutzgebiet am Klingnauer Stausee im Kanton Aargau ist insbesondere bei Vogel-Liebhabern wohl eines der beliebtesten in der Schweiz. Der gesamte Stausee zwischen Klingnau, Leuggern, Döttingen und Böttstein sowie das umliegende Land stehen unter Naturschutz und das Auengebiet ist von nationaler Bedeutung.
Über 310 Vogelarten wurden am Stausee schon beobachtet, womit dieses Schweizer Naturschutzgebiet sogar von internationaler Bedeutung ist.
Die gut ausgebauten Wege am Stausee locken Wanderer, Inlineskater und Jogger gleichermassen an. Die Wege sind übrigens auch kinderwagen- und rollstuhlfreundlich.
Auch der Limmatspitz im Kanton Aargau ist ein ganz besonderes Naturschutzgebiet. Weshalb verraten wir in der Bildgalerie mit unseren Favoriten.
16. Naturschutzgebiet Aletschwald im Wallis
Spektakulärer Urwald am Berg
Das wild-romanitsche Panorama über den Alteschwald und den Gletscher ist einmalig. Foto: © swiss-image.ch / Andreas Gerth
Bereits seit 1933 als Naturschutzgebiet im Kanton Wallis geschützt ist der Aletschwald, unweit des berühmten Aletschgletschers, ein Traum für alle Naturliebhaber. Hier erwartet den Besucher auf einer Höhe zwischen 1'600 und 2'200 Metern über dem Meeresspiegel eine hochalpine Waldlandschaft, die ein Musterbeispiel an subalpiner Vegetation darstellt.
Der Aletschwald gehört zu den schönsten Bergwäldern der Schweiz. Foto: © Pfammatter / aletscharena.ch
Der unberührte Wald besteht vornehmlich aus schönen alten Arven und Lärchen, die von Alpenrosen, Heidelbeeren und Erika begleitet werden. Der aufmerksame Beobachter sieht hier wie etwa die Natur sich ihren Lebensraum im Bereich des zurückgehenden Gletschers langsam aber beständig zurückerobert.
Die wilde Naturlandschaft bietet einmalige Ein- und Ausblicke in eine unberührte, sehr ursprüngliche Schweizer Naturlandschaft, die von Birkhuhn und Tannenhäher, Murmeltier und Gämse bevölkert wird.
Was sind eigentlich Naturschutzgebiete?
Hierzulande gibt es staatliche, kantonale, kommunale und privat verwaltete (z. B. von Pro Natura) Naturschutzgebiete. Unter Schutz gestellt werden Landschaften, die für Mensch und Natur wichtige Lebensräume darstellen und einen Beitrag zur Biodiversität leisten.
Je nach Zweck des Schutzgebietes sehen die Auflagen anders aus: So kann der Fokus auf dem Schutz von natürlichen Ökosystemen, aber auch auf vom Mensch geschaffenen Kulturlandschaften liegen. Während zum Beispiel beim Schweizer Nationalpark gar keine Eingriffe durch den Mensch erlaubt sind, gehört bei Regionalen Naturpärken die nachhaltige Nutzung des Ökosystems, zum Beispiel in Form von naturnahem Tourismus, dazu.
Die wertvollsten Landschaften werden vom Bundesamt für Umwelt in Inventaren aufgeführt. In den Bundesinventaren befinden sind Moore (Hochmoore, Flachmoore), Feuchtgebiete, Gewässer oder Trockenwiesen. Auch ganze Biotope (Lebensräume) können geschützt werden.
Wie sehen die Schutzbestimmungen aus?
Jedes Schutzgebiet hat andere Schutzbestimmungen, daher ist es ratsam, sich vor einem Besuch zu informieren. Im Schweizer Nationalpark sind die Vorschriften am strengsten, da die artenreiche Natur oberste Priorität hat. So ist es verboten:
- Wanderwege und Rastpätze zu verlassen
- Abfall liegen zu lassen
- Objekte mitzunehmen (Steine, Pflanzen, Tiere, Hölzer)
- Hunde mitzuführen
- In Seen und Bächen zu baden
- Im Park zu übernachten
- Feuer zu machen