Kleidertausch mal anders: Ein Schrank in der Stadt macht's möglich
Eine Hose bringen, dafür einen Pullover mitnehmen oder einfach mal nach einem Rock stöbern – am offenen Schrank in Wien kann ab sofort jeder beliebig Kleider tauschen. Nur eine Regel gibt es dabei.
Kleider, die Sie in den offenen Kleiderkasten legen, sollten gewaschen sein. Damit das Prinzip des Kleidertauschs auch für jeden verständlich wird, hat die Initiantin des kleine, sich selbsterklärende Bildchen (Piktogramme) auf dem Schrank angebracht.
Foto: © Markus Wessig
Die zwei Kleberli sind dann aber auch schon alles, was an dem Kleidertausch zu beachten ist. Und das Konzept des offenen Schranks kommt laut Daniela Bogenreiter bereits an. Jeden Abend muss die Studentin den von ihr entworfenen Kleiderkasten ausräumen und abschliessen. So geben es die Behörden vor. Bereits nach wenigen Tagen sieht sie dabei die ersten neuen Kleidunggsstücke und merkt, was mitgenommen wurde.
Durch die Vorschrift soll Missbrauch und Vandalismus abgewendet werden. Aufgrund der Lage – der Kasten steht direkt neben einer überwachten WC-Anlage – ist laut der Bogenreiter jedoch nicht mit Vandalismus zu rechnen. Und Missbrauch gebe es sowieso nicht. Denn die Kleidung würde sowieso den Menschen zur freien Verfügung stehen.
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Das Projekt der Wiener Studentin am Yppenplatz läuft noch bis am 31. Mai. Es handelt sich dabei um einen Versuch im Rahmen ihrer Diplomarbeit.
Foto: © Markus Wessig
In der Schweiz gibt es schon ähnliche Projekte. Das bekannteste ist wohl die RestEssBar, bei der überschüssiges Essen in einem öffentlichen Kühlschrank zur Verfügung gestellt wird.
Text: Maximilian Comtesse, 27. April 2017