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«Dieses T-Shirt können Sie im eigenen Garten kompostieren»

Calida hat sein erstes kompostierbares Shirt entwickelt. Wie oft Sie das Compo-Shirt tragen können und warum es weniger Ressourcen verbraucht bei der Produktion als normale Shirts, erfahren Sie im Interview mit Janine Weiz von Calida.

Kompostierbares T-Shirt Calida
Janine Weiz zeigt die Kompostanlage von Calida in Sursee. Foto: zvg

Frau Weiz, zerfällt mein kompostierbares T-Shirt irgendwann beim Tragen?

Janine Weiz: Nein, das ist absolut unmöglich. Wie bei anderen kompostierbaren Elementen beginnt auch beim Compo-Shirt der Zersetzungsprozess erst, wenn das Shirt mit den Bakterienkulturen eines Gartenkomposts in Berührung kommt.

Wenn ich mein Shirt ausgetragen habe, kann ich es also bedenkenlos auf den Kompost im Garten schmeissen?

Ja, Sie können es direkt daheim im Garten kompostieren, oder bringen es zurück in eines unserer Geschäfte, und wir erledigen das für Sie.

Wie lange dauert es, bis das T-Shirt zu Erde geworden ist?

Der Zersetzungsprozess dauert je nach Witterung und Umwelteinflüssen rund 6-12 Monate.

Wie oft kann ich das T-Shirt waschen?

Da gibt es keine Begrenzung. Das Shirt kann bei 40 Grad mit der Feinwäsche gewaschen werden.

Auf dem Etikett steht Micro-Faser, was heisst das genau? Micro-Fasern verbindet man ja eher mit Mikroplastik im Wasser.

Das Micro bezieht sich auf das Tencle-Material, aus dem das T-Shirt besteht. Tencel-Micro ist ein äusserst feines Material bestehend aus Holz, das sehr angenehm zu tragen ist und geruchshemmend wirkt.

Was genau ist das für eine Holzfaser?

Tencel-Micro ist die Funktionsfaser aus der Natur. Sie ist pflanzlich, da sie aus dem Rohstoff Holz gewonnen wird. Die Faserherstellung selbst ist aufgrund eines geschlossenen Kreislaufes besonders umweltfreundlich.

Was heisst das in einfachen Worten?

Es ist in der Produktion nachhaltiger, als etwa Baumwolle, da es im Anbau sehr viel weniger Wasser verbraucht und nicht mit dem Nahrungsmittelanbau konkurrenziert.

Bisher gibt es das Compo-Shirt nur in Weiss. Kommt da noch was Buntes dazu?

Ja, denn das Shirt wird zu einem Basic-Produkt, das für jede Saison ein Farb-Update erhält.

Wie garantieren Sie, dass keine Schadstoffe in die Umwelt gelangen?

Das Produkt ist mit dem unabhängigen Label Cradle to Cradle zertifiziert. Dieses definiert kreislauffähige Produkte, die so konzipiert werden, dass die enthaltenen Rohstoffe im biologischen Kreislauf immer wieder verwendet werden können. So muss auch gewährleistet sein, dass keine Schadstoffe enthalten sind, denn das Produkt wird ja komplett in den Kreislauf zurückgeführt.

Können Kunden dieses Versprechen prüfen?

Klar, das Shirt ist mit dem Label „Made in green by Oeko-Tex“ ausgezeichnet. Dies ist aktuell eines der transparentesten und strengsten Labels überhaupt und ermöglicht dem Konsumenten via QR-Code auf jedem Kleidungsstück die detaillierte Rückverfolgbarkeit der Lieferkette bis zu den Rohstoffen. Das Label signalisiert dem Verbraucher auch, dass damit gekennzeichnete Textilien gemäß Oeko-Tex Richtlinien auf Schadstoffe geprüft und nachhaltig produziert wurden.

Tüfteln Sie schon an weiteren Kleidungsstücken?

Ja, gemeinsam mit unserer Inhouse-Material-Entwicklung tüfteln wir schon wieder an neuen Produkt-Ideen. Auch weil wir nachhaltige Styles mit neuen modischen Impulsen aufladen wollen. Unser Ziel sind nachhaltige Produkte, die den Zeitgeist treffen und aktuellen Design-Trends folgen. Derartige Entwicklungen sind jedoch generell zeitintensiver, denn es müssen ja nicht nur der Stoff, sondern auch alle anderen Zutaten kompostierbar sein.

Autor: Sabina Galbiati, August 2018

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