Leben ohne Plastik? Wie man Kunststoff reduzieren kann

Kunststoff scheint inzwischen überall zu sein. Er steckt in unendlich vielen Gebrauchsgegenständen, Legierungen und Gehäusen von elektronischen Geräten. Es gibt allerdings ein paar einfache Ideen und schöne Produkte, mit denen man das Plastik im Haushalt reduzieren kann.

Kunststoff muss nicht sein: Einfache Tipps für plastikfreie Dinge
Foto: © Dmitriy Shironosov / iStock / Thinkstock

Kunststoff: Wo man ihn nicht sieht und nicht riecht

Kunststoff wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts industriell hergestellt und scheint sich heute aus unserem Leben nicht mehr wegdenken zu lassen. Aus Kunststoff werden Bodenbeläge, Rohre, Lacke und Vieles mehr hergestellt. Plastik findet man aber auch in Kosmetikprodukten, Schuhen, Kleidung aus synthetischen Stoffen,  und unzähligen Kleinteilen der unterschiedlichsten Gegenstände.

Zum Beispiel bestehen Nylon-, Polyester- und Viskose-Textilien aus tausenden kleinen Plastik-Mikrofasern, die bei jedem Waschgang aus der Kleidung gespült werden und im Wasserkreislauf landen. Mit der Zeit gelangt Kunststoff so überall hin. Oft nehmen wir die Unmengen von Plastik in unserem Alltag gar nicht mehr wahr.

Immer mehr Mensch dagegen versuchen in ihrem Alltag Plastik zu vermeiden. Manche befürchten gesundheitliche Risiken durch die Ausdünstung der enthaltenen Weichmacher, andere wollen einfach den Müll reduzieren. Hierfür gibt es in vielen Bereichen Alternativen zu Kunststoff, mit denen man auf nichts verzichten muss.

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Ohne Kunststoff strahlen mit Zahnbürsten aus Naturmaterial

Zahnbürsten bestehen oft zu 100% aus Kunststoff. Wer sich nicht die Zähne mit Plastik schrubben möchte, kann sich eine Zahnbürste aus natürlichem Material zulegen. Es gibt unterschiedliche Modelle, wie zum Beispiel die Zahnbürsten aus Bambus von Hydrophil und WooBamboo  oder etwa aus Buchenholz mit Naturborsten von Redecker.

Mehr über Bamubs-Zahnbürsten mit einem Vergleich von neun Herstellern finden Sie hier. Foto: © Mona Makela / iStock / Thinkstock

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Plastik ist nicht gleich Plastik: Wann ist Kunststoff ungesund?

Silikone, Polyethylen, oder Polypropylen sind ein paar der vielen Bezeichnungen für die unterschiedlichen Kunststoffgemische. Bei der Herstellung von Kunststoff werden viele unterschiedliche Chemikalien verwendet, von denen einige sich auch nachteilig auf unsere Gesundheit auswirken können. Die Zusammensetzung der chemischen Stoffe hängt von den gewünschten Eigenschaften des Plastiks ab, wie Stabilität oder Dehnbarkeit. Die genauen Inhaltsstoffe sind nur den Herstellern des Kunststoffs bekannt, selten den weiterverwertenden Unternehmen, die daraus zum Beispiel PET-Flaschen oder Spielbälle produzieren.

Dabei sind einige der Bestandteile von Kunststoff bisher nur wenig erforscht und ihre Wirkungen auf unseren Körper nicht bekannt. Es gibt inzwischen zwar viele unabhängige Studien, die auf Gesundheitsrisiken der Inhaltstoffe verweisen, allerdings werden nur wenige der Chemikalien tatsächlich verboten. Eine davon ist Bisphenol A, das die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und sich schädigend auf unser Erbgut auswirken soll. Unter der Beibehaltung der üblichen Produktionsweisen müssen solche Stoffe allerdings oft durch noch weniger erforschte Chemikalien ersetzt werden.

Um die Schädlichkeit eines Kunststoffes festzuellen, hilft eine einfache Faustregel: Finger weg von Plastik, das riecht! Der intensive Geruch weist darauf hin, dass die im Kunststoff gebundenen Chemikalien ausdünsten.

Kunststoff vermeiden schützt die Umwelt

Kunststoff verfällt nur sehr langsam, indem er sich zu winzig kleinen Stückchen zersetzt, die leicht überall hin gelangen können. Partikel so gross wie Sandkörner breiten sich auch in den entlegenen Winkeln der Ozeane und Landschaften aus. Viele Plastiksorten werden in der Natur erst nach Jahrhunderten vollständig abgebaut, so braucht eine einfache Plastiktüte bis zu 200 Jahre, bevor sie vollständig zerfällt.

Durch den langen Zeitraum des Verfalls haben die im Plastik gebundenen Chemikalien viel Zeit sich in der Umwelt auszubreiten. Dies geschieht, wenn Kunststoff-Artikel beschädigt, zum Beispiel verkratzt, werden oder im Laufe der Zeit zerbröckeln. Viele der chemischen Stoffe werden besonders gut durch Hitze freigesetzt. 

Leben ohne Plastik: Online-Shops für nachhaltige Produkte

Es gibt bereits ein paar Hersteller und Online-Shops, die sich in einigen Bereichen ihres Angebots um Alternativen zu Produkten aus Plastik bemühen. Hier einige Shops, bei denen Sie auf die Suche gehen können:

Der Gründer Julian von Gebhardi setzt auf Produkte, die wiederverwendet werden können: laguna-onlineshop.de

Die Idee des Avocado Store ist es Anbietern grüner Produkte eine gemeinsame Plattform zu geben: avocadostore.de

Hier findet man unter anderem Artikel aus Bambus und anderen Pflanzenfasern: changemaker.ch

rrrevolve sucht nachhaltige, ökologische oder soziale Produkte und bietet sie teils exklusiv in der Schweiz an: rrrevolve.ch

Quellen: smarticular.net, econitor.de, daserste.de, ethz.ch, umweltnetz-schweiz.ch, deutsches-kunststoff-museum.de, plastic-planet.de, Text: Regina Rohland

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