6 wertvolle Tipps zum sicheren Spenden
Wer spendet, will helfen und im Idealfall etwas bewegen. Sei es für Mensch, Tier oder Natur – nicht nur zur Weihnachtszeit wird gerne und fleissig gespendet. Doch wem soll man spenden und was taugen die Spendenorganisationen? Fliesst das Geld wirklich dorthin, wofür geworben wird? Hier findest du Tipps zum sinnvollen Spenden.
Sinnvoll spenden – Das Wichtigste in Kürze
- Bei Hilfswerken, die das Zewo-Gütesiegel tragen, kannst du garantiert seriös spenden.
- Die insgesamt 21 Zewo-Standards beinhalten auch eine Obergrenze für den administrativen Aufwand. Wie viel Prozent der Spenden wirklich ankommen.
- Weitere Tipps zum sicheren Spenden.
Vor allem zur Weihnachtszeit, aber auch nach dramatischen Ereignissen oder Dürren in fernen Ländern gibt es von Spendenorganisationen so manchen Aufruf, der uns zum Spenden auffordert. Selbstredend ist es sinnvoll, einer Organisation etwas vom eigenen Überschuss zu spenden, sofern vorhanden. Doch gerade in der Weihnachtszeit wird hier mit dem schlechten Gewissen der Menschen gespielt.
Wohl mit ein Grund, weshalb bereits 1934 die «Zentrale Auskunftsstelle für Wohlfahrtsunternehmungen» – besser bekannt als Zewo – gegründet wurde. Damit wurde ein unabhängiges Kontrollorgan geschaffen, das die Hilfswerke regelmässig überprüft. Intransparente Organisationen kommen auf eine Blacklist.
Hier kannst du seriös spenden
Mittlerweile überprüft die Zewo selbst ernannte Nonprofit-Organisationen auf insgesamt 21 Standards. Wer alle Anforderungen erfüllt, erhält das Zewo-Gütesiegel und kann somit als vertrauenswürdig angesehen werden. Die Liste der von der Zewo zertifizierten Organisationen findest du auf ihrer Website.
Wie viel Prozent der Spenden kommen wirklich an?
Einer der 21 Zewo-Standards hält fest, wie viel Geld ein Hilfswerk für Administration und Mittelbeschaffung aufwenden darf – nämlich 35%. Im Schnitt gehen bei den Zewo-Werken (Stand 2023) 81% des gesamten Aufwands in die Projekte. 12% benötigen sie für administrative Aufgaben und 7% setzen sie ein, um Spenden zu sammeln.
Auf ein Ranking der Organisationen verzichtet die Zewo übrigens bewusst. Die Rahmenbedingungen können sich stark unterscheiden, weshalb ein direkter Vergleich der Finanzierungen kaum Sinn macht. Manche der Organisationen werden beispielsweise teilweise durch öffentliche Gelder finanziert und können sich so einen erheblichen Batzen für die Werbung sparen.
6 Tipps zum sicheren Spenden
Die Zewo hält keinen Anspruch auf Vollständigkeit und es gibt immer wieder neue, lokale Organisationen, die auch ohne Gütesiegel gute Arbeit leisten. Bevor du diesen jedoch vertraust, solltest du einige Tipps beachten.
Lass dich nicht nur von Emotionen leiten
Die perfidesten Geschäftsmodelle sind darauf ausgerichtet, Menschen ein schlechtes Gewissen zu machen und ihnen damit Geld zu entlocken. Lass dich nicht darauf ein, informiere dich und achte auf sachliche Informationen.
Verzettle dich nicht
Wie viel Geld du auch immer spenden möchtest: Frag dich zuerst, wie was dir wirklich wichtig ist. Leidende Menschen in fernen Ländern, Naturschutz, kranke Kinder oder Tiere? Überlege dir das genau. Denn je weniger Hilfsorganisationen du unterstützt, desto weniger administrativer Aufwand ist notwendig. Und desto mehr Geld kommt wirklich an.
Spende möglichst direkt
Bei den meisten Hilfsorganisationen kannst du direkt über die Website spenden. Achte darauf, dass bei der Geldüberweisung möglichst wenig Gebühren anfallen und so möglichst wenig Geld an Dritte geht.
Schütze dich vor Spam
Bei seriösen Hilfwerken erhältst du einmal jährlich eine Spendenbestätigung. Oftmals wird allerdings mehrmals Post verschickt. Entweder sind das weitere Spendeanfragen aufgrund besonderer Umstände oder Geschenke als Dankeschön an dich. Wenn dich die Post nervt, schreibe der Organisation, sie soll darauf verzichten. So können weitere administrative Aufwände gespart werden.
Verzichte auf Patenschaften für Einzelpersonen
Egal wie vertrauenswürdig die Hilfsorganisation wirkt: Die Zewo rät von personenbezogenen Patenschaften konsequent ab. Denn diese können zu sozialen Spannungen vor Ort führen. Spende besser für ein Projekt, das einer ganzen Gemeinschaft zugute kommt.
Am sichersten spenden vor der eigenen Haustür
Wer garantiert sicher spenden will und die Auswirkungen des Geldes auch selbst mitverfolgen oder kontrollieren will, kann sich auch einfach mal in der Nähe umsehen. Wie wäre es mit dem Tierheim im Ort, das sicherlich über eine kleine Spende mehr als froh ist. Das Obdachlosenasyl der Stadt, die Tafel – es gibt so einige Organisation und Einrichtungen, die sich über eine Spende freuen. Denn auch ganz in der Nähe gibt es viel Leid.
Manche Organisationen freuen sich auch über das wohl Wertvollste und zugleich Günstigste: Über etwas Zeit, die man für sie aufwendet. So vor allem auch Tierschutzorganisationen wie NetAP, die regelmässig ehrenamtliche Helfer:innen suchen.
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