Wirklich sauber und blitzblank? Badreiniger im TestAufsprühen, kurz einwirken lassen und abspülen, schon ist alles sauber? Ökotest hat sich die gängigsten Badreiniger vorgenommen und auf Reinigungsleistung sowie Inhaltsstoffe getestet. Einigermassen sauber machen sie zwar alle, doch Hand anlegen mit einem Lappen oder Schwamm muss man trotzdem, um das Bad richtig sauber zu bekommen. Und wie sieht es mit den Inhaltsstoffen aus?Foto: diego cervo / iStock / Thinkstock Jürgen Rösemeier-Buhmann Merken Kalk und Seifenreste können im Bad so richtig nerven. Wie für fast alle schmutzigen Dinge im Haushalt, so gibt es auch hierfür das passende Mittel. Den vielversprechenden Badreiniger. Aber die meist säurebasierten Produkte sind gar nicht so ohne, wie der Badreiniger-Test ergab. Und wer sich die Gebrauchsanleitung anschaut, weiss auch warum. Nicht unbedenklich: Säuren im Badreiniger-Test bemängelt Säure ist nötig, um dem Kalk den Kampf anzusagen. Doch viele davon können die Augen oder die Haut reizen, wie die meisten Packungsaufdrucke bereits warnen. Besonders kritisiert wird Ameisensäure, die etwa im Terra Badreiniger nachgewiesen wurde. Ameisensäure ist nicht nur besonders aggressiv, sie belastet zudem die Innenraumluft und kann beim Einatmen Atembeschwerden auslösen. Die meisten Badreiniger im Test enthalten die mildere und empfehlenswertere Zitronen- und Milchsäure. 1 von 9 Badreiniger sollen Kalk und lästige Seifenreste entfernen. Der Test zeigt: Viele Produkte reizen die Haut und die Augen, einige enthalten allergisierende Duftstoffe. Die Bildgalerie zeigt, welche Produkte im Ökotest gut und welche schlecht abschneiden. Wer sich genauer informieren möchte, der findet in unserem Artikel «Wirklich sauber und blitzblank? Badreiniger im Test» viele hilfreiche Tipps. Foto: © diego cervo / iStock / Thinkstock Doch gleich, welche Säure verwendet wird, für Marmor und andere kalkbasierte Steine sind sie genauso tabu, wie für Kunststoffoberflächen, da sie all diese Materialien angreifen können. Übrigens auch die Wasserarmaturen können von einem Badreiniger angegriffen werden wie so mancher Hersteller dieser Produkte angibt. Ziemlich schwer in einem gefliesten Bad, doch am besten sollte auch der Mörtel zwischen den Fliesen ausgespart werden, heisst es im Badreiniger-Test. Denn auch dieser basiert auf Kalk und kann sich durch das Putzen mit der Zeit auflösen. Bei so viel aggressiver Reinigungskraft sei daher jedem «Putzteufel» geraten, dass sie oder er besser Handschuhe für die Reinigungsarbeiten verwendet. Positiv: In Sachen Tenside hätte sich was getan, sagen die Badreiniger-Tester. Denn die umweltschädliche Zutat wird bei mehr und mehr Herstellern durch einen Stoff auf Zuckerbasis ausgetauscht. Dufte Sache: Test auf Duftstoffe in Badreinigern Keines der aktuell getesteten Badreinigungsprodukte ist frei von Duftstoffen, was von den Prüfern bemängelt wurde. Dies kann künstlicher Moschusduft sein (Meister Proper Jubiläums Edition Badreiniger) oder auch rein natürlichen Ursprungs, etwa Citronellol oder Citral, die für den beliebten, frischen Zitrusduft sorgen. Doch gleich, ob künstlicher Duft oder nicht, Duftstoffe sind Allergene. Diese können Kontaktallergien auslösen. Klar, hat man sein Bad geputzt, soll es idealerweise auch danach riechen. Und daher sind in den Badreinigern generell stark konzentrierte Duftstoffe enthalten. Nur, eine stetig steigende Zahl an Duftstoffallergikern zeigt, dass manchmal weniger auch mehr ist, es zumindest mehr Alternativen ohne Duftstoffe geben sollte. Denn, so schätzt der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V., heute haben 15 bis 20 Prozent aller Menschen Kontaktallergien. Duftstoffe stehen dabei nach Nickel auf Platz zwei. Sie lösen Hautausschlag aus, können aber auch Schnupfen, Atemnot oder Asthmaschübe zur Folge haben. Und die meisten von ihnen, so bemängeln auch die Fachleute beim Badreiniger-Test, sind in der Natur schwer abbaubar. Mit Europäischem Gütezeichen sicherer das Bad reinigen Die Euroblume ist ein zuverlässiges Symbol für auf Umweltverträglichkeit getestete Reiniger. Die verwendeten Stoffe sind meist natürlicher Herkunft und weniger schädlich für die Umwelt und den Anwender. Blitz blank und rein: Sind Badreiniger überhaupt nötig? Alles soll sauber und hygienisch sein. Nicht zuletzt aus diesem Grund gibt es zahlreiche Mittelchen für die Reinigung im Haushalt, die eine antimikrobielle Wirkung haben. Doch ein Keimtöter ist in einem normalen Haushalt gar nicht nötig. Und strenggenommen auch kein spezieller Badreiniger. Denn, wer regelmässig mit einem guten Universalreiniger dem Kalk und Seifenresten im Bad zu Leibe rückt, wird auch ganz ohne die speziellen Mittelchen für fleckenlose Sauberkeit sorgen. Wer Fliesen oder die Glasscheiben einer Duschkabine gleich nach dem nassen Vergnügen mit einem Abzieher trocknet, oder Armaturen direkt nach dem Händewaschen mit dem Handtuch abrubbelt, braucht sich um Kalkflecken kaum noch Gedanken machen. Quellen: Ökotest, DAAB.de, Codecheck.info, Cosmeticanalysis.com Text: Jürgen Rösemeier-Buhmann