Neuer Test schockiert: Markenkleidung für Kinder voller GiftTeuer schützt vor Giften nicht: Auch in Markenkleidung für Kinder wurden gefährliche toxische Stoffe nachgewiesen. Welche Modemarken von Greenpeace getestet wurden und wie man seine Kinder vor Chemikalien in Kleidung schützen kann.Leider befinden sich auch in Kleidern, die für Kinder und Baby hergestellt wurden, giftige Stoffe. Foto: iStock / Thinkstock Petra Zölle Merken Der Chemikalien-Check beweist, dass es keinen Unterschied macht, ob das Kleidungsstück mit dem Schriftzug einer hochwertigen Marke versehen ist oder vom Discounter stammt: In allen 82 getesteten Kinderkleidern wurde Gift nachgewiesen. Die Umweltorganisation Greenpeace testete Kleidungsstücke von renommierten Modelabels wie Adidas, GAP, Burberry, Nike, aber auch von günstigen Modehäusern wie H&M, C&A und Primark im Labor auf Rückstände von Chemikalien. Ein hoher Preis ist noch lange kein Garant für saubere Qualität Das Ergebnis der Studie mit dem Titel «Kleine Monster im Kleiderschrank» ist erschreckend: In jeder Marke wurden gefährliche Weichmacher, Nonylphenolethoxylate oder per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) in Konzentrationen gefunden, die über den Bestimmungsgrenzen lagen. Diese wurden allerdings eigens von Greenpeace bestimmt und basieren nicht auf gesetzlichen Standards. Teilweise waren die nachgewiesenen Belastungen an Weichmachern in Kinderkleidung aber so hoch, dass sie in Kinderspielzeug nach EU- und auch nach Schweizer Richtlinien nicht zulässig gewesen wären. «Teure Klamotten sind nicht sauberer produziert als billige. Der teure Kinderbadeanzug von Burberry war genauso belastet wie der billige von Primark. Der Badeanzug von Adidas war sogar am stärksten verunreinigt», erläutert Manfred Santen, der Chemieexperte von Greenpeace. Wie kann man Kinder vor Gift in Kleidung schützen? Im Rahmen der Detox-Kampagne haben sich H&M, Adidas, Nike und weitere Unternehmen zwar dazu verpflichtet, bis 2020 ohne Risiko-Chemikalien zu produzieren, doch an der Umsetzung hapert es derzeit noch gewaltig. Um sich zu vergewissern, dass nur giftfreie Mode im Kleiderschrank landet, sollte der Verbraucher auf bestimmte Gütesiegel achten, die schadstofffreie Bio-Kleidung auszeichnen. Dazu zählen unter anderem die Zertifikate des Internationalen Verbandes der Naturtextilwirtschaft (IVN Best), des Global Organic Textile Standards (GOTS) und des bluesign Standards. Übrigens ist das Waschen der gekauften Kleidung vor dem ersten Tragen zwar unerlässlich, doch giftige Stoffe wie wasserabweisendes PFC können dadurch nicht aus den Kleidungsstücken gelöst werden. In unserem Artikel «Öko-Babymode: Schick, kuschelig und garantiert unbedenklich» erhalten Sie hilfreiche Tipps zum Kauf von chemiefreier Babykleidung in Bio-Qualität. Auch in Kinderkosmetik stecken Giftstoffe! Bei der Kontrolle von Kinderkosmetik hat das basel-städtische Labor verbotene und giftige Stoffe gefunden. Von 56 untersuchten Kosmetika für Kinder wurden 33 beanstandet und 6 Produkte aus dem Verkauf gezogen, da sie der Gesundheit erheblich schaden könnten. Besonders Lippenpflegestifte und Nagellacke sind dem Gesundheitsschutz negativ aufgefallen. Sie enthielten neben unerlaubten Farbstoffen auch krebserregende Nitrosamine. Laut den Kontrolleuren wurden die meisten Produkte so günstig wie möglich in Asien bestellt und rutschen aufgrund rarer Vorschriften auch auf den Schweizer Markt. Quellen: greenpeace.org, sueddeutsche.de, 20min.ch; Text: Petra Zölle