Petersilie: So pflanzen Sie das beliebte Kraut im Topf und Garten

Petersilie gehört neben Basilikum und Schnittlauch zu den beliebtesten Gewürzkräutern, da sie sehr gesund und vielseitig ist. Wie Sie im Garten oder Topf Petersilie pflanzen, pflegen und ernten.

Petersilie: So pflanzen und pflegen Sie das gesunde Kraut
Petersilie ist ein beliebtes Küchenkraut. Wenn es im eigenen Garten wächst, spart man sich den Weg zum Laden. Foto: © Goldlocki / Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Die Wildform der Petersilie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Schon die Griechen und Römer kannten und nutzten das Gewächs aus der Familie der Doldenblütler als vielseitiges Gewürz. Viele fragen sich: Ist die Petersilie mehrjährig, wie etwa Schnittlauch? Leider ist Petersilie nicht mehrjährig. Die Pflanzen sind sogenannte Zweijährige, die im Sommer des folgenden Jahres Blüten bilden und dann eingehen. Deshalb wird Petersilie meist einjährig kultiviert, wobei im folgenden Frühjahr die Ernte nochmals sehr üppig ausfällt.

Petersilie pflanzen im Garten oder Topf

Ein feuchter, nahrhafter sowie tiefgründiger Boden bietet die besten Voraussetzungen, um Petersilie auszusäen, zu pflanzen und reichlich zu ernten. Im Gegensatz zu den typischen mediterranen Kräutern bevorzugt das Kraut einen eher halbschattigen Standort. Auch an einem Standort im lichten Schatten können sie die gesunde Petersilie anbauen und ernten durch schneiden oder pflücken. Das ist vor allem für die Pflege im Sommer günstig, denn bei grosser Hitze in praller Sonne leidet Petersilie sichtlich und wächst kaum noch.

Zum Aussäen: Von Anfang März bis August können Sie Petersilie draussen aussäen. Das geschieht direkt ins Beet oder in Töpfen auf dem Balkon und in nährstoffreiche Erde.

Tipp: Die Voranzucht kann bereits im Januar an einem Standort der sonnig ist (auf einer warmen Fensterbank) erfolgen. Erfolgreicher und schneller ist die Aussaat beziehungsweise der Anbau im August.

Topfgärtner gehen wie folgt vor: Giessen Sie vor der Aussaat der Petersilie die Erde an. Leicht andrücken und dann die Samen nicht zu dicht ausbringen. Dann mit 1 cm Erde bedecken (Petersilie ist ein Dunkelkeimer) und nochmals gut giessen. Für Topfgärtner tut es ganz einfache Pflanzerde oder jene für Gemüse. Spezielle Kräutererde ist der Petersilie etwas zu mager. Auf einer hellen Fensterbank ist es sogar ganzjährig möglich, Petersilie zu säen und das gesunde Kraut zu nutzen.

Die Samen keimen sehr langsam und dürfen nie ganz austrocknen. Der Keimvorgang kann sich über 3 bis 4 Wochen (oder länger) erstrecken. Gerade bei frühen Aussaaten im Freien macht einem das Wetter oftmals einen Strich durch die Rechnung. Der Grund: Petersilie möchte zum Keimen mindestens 8 Grad.

Wer die Petersilie im Balkonkasten säen möchte, geht vor wie im Garten.

Beetgärtner säen das Kraut wie folgt: Hier hat sich die Aussaat in Reihen bewährt. Hierzu ziehen Sie einfach im gewünschten Beet eine etwa 1 cm tiefe Rille und verteilen darin die Samen. Der Boden wird nach dem Verschliessen der Reihe gut angegossen und stets feuchtgehalten.

Tipp: Wer keinen Platz zur Aussaat hat oder einfach nur eine Pflanze zum Anbau möchte, kann natürlich auch Petersilien-Pflanzen kaufen. Sind besonders viele Einzeltriebe in dem Topf, dann können Sie diesen angiessen, die Pflanzen aus dem Topf nehmen und vorsichtig in zwei Pflanzen teilen. Anschliessend in nährstoffreiche Erde setzen und über zwei Petersilien aus einem Topf freuen.

Petersilie mit krausen oder glatten Blättern?

Kraus oder glatt, da scheiden sich die Geister. Die einen sagen, dass die glatte Petersilie (auch Italienische genannt) intensiver im Geschmack ist. Andere sagen, dass das auf die krause Petersilie zutrifft.

Fakt ist: Die glatte Petersilie verkocht, etwa in der Suppe schneller. Zudem wird sie mit den feinen Blättern nach der Ernte (oder im Handel) schneller schlaff und verliert alsbald ihr Aroma. Generell, ob glatte oder krause, ist es besser, Petersilie frisch für Speisen zu verwenden. Dann glänzt Petersilie mit ihrem tollen Aroma und die gesunden Inhaltsstoffen (siehe Infobox).

Übrigens: Wenn sie Petersilie trocknen, dann verliert sie viel ihres typischen Aromas sowie die wertvollen Inhaltsstoffe. Besser ist die Ernte von ausreichend Petersilie, um sie anschliessend fein gehackt einzufrieren (siehe Link weiter unten).

Petersilie pflegen und ernten

Direkt gesät oder vorgezogen können Sie Petersilie etwa 10 bis 12 Wochen nach der Aussaat zum ersten Mal ernten. In Sachen Pflege können Sie wirklich nicht viel falsch machen. Sie müssen die Pflanze einfach nur feucht halten. Mehr zu pflegen brauchen Sie das gesunde Kraut nicht.

Gute Partner sind andere Kräuter wie Basilikum oder Schnittlauch, weniger gute Partner sind mehrjährige Kräuter aus dem Mittelmeerraum, da diese weniger Wasser und Nährstoffe benötigen.

In der Mischkultur sind zudem folgende Pflanzen gute Nachbarn: Tomaten, Radieschen, Gurken und Zwiebeln. Schlecht ist die Kombination mit Salat.

An den 20 bis 30 cm langen Stielen wachsen glatte oder krause Blätter. Es werden immer nur die stärksten Stiele nahe an der Basis gepflückt oder geschnitten und die Herzblätter bleiben stehen. Bodennah schneiden ist wichtig, da die kahlen Stängel keine Blätter mehr ausbilden. Je öfter Sie das Grün der Petersilie abernten, desto kräftiger wächst sie nach.

Im Winter können Sie die Erntezeit verlängern, wenn Sie rechtzeitig im Herbst einige Pflanzen aus dem Beet in Töpfe gesetzt haben und an einem hellen Standort im Zimmer überwintern. Die Töpfe sollten allerdings nicht zu feucht und zu warm stehen.

Natürlich können Sie die zweijährige Pflanze auch draussen überwintern. Sie kann die heimischen Fröste ganz gut ab, allerdings können Sie sie nur an frostfreien Tagen ernten und sie wächst nicht mehr oder kaum noch nach.

Tipp: Verwenden Sie nicht nur die frischen Blätter der glatten oder krausen Petersilie. Die Stiele glänzen genauso mit einem intensiven Aroma. Sie müssen diese einfach nur feiner schneiden.

Petersilie verwenden

Es lohnt sich auf jeden Fall, im Garten oder auf dem Balkon Petersilie zu pflanzen. Das beliebte Kraut kann in der Küche zum Würzen fast aller Speisen verwendet werden. Frisch geerntete Petersilie lässt sich gut portionsweise konservieren, zum Beispiel durch Trocknen oder Einfrieren.

So gesund ist Petersilie

Petersilie schmeckt nicht nur wunderbar, sie ist auch ein wahrlich gesundes Kraut. Neben einem hohen Anteil an Vitamin C, sind auch die Vitamine B1 und B2 sowie das Provitamin A (Beta-Carotin, manchmal Vitamin A genannt) enthalten.

Mineralstoffe wie sehr viel Eisen, Kalium und Kalzium sind ebenso enthalten, wie Folsäure, wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, Phytoöstrogene und das Öl Apiol.

Apiol und die pflanzlichen Östrogene sollen besonders bei Wechseljahres- und Menstruationsbeschwerden Linderung verschaffen. Zudem wirken die Inhaltsstoffe harntreibend, was nicht nur bei einer Blasenentzündung (als Tee trinken) Linderung verschafft.

Und dann macht Petersilie auch noch glücklich! Verantwortlich hierfür ist das enthaltene Spurenelement Mangan.

Übrigens: In der Naturheilkunde kommen die Samen, die Wurzel und das blühende Kraut zum Einsatz. Ein Tee aus Petersilienblättern wirkt nicht nur harntreibend, sondern auch schleimlösend sowie appetit- und verdauungsanregend.

... und dann war da noch: Die Wurzelpetersilie

Sie heisst Wurzelpetersilie, Knollenpetersilie oder Petersilienwurzel und hat ebenso glattes, allerdings etwas grösseres Laub. Das wiederentdeckte feine Gemüse, das an Pastinake im Geschmack erinnert, ist allerdings nur ein Verwandter der glatten und krausen Kräuter. Das Hauptmerkmal dieser Pflanze: Ihre Wurzel ist als Gemüse aus dem Garten das, was der Gärtner und Koch begehren. Sie wird im Vergleich zur normalen Petersilie deutlich grösser.

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